Entwicklungspsychopathologie

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Entwicklungspsychopathologie by Mind Map: Entwicklungspsychopathologie

1. Bindung und Entwicklung aus evolutionsbiologischer Sicht

1.1. Aufrechterhaltung stabiler Paarbeziehungen anspruchsvoller als Leben als Einzelgänger.

1.2. Kompezenzen nötig um monogame Paarbeziehungen aufrecht zu erhalten.

1.3. Selektionsdruck führt zu Entwicklung großer Gehirne.

1.4. Entwicklung größerer leistungsfähiger Gehirne im Kontext von Beziehungen.

1.5. Schutz und Sicherheit, Stressreduktion

2. Neurobiologische Grundlagen von Bindung

2.1. Oxytozin wirkt als Neurotransmitter und Hormon

2.1.1. Im Hypothalamus gebildet.

2.2. Oxytozin Basis bei sozialer Interaktion von Säugetieren

2.2.1. Reduktion von Stress und Angst

2.2.2. Oxytozinausschüttung abhängig von Beziehungsqualität

2.2.3. Bei Körperkontakt von Mutter und Kind Ausschüttung von Oxytozin.

2.2.3.1. Sicher gebundene Kinder entwickeln adaptive Regulation des Oxytozin Systems.

2.2.3.2. Bei unsicher gebundenen Kindern löst Bindungsfigur keine adäquate Freisetzung von Oxytozin aus.

2.2.3.3. Bei desorganisierten Kindern ist Bindungsfigur selbst für Stress verantwortlich. Kinder weisen niedriges Oxytozin Niveau auf.

3. Transmission von Bindung

3.1. Kriterien für eine Bezugsperson um als sichere Bindungsfigur zu agieren:

3.1.1. Physische und emotionale Fürsorge

3.1.2. Beständige und Vorhersehbare Präsenz

3.1.3. Emotionaler Einsatz

3.2. Erzieher*innen, Lehrer*innen und Kindergärtner*innen als Bindungsfiguren

3.2.1. Lehrer Schüler Beziehung kongruent zur Eltern Kind Beziehung.

3.2.1.1. Bsp.:Erwartungen von Misshandlung durch die Lehrperson bei misshandelten Kindern.

3.2.1.1.1. Bei Nichteintreten erwarteten Verhaltens: Beleidigung, Beschimpfung, Provokation der Lehrperson

3.2.1.2. Bsp.: Kind mit vermeidenden Bindungsmuster zieht sich von Lehrperson zurück und ignoriert Versuche der Kontaktaufnahme.

3.3. Tendenz zu Komplementärverhalten der Lehrperson

3.3.1. Feinfühlige Reaktionen auf sicher gebundene Kinder.

3.3.2. Distanziertes Verhalten von Lehrpersonen gegenüber unsicher-vermeidend gebundenen Kinder.

3.3.3. Wahrnehmung unsicher - ambivalent gebundener Kinder als hilflos. Hohes Aufmerksamkeitsbedürfnis kann vom Lehrer nicht erfüllt werden - inkonsistente Reaktionen.

3.3.4. Schimpfen und maßregeln bei Provokation und Beleidigung durch desorganisiert gebundene Kinder.

4. CARE Programm

4.1. Ebene 1: reale Lehrer - Schüler - Interaktion

4.1.1. Dem Kind neue Bindungserlebnisse ermöglichen

4.1.1.1. Ambivalent gebundene Kinder:

4.1.1.1.1. Regelmäßigkeit und Konsistenz

4.1.1.1.2. Erfolg: Explorationsverhalten des Kindes nimmt zu.

4.1.1.2. Unsicher - vermeidend gebundene Kinder.

4.1.1.2.1. Vermeidungshaltung des Kindes akzeptieren

4.1.1.3. Desorgansiert gebundene Kinder

4.1.1.3.1. Interventionen auf desorganisierte Symptome (Dissoziation)

4.1.1.3.2. Interventionen auf kontrollierendes Verhalten

4.2. Ebene 2: Interaktion auf symbolischer Ebene

4.2.1. Spielsituation herstellen

4.2.1.1. Kind spielt Versorgungssituation und gewinnt Kontrolle über das Spielgeschehen.

4.2.1.2. Kind erlebt sich selbst als Positiv und sorgend.

4.2.1.3. Einfacher als auf realer Interaktionsebene. Dauer nur etwa drei Monate bis sichere Bindungsbeziehung eingegangen wird.

