2019 FJ Mediendidaktik - Frühjahr 2019: Prinzipien eines lernförderlichen Einsatzes digitaler Med...

马上开始. 它是免费的哦
注册 使用您的电邮地址
2019 FJ Mediendidaktik - Frühjahr 2019: Prinzipien eines lernförderlichen Einsatzes digitaler Medien im schulischen Unterricht SoSe 24 作者: Mind Map: 2019 FJ Mediendidaktik - Frühjahr 2019: Prinzipien eines lernförderlichen Einsatzes digitaler Medien im schulischen Unterricht SoSe 24

1. 0: Thema Nr. 1: Aufgabenstellung

2. 0: Ideen für die Einleitung

2.1. Möglichkeit 1: unterschiedliche Diskussion in Öffentlichkeit und Medien hinsichtlich der Digitalisierung der Bildung, große Spannweite im Feld zwischen Kulturpessimismus und Medieneuphorie --> Frage nach objektiver, evidenzbasierter Grundlage (J.H.)

2.1.1. Auf der einen Seite "Befürworter": Bildungsinnovationen oder -revolutionen, überlegene Lernleistungen, drängen auf intensivere Beschäftigung zugleich Gegenposition: Befürchtung, dass Lern- und Bildungsstandards absinken, zu geringe körperliche Aktivität, langer Computerkonsum -> Suchtgefahr, zu früher und zu extensiver Einsatz des Computers in Kindergarten und Schule (Kerres, Bildung in der digitalen Welt,2020)(D.B.)

2.1.1.1. unterschiedliche Perspektiven: politisch: Legitimation bildungspolitischer Entscheidungen, wirtschaftlich: z. B. zur Bewerbung von Lernangeboten mit Hinweis auf ihre lernförderliche Wirkung -> pauschale und generalisierbare Kausalaussagen durchaus "willkommen" pädagogisch: Handlungsinteresse, Frage nach spezifischen Bedingungen (Herzig, 2014)(D.B.)

2.1.1.1.1. Einsatz digitaler Medien im Unterricht gewinnt zunehmend an Bedeutung; durch Pilotprojekt Digitale Schule der Zukunft werden immer mehr Lehrende und Lernende mit digitalen Endgeräten ausgestattet --> wie können diese lernförderlich eingesetzt werden? (KK)

3. 1. Befunde der Lehr-Lernforschung zur Lernwirksamkeit digitaler Medien / Bedingungen unter denen die Lerneffektivität besonders hoch ist

3.1. Definitionen

3.1.1. digitale Medien

3.1.1.1. Digitale Medien sind computerbasierte Medien, bei denen Medieninhalte in Algorithmen übersetzt und mithilfe von Rechenprozessen gestaltet und verändert werden können. (Schaumburg S. 19.) (J.H.)

3.1.1.1.1. Unter digitalen Medien werden computerbasierte Technologien verstanden, die Inhalte präsentieren oder eine Interaktion mit diesen oder über diese Inhalte ermöglichen. Diese Definition umfasst den Einsatz von Computern zur Präsentation von Inhalten durch die Lehrkraft über Anwendungen, bei denen Lernende selbstständig am Computer arbeiten und durch den Computer beim Lernen unterstützt werden, bis hin zu interaktiven und kollaborativen Lernszenarien, in denen Schülerinnen und Schüler computervermittelt gemeinsam lernen. (Stegmann, Wecker, Mandl S. 968) (J.H.)

3.1.2. Lerneffektivität

3.1.2.1. Unter Lerneffektivität ist die Fragestellung zu verstehen, inwiefern unterschiedliche Konzepte, Methoden oder Medien zu einer Verbesserung des schulischen Lernens beitragen (Schaumburg S. 211). Die Wirksamkeit und damit die Lerneffektivität digitaler Medien wird in Meta-Analysen mit Hilfe der Effektstärke ausgedrückt. Keine, kleine, mittlere und große Effektstärken entsprechen Wahrscheinlichkeiten, dass eine zufällig ausgewählte Person, die mit Hilfe bestimmter Medien unterrichtet wird, einen höheren Lernerfolg erzielt als eine zufällig ausgewählte Person, die nicht mit Hilfe dieser Medien unterrichtet wird (Schaumburg S. 2015) (J.H.)

