PeaceLab-Blog: Ideen für die neue SSR-Strategie der Bundesregierung (GPPi, Stand 21.08.2018)

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PeaceLab-Blog: Ideen für die neue SSR-Strategie der Bundesregierung (GPPi, Stand 21.08.2018) von Mind Map: PeaceLab-Blog: Ideen für die neue SSR-Strategie der Bundesregierung (GPPi, Stand 21.08.2018)

1. Fähigkeiten & Arbeitsschwerpunkte

1.1. "die nötigen Ausbildungs- und Analysekapazitäten schaffen" (Schröder); braucht mehr diplomatisches Personal (Tull, Rotmann)

1.1.1. Aus-/Weiterbildung: Beratung von Sicherheitskräften braucht Spezialkenntnisse (Cleary)

1.1.2. Community of Practice etablieren, ressortübergreifende Lehrgänge (Schröder)

1.2. Polizei

1.2.1. Spezialisierte Fähigkeiten ausbauen (Feller)

1.2.2. UN-Polizei stärken (Feller)

1.3. Militär

1.3.1. Bundeswehr muss das Lehren lernen (Herlitze/Fuhrmann)

1.3.1.1. Europäische Soldaten sollten international gemeinsam für die Rolle als Ausbilder ausgebildet werden (Weber)

1.3.2. Operatives Mentoring notwendig in Lagen wie Mali (Schroeder)

1.3.3. Präventives Stressmanagement als neuer Ausbildungsschwerpunkt für Sicherheitsleute in Partnerländern (Schmid)

1.4. Zivil

1.4.1. Auch ParlamentarierInnen, traditionelle Autoritäten, JournalistInnen und zivilgesellschaftliche Kräfte ertüchtigen, um Sicherheitskräfte zu überwachen und Öffentlichkeit herzustellen (Bärwaldt/Schulze, Rotmann)

1.4.2. Gewaltfreie Maskulinitäten fördern (Brethfeld/Popovic)

1.5. Justiz

1.5.1. Gesetzesreformen v.a. zu Geschlechterbasierter Gewalt (Brethfeld/Popovic)

1.5.2. Repression mit Strafverfolgung bekämpfen (nationale Mechanismen, ICC - Bagayoko/Khaunbiow)

2. Prinzipien

2.1. Nicht nur SSR, sondern auch Ertüchtigung ist hochpolitisch (Eckhard/Müller-Hennig, Tull, Rotmann, Wittkowsky u.v.a.)

2.1.1. Interessen sind nie "gleich", sondern überlappen nur teilweise: "wir" wollen Sicherheit für alle, unsere Partner wollen primär Sicherheit für sich, die eigene Gruppe etc. (Rotmann u.v.a.)

2.2. Ausbildung, Ausrüstung & Beratung allein schafft keine effektiven Sicherheitskräfte & erhöht das Repressionsrisiko vor Ort (Fischer, Tull, Moe, Rotmann, Veen, Wittkowsky), "Das Volk muss Rechenschaft einfordern können" (Peijic)

2.2.1. "keine Stärkung von Kapazitäten, ohne die Gestärkten in die Verantwortung zu nehmen" (Wittkowsky), "Bürger ermächtigen" (Peijic)

2.2.2. Do no harm-Prinzip einführen (Wittkowsky, Fischer)

2.2.3. "gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und demokratische Kontrolle stärken, um nachhaltig erfolgreich zu sein" (Schröder, fast identisch Moe)

2.3. Externen Einfluss nicht überschätzen (Kiesewetter MdB, Rotmann u.v.a.)

2.4. Menschliche Sicherheit als Leitprinzip (Bärwaldt/Schulze, AA/ZIF-Konferenz 2015/Wittkowsky, Peijic), Werteorientierung in den Mittelpunkt stellen (Feller)

2.4.1. Strategies should demonstrably respond to the needs of the populations (Zouev/UN)

2.4.2. Governance verbessern als Oberziel aller SSR- & Ertüchtigungsprogramme (AA/ZIF-Konferenz 2015/Wittkowsky)

2.4.3. Geschlechtersensibilität (Brethfeld/Popovic)

2.4.4. "Strikt bei den Prinzipien, flexibel bei den Maßnahmen" (Peijic)

