Lernen, Wissen, Können

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Lernen, Wissen, Können von Mind Map: Lernen, Wissen, Können

1. deklaratives WIssen

1.1. Als deklarativ gelten Inhalte, wenn sie sich auf Fakten beziehen und sprachlich in Form von Aussagesätzen beschrieben werden können

2. Die im Lehrplan festgehaltenen Inhalte sollen möglichst systematisch und organisiert dargeboten werden = sog. gegenstandsorientierte Lernumgebung

3. unbewusstes Gelegenheitslernen

4. fremdgesteuerte Lernprozesse

4.1. Behaviorismus

4.2. Kognitivismus

4.2.1. Es gibt eine Unterscheidung in richtig/falsch. Ziel des Unterrichts ist es, objektives Wissen zu vermitteln. Prozess ist • systematisierter und organisierter Inhalt (konvergentes Denken) • systematisch geplant

4.2.2. Lernen durch Einsicht und Denken

4.2.2.1. „Tutor“

4.2.2.2. Methoden, Verfahren, Beraten, Erarbeitung

4.2.2.3. Zielgerichtete Handlungen

5. Modelle

5.1. Instruktionales Lernen (anleiten, unterweisen)

5.1.1. Passives, rezipierendes Lernen, kann auch Reiz-Reaktions-Lernen sein

5.1.2. Bsp.: Vokabeln lernen anstatt Verständnis der Wortbildungen einer Fremdsprache

5.2. Kognitivistisches Lernen (wahrnehmen, denken, erkennen)

5.2.1. Informationsorientiertes Lernen, bei dem die Lernhinhalte selbstständig verarbeitet werden und nicht durch „Richtig/Falsch“-Meldungen konditioniert werden. Die Auswahl der Lernumgebung bzw. der Lernmedien richtet sich nach den individuellen Wahrnehmungs-, Verstehens- und Verarbeitungsmustern der Zielgruppe.

5.3. Konstruktivistisches bzw. selbstorganisiertes Lernen (Wissen selbst konstruieren, Ziele selbst finden)

5.3.1. Aktives, selbst gesteuertes und organisiertes Lernen im problemorientierten, situativen, dissonanten Kontext; oft als sozialer Prozess. Das Wissen wird nicht wie beim kognitionspsychologischen Ansatz transportiert, sondern der Lernende konstruiert und organisiert seinen Wissenserwerb selbst. Hinzu kommt der Anspruch, neues Wissen in multiplen Kontexten und unter vielfältigen Perspektiven zu erwerben und anzuwenden

6. Benötigt werden Neukombinationen von Methoden und Lernorten sowie andere Rahmenbedingungen

7. WISSEN

7.1. Definition

7.1.1. Im engeren Sinne steht Wissen im Unterschied zu Meinen und Glauben für die auf Begründung bezogene und strengen Überprüfungspostulaten unterliegende Kenntnis.

7.1.2. Im weiteren Sinne ist Wissen eine Bezeichnung für allgemein verfügbare Orientierungen im Rahmen alltäglicher Handlungs- und Sachzusammenhänge (Alltagswissen). Damit sind die Kerngegenstände dieser engeren Definition Logik, Daten, Informationen und Kenntnisse.

7.2. träges Wissen

7.2.1. Wissen, das in einer traditionellen Unterrichtssituation erworben wird und in einer späteren Anwendungssituation oft nicht ein- bzw. umgesetzt werden kann

7.3. Arten

7.3.1. Sachwissen: Dinge, Sachverhalte, Ereignisse, Vorgänge, Entwicklungen, Bedingungen, Regel- und Gesetzmäßigkeiten repräsentierend

