Was ist Wissen?

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Was ist Wissen? by Mind Map: Was ist Wissen?

1. Ermöglichungsdidaktik

1.1. Definition

1.1.1. Bedingungen/Rahmen, wodurch es möglich wird, Lernerfahrungen zu machen (anstelle von kognitiver Wissensvermittlung)

1.2. Elemente

1.2.1. positives Lernklima

1.2.2. Anpassung an Voraussetzungen der Lernenden

1.2.3. emotional-motivationale Verankerung von Wissen

2. Wissensarten nach Franke

2.1. Sachwissen

2.1.1. Dinge, Sachverhalte, Ereignisse, ...

2.2. Motivatorisches Wissen

2.2.1. eigene Verhaltenstendenzen, Bedürfnisse, Absichten, Werte,...

2.3. Prozedurales Wissen

2.3.1. eigene Operationen und Programme

3. Definitionen

3.1. Wissen im engeren und weiteren Sinn

3.1.1. enger: auf kognitive Leitung bezogen, reines Sachwissen, Informationen und deren Verarbeitung, wissenschaftlich

3.1.2. weiter: Regeln, Werte, Emotionen, Motivationen einschließend; auch Vages und Wertendes, Alltagswissen

3.2. implizites und explizites Wissen

3.2.1. implizit: subjektive Fähigkeiten und Kompetenzen, nach denen eine Person handelt; mentale Modelle und Bilder

3.2.2. exlizit: standardisiert, methodisch, systematisch, allgemein verfügbar und beschreibbar

3.3. deklaratives und prozedurales Wissen

3.3.1. deklarativ: wissen, dass

3.3.2. prozedural: wissen, wie

3.4. Alltagswissen und wissenschaftliches Wissen

3.5. Wissensarten nach Franke

4. Zentrale Lerntheorien

4.1. Behaviorismus

4.1.1. befähigte, wissende Person (= Lehrer) initiiert ein bestimmtes Verhalten bei einer nicht befähigten, nicht wissenden Person. In erster Linie geht es dabei um die Vermittlung von Faktenwissen ("know that") in einer einseitigen Sender-Empfänger-Beziehung; die Lernenden sind eher passiv, was zählt, ist das objektive Ergebnis, nicht aber subjektive Motivation, Emotion, Lernstil oder Lernprozess des Lernenden

4.2. Kognitivismus

4.2.1. Lernen als Prozess des aktiven Wahrnehmens, Erfahrens, Erlebens, neues Wissen wird auf bestehenden Wissensstrukturen aufgebaut. Lernen erfolgt durch Einsicht, der Lernenden nimmt eine aktive Rolle ein, indem er eigene Problemlösungsstrategien entwickelt ("know how"); betrachtet wird auch der Lernprozess, den der Lehrende als Tutor begleitet. Tutor initiiert, gibt Feedback, steuert moderat, wechselseitige Kommunikation zwischen Lehrendem und Lernendem. Prozedurales Wissen ist wichtiger als Faktenwissen

4.3. Konstruktivismus

4.3.1. Lernende werden zu einer eigenständigen Identifikation und Lösung von Problemen geführt ("Knowing-in-action"). Lernen ist ein aktiver, konstruktiver, emotionaler, selbstorganisierter, situativer und sozialer Prozess. Lernen ist an das Individuum gebunden, welches Wissen selbstgesteuert interpretiert und konstruiert. Wissen wird dynamisch generiert und kann nur an andere weitergegeben werden, wenn es rekonstruiert wird. Verbindung von Lernen und Arbeiten soll erreicht werden. Lernende und Trainer kommunizieren gleichberechtigt, arbeiten gemeinsam, Trainer sind Entwicklungspartner, steuern und coachen die Lernprozesse, schaffen Rahmen und Möglichkeiten

4.4. Konnektivismus als Lernen im Netzwerk

4.4.1. "Lernen im Netz(-werk)". Laut Siemens, Begründer des Konnektivismus, werden die gängigen Lerntheorien den veränderten, komplexen Lernanforderungen der globalisierten Welt nicht mehr gerecht. Den größten Teil des Wissens bekommen Lernende von dritten Personen, durch Organisationen oder Datenbanken, lernen ist also stark vom jeweiligen Umfeld abhängig. Nur wer bedarfsgerechte Netzwerke aufbaut, kann sein Wissen aktuell halten, der Lernende braucht eine offene Lernumgebung und effiziente Interaktionsmöglichkeiten mit Netzwerkpartnern. Lernende brauchen also die Meta-Kompetenz zur Netzwerkbildung, um relevantes Wissen zu indentifizieren, zu bewerten und in einem gemeinsamen Prozess mit Lernpartnern weiterzuentwickeln. Persönliches Wissen wird in das Netzwerk integriert. Lehrende werden zu "Mentoren", die aktiv zuhören, beobachten, beraten, Feedback geben