2.5. Balance schaffen: kein train & equip ohne längerfristige Governance-Programme; planen in 6-8-Jahres-Zeiträumen (Veen)

2.5.1. Ertüchtigung in längerfristige politische Strategien einbetten (Herlitze/Fuhrmann)

2.5.2. Langfristig, selbstreflektiv engagieren (AA/ZIF-Konferenz 2015/Wittkowsky)

2.6. SSR als Präventionsinstrument verstehen & einsetzen (Feller, Tull)

3. Operatives Engagement

3.1. Kontextbedingungen

3.1.1. Mehr in Präventionskontexten arbeiten, weil effektiver als in bestehenden Krisen (Feller, Tull)

3.1.2. Nur mit Partnern arbeiten, die Menschenrechte achten & echten Reformwillen zeigen (Fischer) <> Risikomanagement-Fähigkeiten entwickeln für schwierige Kontexte (Rotmann)

3.2. Strategie entwickeln

3.2.1. Ressortgemeinsame (Cleary, Schröder, Kiesewetter MdB) und europäische (Kiesewetter MdB) Strategien - AL-Abstimmung einführen, Unterausschuss im BSR schaffen

3.2.2. Lokale Analyse stärken, Interessen der Stakeholder identifizieren (Bagayoko/Khaunbiow, Cleary, Mannitz, Rotmann)

3.2.2.1. Ethnische Quoten immer mit rechtlichen und institutionellen Reformen begleiten (Strasheim)

3.2.3. Keine technischen SSR-Strategien, sondern Integration in politische Länderstrategien (Rotmann)

3.2.4. Diplomatic footwork / relationship building at political level is key, no technical program without strategy (Veen)

3.2.5. Umfassende lokale Strategien: auch Nachrichtendienste etc. (Peijic)

3.2.6. Einseitige Schwerpunktsetzung zugunsten der Ertüchtigung korrigieren (Mannitz); making immediate security efforts coherent with long-term security governance strategies (Zouev/UN)

3.2.6.1. Auch alle Ertüchtigungsprojekte müssen Ziel haben, Partner transparenter, rechenschaftspflichtiger und respektvoller gegenüber der Bevölkerung zu machen (Bärwaldt/Schulze, Peijic)

3.2.7. Langfristige Planungs- und Umsetzungsprozesse sind zentrales Erfolgskriterium (Schröder)

3.3. Konfliktsensible Steuerung

3.3.1. unterschiedliche Bevölkerungsgruppen bereits in die Analyse, Planung und Vereinbarung der Programme einbeziehen (Brethfeld/Popovic, Bärwaldt/Schulze, Buchmayer/Poulin/DCAF)

3.3.2. Adaptive programming (Veen, Tull, Wittkowsky); Risiken aktiv managen (Schröder); Exit-Optionen mitplanen (Aßmann/GIZ u.a.)

3.3.3. Partnerländern bei der Koordinierung internationaler SSR-Unterstützung helfen (Schroeder, Zouev/UN)

3.3.4. Erfolgs-/Fortschrittskriterien festlegen und beobachten (Herlitze/Fuhrmann)

3.3.5. Unabhängige Beschwerde-, Transparenz- und Rechenschaftsmechanismen (Bärwaldt/Schulze)

3.3.6. Theories of Change entwickeln (Buchmayer/Poulin/DCAF)

3.3.7. Mehr Mut zu Evaluierung (Kiesewetter MdB)

4. Lokale Partner

4.1. Marginalisierte Gruppen einbeziehen, keine Zusammenarbeit mehr nur mit staatlichen Organen (Ansorg)

4.2. Analyse: lokale Partner & ihre ökonomischen, politischen, kulturellen Anreize & Verpflichtungen verstehen (Eckhard/Müller-Hennig)

4.3. nicht-staatliche Sicherheitsakteure nicht mehr ignorieren (Mannitz) <> militia leaders are questionable allies (Moe)

5. Finanzierung

5.1. Langfristige Planungs- und Umsetzungsprozesse sind zentrales Erfolgskriterium (Schröder)

5.2. Projektlaufzeiten deutlich verlängern (Fischer, Mannitz u.a.)

5.3. sustained funding & operational support (Zouev/UN)