7.3.2. Motivatorisches Wissen: Eigene Verhaltenstendenzen, Bedürfnisse, Absichten, Wertvorstellungen betreffend

7.3.3. Prozedurales Wissen: Eigene Operationen und Programme unterschiedlicher Komplexität betreffend

7.4. Formen

7.4.1. implizites Wissen

7.4.1.1. Erfahrungswissen (Körper)

7.4.1.2. Gleichzeitiges Wissen (hier und jetzt)

7.4.1.3. Analoges Wissen (Praxis)

7.4.2. explizites Wissen

7.4.2.1. Verstandwissen (Geist)

7.4.2.2. Sequentielles Wissen (da und damals)

7.4.2.3. Digitales Wissen (Theorie)

7.4.2.4. Erscheinungsform: Statische, daten(sachwissen-) getriebene Website

7.4.3. prozedurales Wissen

7.4.3.1. Lösungswege und -prozesse oder Lösungen zu den verschiedensten Problemen (auf Handlugsabläufe bezogen) = größtenteils implizites Wissen

7.5. Web 1.0

7.5.1. Orientierung/Zweck: i.d.R. keine Dialoge, eher Monologe, Informationsweitergabe

7.5.2. Charakter von Daten und Metadaten

7.5.2.1. Grundlage: Expertenwissen

7.5.2.2. weitgehend hierarchische Gliederung der Daten

7.5.3. Formen des Lernens

7.5.3.1. Bestimmung der Lerninhalte durch Lehrpersonal

7.5.3.1.1. Anordnung nach Gesichtspunkten

7.5.3.2. Wenig Berücksichtigung der Lernerinteressen

7.5.3.3. Selbstreflexion kaum möglich

7.5.3.4. Einseitige Sichten auf Lernstoff

7.5.3.5. Stoffdarbietung wenig dynamisch

7.5.3.6. Linearer Umgang mit Wissen

7.5.3.7. Wissensaufnahme ist relativ unkritisch

7.5.3.8. Top-down-Lernen

7.6. Web 2.0

7.6.1. Orientierung/Zweck: Online-Zusammenarbeit und Interaktion, Informationsteilung

7.6.2. Erscheinungsform: Dynamische, wertend datenverändernde Websites

7.6.3. Charakter von Daten und Metadaten

7.6.3.1. Grundlage: wertende „Weisheit der Massen“

7.6.3.2. durch „folksonomy“ kann der User Content-Webpages, Onlinefotografien, Weblinks usw. kategorisieren

7.6.3.3. Anordnung nach Kategorien: tagging

7.6.4. Formen des Lernens

7.6.4.1. Lerninhalte sind selbstorganisiert, als Werte gesteuertes Gedächtnis

7.6.4.2. Volle Berücksichtigung der Lernnerinteressen

7.6.4.3. Tags, tag clouds charakterisieren das gemeinsam generierte, offene Labeling System

7.6.4.4. Selbstreflexion möglich/erwünscht

7.6.4.5. Wechselnd wertende Lernsichten

7.6.4.6. Stoffdarbietung als work in progress

7.6.4.7. Komplexer Umgang mit Wissen

7.6.4.8. Digging: lernende Bewertung von Inhalten

7.6.4.9. Bottom-Up-Lernen

8. LERNEN

8.1. Ermöglichungsdidaktik

8.2. Lehren

8.2.1. Form der Didaktik, die auf den Prinzipien der Selbstbestimmung und Selbststeuerung beruht. Diese beabsichtigte Kompetenzentwicklung fragt danach, auf welche Weise man systematisch, vorhersagbar und bleibend Bedingungen schaffen kann, die zur gewollten Kompetenzentwicklung führen.

8.2.2. Unter Lehren versteht man die Unterstützung von internalen Lernprozessen eines Individuums durch externale Maßnahmen der Lernumweltgestaltung

8.3. Lerntheorien

8.3.1. selbstgesteuerte Lernprozesse

8.3.1.1. Konstruktivismus

8.3.1.1.1. „Richtig/ falsch“ wird durch „(nicht)entsprechend“ ersetzt. Wissen wird von Lernenden aktiv konstruiert. Prozess ist • aktiv und konstruktiv • situations- und kontextgebunden • selbstgesteuert • sozial