3.1.2.1.1. vier konstitutive Faktoren: digitale Medien bzw. Medienangebote, Unterrrichtsprozesse, Lehrpersonen und Lernende (Herzig, 2014)(D.B.)

3.1.2.1.2. Wirkungsebenen (Herzig, 2014)(D.B.)

3.1.3. Lehr-, Lernforschung

3.1.3.1. Die Lehr-Lern-Forschung ist jener Teil der Bildungsforschung, der sich mit der empirischen Untersuchung von Lernprozessen und der Wirkung von Lernumgebungen befasst. Die Lehr-Lern-Forschung untersucht institutionalisierte und nicht-institutionalisierte Lernprozesse über den gesamten Lebenslauf. Drei Fragestellungen stehen in der Lehr-Lern-Forschung im Vordergrund: Wie lassen sich Lernprozesse beschreiben und analysieren (sowohl die kognitiven als auch die motivational-emotionalen)? Welche Effekte haben Lernumgebungen auf die Lernenden? Unter welchen Bedingungen haben bestimmte Merkmale von Lernumgebungen – beispielsweise die Berücksichtigung von neuen Medien oder von Möglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens – Einfluss auf Maße des Lernerfolgs oder auf die Motivation? (Reinders, Ditton, Gräsel, Hniewosz: Empirische Bildungsforschung S. 18) (J.H.)

3.2. Überblick über Befunde Lehr-Lernforschung zur Lernwirksamkeit digitaler Medien

3.2.1. positive Effekte von mediengestütztem Lernen

3.2.1.1. Digitale Medien können Lerninhalte für eine breitere Palette von Lernenden zugänglich machen, auch bei Lernenden mit besonderen Bedürfnissen oder in entlegeneren Gebieten. (Kerres, De Witt, 2003) (J.E.)

3.2.1.1.1. Jugendliche haben mit digitalen Medien nicht nur mehr Zugänge für die Rezeption von Information, sondern auch mehr Optionen beim produktiven Umgang mit medialer Information. So werden Filme inzwischen nicht nur über verschiedene Wege (Fernsehen, Internet, DVD) konsumiert, sondern mittels Digitalkamera bzw. Smartphone auch eigene Filme erstellt. (Klingler, Jugendliche und ihre Mediennutzung: Media Perspektiven 12. S. 625–634) (J.E.)

3.2.2. differenziertere Betrachtung

3.2.2.1. Die Forschung geht davon aus, dass es die jeweilige Technik selbst ist, die einen Lernerfolg beeinflussen würde, nicht aber Faktoren wie die in dem Medium realisierte didaktische Konzeption, nicht die Qualität der Interaktion der Lernenden mit einer Technik, nicht die Passung der in der Technik umgesetzten Konzepte zu Lehrzielen oder weiteren Merkmalen des didaktischen Feldes. (Kerres, Bildung in der digitalen Welt, 2020)(D.B.)

3.2.2.1.1. Kognitive Theorie des multimedialen Lernens von Mayer (2009, 2014): Multimedia-Prinzip und räumliches Kontiguitätsprinzip empirisch gestützt; Modalitätsprinzip eingeschränkter Gültigkeitsanspruch (Stegmann, Wecker, Mandl, Fischer, 2018)(D.B.)

3.2.3. Studien

3.2.3.1. Experiment zur Überprüfung von Medien- und Methodeneffekten (Sung / Mayer 2013) These: Methoden leisten wichtigeren Beitrag zum Lernerfolg als das verwendete Medium Messung über Behaltenstest + Befragung zur Motivation; Ergebnis: Methode beeinflusst Lernergebnis stärker, Medium wirkt auf Motivation stärker (Schaumburg S. 213) (J.H.)

3.2.3.2. - Lernerfolg: Ehepaar Kulik wertete mehrere hundert Einzelstudien hinsichtlich des Lernerfolgs aus --> Effektstärke von 0,35 zeigt bessere Lernergebnisse mit digitalen Medien als ohne, aber Vorteil ist als gering einzuschätzen V.a. kombinierter Einsatz von PC und konventionellem Unterricht zeigt deutliche Vorteile ggü. dem Ersatz des konventionellen Unterrichts, d.h. das Arrangement ist hier entscheidend; - Lerndauer kann lt. Kulik 1991 um ca. 30% reduziert werden (KK, Kerres)

3.2.3.2.1. Metaanalysen: Insgesamt wirkt sich der Einsatz digialer Medien positiv auf die Lernerfolge aus. Die Effektstärken sind zumeist gering. / Mobile Geräte mit 0,52 (mittel) und Web-basiertes Lernen mit 0,18 (sehr gering) (Schaumburg, 2019, S. 216 f.) (L. W.)

