/// Die Ermöglichungsdidaktik hat zum Ziel, Möglichkeiten des selbstorganisierten Lernens mit den institutionellen und organisatorischen Rahmenbedingungen der Unternehmung zu verknüpfen. (Erpenbeck et al., 2015, S. 5)

$$$ Ziel der Ermöglichungsdidaktik ist die Implementierung einer lernförderlichen Umgebung, die selbstorganisierte Lernprozesse fördert (Erpenbeck et al., 2015, S. 5). Die Rolle der Lernplaner und Lernbegleiter agieren als Coahes und Mentoren, um die Lernenden bei der Definiton ihrer Lernziele und der Ausrichtung ihrer Lernprozesse zu begleiten und zu unterstützen (ebd.).

Ein derart lernfördlicher Rahmen wird nach Erpenbeck et al. (2015, S. 5) durch vier Komponenten konstituiert - dabei spielt die Implementierung und Nutzung einer Sozialen Lernplattform eine zentrale Rolle:

1) Kommunikation: durch die kontinuierliche Weiterentwicklung persönlicher E-Portfolios haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, kooperative und kollaborative Lernprozesse zu iniitieren und kontinuierlich voranzutreiben. Relevante Tools zur Unterstützung derartiger Prozesse sind Workpads, Foren, Chats, Blogs, Wikis, Reflexionstools und Messenger-Systeme (Erpenbeck et al., 2015, S. 6). Darüber hinaus bieten Virtual Classrooms oder Webinare ebenfalls die Möglichkeit zum gemeinsamen - webbasierten - Bearbeiten von Problemstellungen (ebd.).

Durch die kontinuierliche Pflege der angesprochenen E-Portfolios haben die Lernenden die Möglichkeit sukzessive ihre eigene (persönliche) Lernumgebung zu entwickeln (Erpenbeck et al., 2015, S. 6). Diese ist charakterisiert durch eigenen Inhalte bzw. die sematische Verknüpfung eigener und relevanter externer Inhalte, die Integration unterstützender Tools und Formate (u.a. RSS und Social Funktionalitäten). Diese dient gleichzeitig zum fortgesetzten Austausch mit Lernpartnern und Lernbegleitern gleichermaßen (Erpenbeck et al., 2015, S. 7). Auf dieser Weise wird eine kontinuierliche Lernwegflankierung sichergestellt (ebd.).

2) Lerninhalte und Dokumentation: eine lernföderliche Umgebung stellt darüber hinaus sicher, dass unterschiedliche Ressourcen miteinander verknüpft werden können (Erpenbeck et al., 2015, S. 7):

formelle Inhalte: WBTs, Videos, Podcasts, Printmedien, Podcasts, Serious Games, Transfer- / Projektaufgaben
informelle Lerninhalte: Lerntagebücher (Blogs), kooperative Inhalte (Wikis) bilden die Grundlage kompetenzorientierten Wissensmanagement
aktuelle Ressourcen: zusätzliche interne / externe Wissensquellen, um Mitarbeiter / Lernenden über aktuelle Entwicklungen / Trends zu informieren
Workpads: webbasiertes Dokumentenmanagement (kollaboratives Arbeiten an Dokumenten; unterschiedliche Formate; Versionsverwaltung; Archivvierung)
Open Educational Ressources: gezielte Suche nach externen Ressourcen, die zusätzliche Informationen zur Lösung aktueller Problemstellungen bieten
Rapid E-Learning: laufende Aufbereitung eigener Inhalte und Bereitstellung für Lernpartner bzw. Lernnetzwerke; dadurch wird der Lernprozess insgesamt dynamisiert

3) Rückmeldung / Feedbackkultur (Erpenbeck at al., 2015, S. 8)

eigenen Reflexion ermöglicht kontiniuerliches Monitoring der eigenen Lernfortschritte, die Planung künftiger Lernaktivitäten sowie die Identifikation potentieller Probleme im Lernprozess
diese bilden die Basis für Führungsgespräche zur weiteren Planung der individuellen Bildungsprozesse, sind aber auch Grundlage für die Ermittlung von eigenen Kompetenzbedarfen

4) Lernorganisation (Erpenbeck at al., 2015, S. 8)

Verantwortung für die komplette Organisation liegt bei den Lernenden selbst
Lernsystem bietet hier funktionale Unterstützung in der Planung, Gestaltung und Dokumentation
dabei werden Aspkete des Workplace Learning (Lernen im Arbeitsprozess), Mobile Learning (Entgrenzung des Lernens) und Micro Learning (Lernen on demand) unterstützt

Aufgabenstellung der Lernplaner / Lernbegleiter (Erpenbeck et al., 2015, S. 8 f.)

Kompetenzorientierung: bestehende Kompetenzen als Grundlage weiterer Kompetenzentwicklung
Eigenverantwortung der Lernenden: setzt Wollen und Dürfen voraus; dabei werden Status inregelemäßigen Kompetenzmessungen überprüft
Fröderung eines positiven Selbstkonzepts der Lernenden: sukzessive Übernahme der Verantwortung für die eigenen Lernprozesse; unterstützt durch Lernpartner; Netzwerke
Soziale Einbindung: Förderung von Lernen im Netz und (Lern-)Netzwerken
Offene Lernprozesse: Unterstützung einer breiten Palette von lernförderlichen Prozesse und Formaten

Kritisch wird angemerkt, dass Lernende in derart ausgestalteten Lernprozessen tendenziell durch die geforderte Eigenverantwortung überfordert sein könnten. DAher wird der lernwegflankierung eine besondere Bedeutung beigemessen (Erpenbeck et al., 2015, S. 9).

Kompetenzen für digitales Lernen