8.3.1.1.2. Lernen durch persönliche Erfahrungen

8.3.1.2. Konnektivismus

8.3.1.2.1. Lernen durch Erfahrungen in Netzwerken

8.4. zeitgemäße Lernansätze

8.4.1. Lernen muss in erheblich höherem Maße unmittelbar in der Arbeit stattfinden

8.4.2. Formalisiertes Lernen kann nicht mehr als die einzig anerkannte und dominante Lernform gelten

8.4.3. Lernende müssen zunehmend in der Lage sein, ihren Lernprozess selbst in die Hand zu nehmen

8.5. Prozessmerkmale

8.5.1. Aktiv: Der Lernende nimmt eine selbstständige und aktive Rolle ein.

8.5.2. Konstruktiv: Erworbenes Wissen wird in bereits vorhandenen Wissensstrukturen eingebaut und anhand individueller Erfahrungen des Lernenden interpretiert.

8.5.3. Emotional: Positive Emotionen, wie Freude, fördern das Lernen. Negativ wirkt sich Angst und Stress aus.

8.5.4. Selbstgesteuert: Der Lernende übernimmt selbst die Kontrolle und Überwachung des eigenen Lernprozesses.

8.5.5. Sozial: Interaktion mit anderen ist ein wichtiger Faktor für den Erwerb von Wissen.

8.5.6. Situativ: Lernen findet in einem bestimmten Kontext / Situation statt und ist sehr wichtig für den Erwerb zentraler Kompetenzen.

8.6. Gestaltung von Lernumgebungen

8.6.1. Instructional Design-Ansatz

8.6.1.1. Den Lernenden wird sachlich strukturiertes Wissen als System angeboten

8.6.1.2. Arbeitsschritte nach Issing

8.6.1.2.1. Ermittlung des spezifischen Weiterbildungsbedarfs

8.6.1.2.2. Analyse der Zielgruppe und der Rahmenbedingungen

8.6.1.2.3. Festlegung der Lernziele

8.6.1.2.4. Auswahl der Inhalte

8.6.1.2.5. Planung der Lehr-Lern-Methode und der Medien

8.6.1.2.6. Entwicklung des Lernmaterials

8.6.1.2.7. Evaluation

8.6.1.3. Ziel: Beantwortung der Fragen

8.6.1.3.1. Welche Lernbedürfnisse existieren?

8.6.1.3.2. Wo gibt es Defizite?

8.6.1.3.3. Was ist das Ziel?

8.6.1.4. Kritikpunkte

8.6.1.4.1. Orientierung an den Lernzielen

8.6.1.4.2. Fehlen der eigenverantwortlichen Auseinandersetzung

8.6.1.4.3. Erwerb „trägen Wissens“ wird unterstützt

8.6.1.4.4. Mangel an theoretischer Integration einschlägiger Befunde

8.6.2. situierter Ansatz

8.6.2.1. Die aktive Position des Lernenden, der selbstgesteuert Wissen konstruieren muss, wird betont, sowie die Situation und den Kontext, in denen Lernen stattfindet. Es wird angenommen, dass Wissen nicht von einer Person zur anderen eins-zu-eins weitergereicht werden kann, sondern selbstständig und aktiv in einem Handlungskontext erworben werden muss

8.6.2.2. Theorien

8.6.2.2.1. Die Lernumgebung, in der das Lernen stattfindet, steht im Vordergrund d.h. Lernen findet „situiert“ statt.

8.6.2.2.2. Soziale Interaktion spielt eine große Rolle, weil dort der Raum ist, in dem man Erfahrungen macht und Kompetenzen entwickelt werden können.

8.6.2.2.3. Der Mensch wird von seinem Umfeld geprägt und prägt auch selbst sein Umfeld. Diese Wechselwirkung kann beim Lernen zu einem kooperativen Austausch und zur Verarbeitung von Informationen zwischen den Lernenden zu effektivem Lernen führen.

8.6.2.2.4. Traditionelle Unterrichtsmethoden führen zum Lernen vom trägen Wissen. Deswegen ist es wichtig, dass die Situation, in der gelernt wird, und die Situation, in dem das Wissen angewendet und genutzt wird, ähnlich gestaltet ist.