3.3. Erläutern Sie, unter welchen Bedingungen die Lerneffektivität des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht gemäß den Befunden der empirischen Lehr-Lernforschung besonders hoch ist.

3.3.1. Die Effekte sind umso größer, je stärker die eingesetzten Medien eine kognitiv aktive (z. B. Notieren) und konstruktive (z. B. Argumentieren) Betätigung der Lernenden anregen. -> kognititve Tutoren (0.44-0.50), interaktive Videos (0.50) und Concept-Mapping-Anwendungen (0.82) haben den stärksten Effekt -> kooperatives Lernen, inkl. gestuften Hilfen (0.46) sowie Entwickeln und Vertreten einer eigenen Position (0.90) (Fischer, Wecker, Stegmann, Auswirkungen digitaler Medien, 2015)(D.B.)

3.3.1.1. e-learning-Angebote: reine Onlinekurse haben keinen positiven Effekt; blended learning hat einen kleinen positiven Effekt, der mit größerem Zeitanteil der Onlinephase im Vergleich zu face-to-face-Phasen höher liegt; e-learning-Angebote hängen vom instruktionalen Setting ab: eher expositorisch (lehrerzentriert) oder kollaborativ wirkt positiv. (Stegmann, Wecker, Mandl, Fischer, 2018)(D.B.)

3.3.1.1.1. Situiertes Lernen: 1) Authentizität und Anwendungsbezug 2) multiple Kontexte und Perspektiven 3) soziale Lernarrangements 4) instruktionale Anleitung und Unterstützung -> große Effekte (0.90) z. B. bei komplexen Problemlöseaufgaben (Stegmann, Wecker, Madl, Fischer, 2018)(D.B.)

4. Studie “Visible Learning" / Hattie-Studie (2009) zur Wirksamkeit unterschiedlicher Einflussfaktoren auf schulisches Lernen anhand von Meta-Analysen (Meta-Meta-Analyse): insgesamt positive, aber eher geringe Effektstärken bei digitalen Medien; Merkmale mit hohen Effektstärken eher im methodischen beriech (Feedback, Klarheit der Lehrperson, Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus (J.H.)

4.1. Explorative Studien vs. experimentell angelegte Studien (Herzig, 2014)(D.B.)

4.1.1. Explorative Studien: Fallstudien in authentischen Lehr-Lernumgebungen, die nicht repräsentativ sind und damit keine verallgemeinerbaren Aussagen zulassen. Bei ausreichend differenzierter Beschreibung der Rahmenbedingungen und wenn auch spezifische Nebenwirkungen oder Nebeneffekte diskutiert werden, können sie auch für andere Lehr-Lernsituationen relevant sein (Herzig, 2014)(D.B.)

4.1.2. Experimentell angelegte Studien lassen verallgemeinerbare Aussagen zu einzelnen Wirkungsfaktoren unter kontrollierten experimentellen bzw. quasi-experimentellen Bedingungen zu, die aber gerade nicht der schulischen (Alltags-)Realität entsprechen (Herzig, 2014)(D.B.)

5. 2. Diskussion: Bereicherung der Planung, Durchführung, Evaluation von Unterricht / mögliche Grenzen der Übertragbarkeit von Forschungsbefunden auf U.

5.1. Diskutieren Sie, inwiefern und inwieweit die Befunde der empirischen Lehr- und Lernforschung die Planung, Durchführung und Evaluation von schulischem Unterricht bereichern können!

5.1.1. Planung

5.1.1.1. Ein "Mehr" beim Einsatz digitaler Medien ist nicht immer besser. Die Wirksamkeit nimmt mit der Länge des Einsatzes im Unterricht unter vier bis über 26 Wochen nicht zu. (Fischer, Wecker, Stegmann, 2015)(D.B.)