4.3. Ebene 3: Neurobiologische Mechanismen - Priming

4.3.1. Veränderung der neurobiologischen Regulation

4.3.2. Synchronisation

4.3.2.1. Aktivierung von Spiegelneuronen und Oxytozinsystem.

4.3.2.1.1. Oxytozin erhöht Aktivität der Spiegelneuronen. Synchrononizität begünstigt Freisetzung von Oxytozin.

4.3.3. Priming durch Mensch - Hund - Kontakt

4.3.3.1. Bindungsähnliche Beziehungen zwischen Menschen und Hunden

4.3.3.2. Sicheres Bindungsmuster bei 58% desorganisiert gebundener Menschen

4.3.3.3. Unsicher und desorganisierte Bindungsstrategien werden nicht auf den Hund übertragen.

4.3.3.4. Große Chance um unsicher und desorganisierte Bindungsmuster zu brechen.

5. Grundzüge der Bindungstheorie

5.1. Genetische Basis, jedoch Anpassung an die jeweiligen Umweltbedingungen.

5.2. Bindundsverhalten des Kindes komplementär zum Fürsorgeverhalten der Bindungsfigur.

5.3. Explorationsverhalten anthithetisch zum Bindungsverhalten des Kindes.

5.4. Bindung bietet Schutz, Sicherheit und Stressreduktion

6. Bindungsmuster

6.1. Sichere Bindung

6.1.1. Organisiertes Bindungsmuster

6.1.2. Bindungsfigur: feinfühlig, zuverlässig, verfügbar, unterstützend.

6.1.3. Verhalten des Kindes bei Stress: sucht Nähe, Trost und Unterstützung.

6.1.4. Verhalten des Kindes in emotional sicheren Situationen: freies, stressfreies Explorieren.

6.2. Unsicher-vermeidende Bindung

6.2.1. Organisiertes Bindungsmuster

6.2.2. Bindungsfigur: zurückweisend, nicht unterstützend.

6.2.3. Verhalten des Kindes bei Stress: beziehungsvermeidend, suchen keine Nähe und Trost um Zurückweisung zu vermeiden. Erhöhtes Explorationsverhalten - Verschiebung der Aufmerksamkeit auf Spielsachen

6.2.4. Kinder zeigen Angst, Trauer oder Ärger kaum. Eingeschränkte Entwicklung der affektiven Erlebnisfähigkeit.

6.3. Unsicher-ambivalente Bindung

6.3.1. Oranisiertes Bindungsmuster

6.3.2. Bindungsfigur: unzuverlässig, ambivalent

6.3.3. Verhalten des Kindes bei Stress: sucht ständig Nähe, anhänglich.

6.3.4. Anwesenheit der Bindungsfigur: Stressniveau sinkt nicht wegen ständiger Sorge um die Verfügbarkeit dieser.

6.3.4.1. Bei Nichtbeachtung der Bindungsbedürfnisse kann es zu massivem Ärger kommen.

6.4. Desorganisierte Bindung

6.4.1. Desorganisiertes Bindungsmuster

6.4.2. Bindungfigur: vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht das Kind sexuell, droht oft mit Trennung. Liefert keine Sicherheit in angstauslösenden Situationen.

6.4.2.1. Die Bindungsfigur selbst kann Angst und Stress auslösen.

6.4.3. Verhalten des Kindes bei Stress: Dissoziatives Verhalten, Kontrollverhalten

6.4.3.1. Dissoziation: Speicherung traumatischer Erfahrungen in abgetrennten Gehirnarealen.

6.4.3.2. Emotionaler Ausbruch, ängstliches oder aggressives Verhalten bei versuchter Gegenkontrolle der Bindungsfigur.

6.4.4. Verhalten bei Traumareaktivierung: Singsang, rhythmisches Klopfen, wippen, leugnen bindungsrelevanter Gefühle.

7. Risikofaktoren

7.1. Erhöhte Wahrscheinlichkeit von Auftreten einer Störung

7.2. kumulative Effekte

7.3. Identische Risikofaktoren können zu unterschiedlichen Störungen führen - Multifinalität

7.4. Verschiedene Risikofaktoren können zur gleichen Störung führen - Aquifinalität

8. Vulnerabilität

8.1. Entwickelt sich in Abhängigkeit von aktuellen Anforderungen und Ressourcen; unterliegt dabei gewisser Variabilität.

8.2. Besondere Empfindlichkeit gegenüber Umweltbedingungen

8.3. Primäre Vulnerabilität - Von Geburt an

8.4. Sekundäre Vulnerabilität - Erworben durch Auseinandersetzung mit der Umwelt

9. Schutzfaktoren

9.1. Senken die Wahrscheinlichkeit von Auftreten psychischer Störungen

9.2. Verfügbare Potenziale, die die Entwicklung unterstützen

9.3. Personenbezogene Schutzfaktoren

9.4. Umgebungsbezogene Schutzfaktoren

10. Resilienz

10.1. Entwickelt sich in Abhängigkeit von aktuellen Anforderungen und Ressourcen; unterliegt dabei gewisser Variabilität.

10.2. Widerstandsfähigkeit einer Person gegenüber belastenden Umständen.

10.3. Primäre

10.4. Sekundäre