5.1.1.1.1. Effekte sind größer, wenn digitale Medien mit dem Unterricht verknüpft sind und diesen unterstützen als bei "Stand-alone"-Lernprogrammen. (Fischer, Wecker, Stegmann, 2015)(D.B.)

5.1.2. Durchführung

5.1.2.1. bedeutendster Faktor für die Vorhersage von Lernerfolg: thematische und medienbezogenes Vorwissen, Fähigkeit der Selbststeuerung bzw. Lernstrategien, d. h. motivationale, volitionale und metakognitive Fähigkeiten (Herzig, 2014)(D.B.)

5.1.2.1.1. Je geringer das Vorwissen von SuS ist und je weniger ausgeprägt ihre Fähigkeiten zur Steuerung der eigenen Lernprozesse und ihre gundsätzlichen kognitiven bzw. intellektuellen Fähigkeiten sind, desto weniger profitieren sie von speziellen Medienangeboten, insbesondere wenn diese außerhalb von formalen Lehr- und Lernprozessen zum Einsatz kommen (Herzig, 2014)(D.B.)

5.1.3. Evaluation

5.1.3.1. Überprüfung anhand der gesetzten Lehr-Lernziele, motivationaler und sozialer Aspekte durch unterschiedliche digitale Evaluationsmethoden möglich (J.H.)

5.1.3.1.1. Schülerfragebögen zur Selbstbewertung z. B. über LMS, digitale Feedbackmethoden auch außerhalb / nach dem eigentlichen Unterricht (J.H.)

5.2. Zeigen Sie dabei auch mögliche Grenzen der Übertragbarkeit derartiger Forschungsbefunde auf den schulischen Unterricht auf!

5.2.1. Vergleichbarkeit Forschungssetting / reale Unterrichtssituation (Lernen in Schule korreliert mit deutlich mehr Einflussfaktoren (Schaumburg S. 212f) (J.H.)

5.2.1.1. Vergleichbarkeit Ressourcen Studie / Schule: z.B. sehr geringe Verfügbarkeit von intelligenten tutoriellen Systemen für Schulen, für Lehrpersonen kaum selbst herstellbar (J.H.)

5.2.1.1.1. technische Schwierigkeiten vor Ort (Ausstattung, Verbindungsprobleme, medientechnische Kompetenz der Lehrkräfte im Vergleich zur Forschergruppe) (J.H.)

6. 3. Skizzieren und begründen Sie einen Unterrichtsentwurf, in welchem Sie digitale Medien so einbinden, dass sie gemäß den Befunden der empirischen Lehr-Lernforschung die Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern optimal unterstützen können! Wägen Sie dabei mögliche Alternativen unter mediendidaktischen Gesichtspunkte ab.

6.1. Machen Sie sich hier geren eigene Notizen eines Unterrichtsvorhabens, das Sie bei Treffen gerne vorstellen können. Fokus ist hier der 1. und der 2. Teil der Examensaufgabe.

6.1.1. Die Schüler sollen in Gruppenarbeit gemeinsam eine kleine Musikkomposition von 16 Takten zu einem vorgegebenen Musikgenre erstellen (Kollaboratives Lernen). Zunächst stellt die Lehrkraft eine Musikproduktionssoftware (z.B. GarageBand) vor. Die Schüler sollen dann selbst anhand von vorgebenen Pattern, die sowohl rhythmisch als auch harmonisch farblich "passend" gekennzeichnet sind in verschiedenen Audiospuren übereinander legen, sodass eine Komposition entsteht. Nach dieser Doppelstunde wird eine Stunde zum Präsentieren der Ergebnisse und zur kritischen Reflexion verwendet. Alternativen: Traditionelle Kompositionsweise (für Schüler eigentlich nicht möglich, da zu viel Vorwissen vorausgesetzt wäre und damit für viele Schüler nicht zu bewältigen wäre) / Verwendung von anderen Softwaretools (ohne farbliche Zuordnung) Positive Aspekte: Motivationsförderung / eigene Gestaltung eines Songs (vielversprechend klingendes Ergebnis) / tiefere praktische Verankerung als nur reines Lernen von Theorieinhalten ohne Ergebnis, da aktiv am Entstehungsprozess beteiligt Anwendung ARCS-Modell? Motivation, Anknüpfung an Vorwissen, transparente Fortschritte und Feedback, Belohnung durch Ergebnis (J.E.)