8.6.2.2.5. Der Lehrende steht in einem Dialog mit dem Lernenden. Seine Aufgabe besteht darin, Aufgaben bzw. Werkzeuge zu liefern und dem Lernenden zu unterstützen.

8.6.2.3. Instruktionsmodelle

8.6.2.3.1. Cognitive Apprenticeship: Lernen im sozialen Kontext

8.6.2.3.2. Anchored Instruction: Authentizität und Situiertheit

8.6.2.3.3. Cognitive Flexibility: Problemkomplexität und multiple Perspektiven

8.6.2.4. Kritikpunkte an der situierten Kognition

8.6.2.4.1. Mangelnde Instruktion kann zu Überforderung und zu geringem Lernerfolg führen

8.6.2.4.2. Eher passive Haltung und Eigenverantwortung beim Lernenden

8.6.2.4.3. Defizite in der empirischen Fundierung

8.6.2.5. Instruktionsansäte

8.6.2.5.1. Cognition in Practice

8.6.2.5.2. Guided Participation

8.6.2.5.3. Situated Cognition as Perceiving Affordances

8.6.2.5.4. Situated Cognition as Socially Shared Cognition

8.6.3. problemorientiertes Lernen

8.6.3.1. Gestaltungsprinzipien

8.6.3.1.1. Multiple Kontexte und Perspektiven

8.6.3.1.2. Soziale Lernarrangements

8.6.3.1.3. Authentizität und Anwendungsbezug

8.6.3.1.4. Instruktionale Anleitung und Unterstützung

8.6.3.2. Lernstrategien

8.6.3.2.1. kognitive

8.6.3.2.2. metakognitive

8.7. Vorteile vom Lernen im Netz

8.7.1. Bessere Aufnahme oder ergänzende und interaktive Erarbeitung der Lerninhalte (für Menschen, die lieber das Internet/den PC nutzen)

8.7.2. Ökonomische Aspekte (räumliche und zeitliche Unabhängigkeit, Flexibilität)

8.7.3. Verteilung größerer Informationsaspekte Lernen

8.7.4. Kurse sind im Gegensatz zu traditionellen Lehrmitteln interaktiv

8.7.5. Veranschaulichung abstrakter Inhalte mithilfe von Simulationen

8.7.6. flexiblere, netzwerkartige Konzepte

8.7.7. individualisierte Lernkontrollen

8.7.8. asynchrones Zusammenarbeiten ist möglich

8.7.9. arbeitsprozessintegriertes Lernen

8.7.10. einfachere Dokumentation und Wiederholung

8.7.11. wieder verwendbare Lernobjekte

8.7.12. individuelles Lernen je nach Vorkenntnis (Lerntempo, Reihenfolge der Lerninhalte) möglich

8.7.12.1. Entgrenzung vom institutionalisierten zum entinstitutionalisierten Lernen, wobei es hier nicht um eine antiinstitutionelle Einstellung geht, sondern um Kritik an der mangelnden Flexibilität der Weiterbildung und Weiterbildungspolitik

8.7.13. besserer Ausgleich unterschiedlichen Vorwissens

8.7.14. Aufnahmekanäle für jeden Lerntyp sind vorhanden (Lesen, Audio, Video, Animation &c.)

8.7.15. keine „Bloßstellung“ vor anderen Teilnehmern bei Wissenslücken

8.8. Entgrenzung des Lernens

8.8.1. Entgrenzung vom Wissen zum Werten, da es nicht mehr um nur Wissensvermittlung geht, sondern um einen Erwerb von Kompetenzen, die Orientierung und Problemlösung beinhalten

8.8.2. Entgrenzung vom individuellen über das organisationale zum gesellschaftlichen Lernen

8.9. erfahrungsgeleitetes

8.9.1. Es werden zunehmend proaktive, produktiv-flexible, eigenständige und kreative Handlungsformen verlangt (=„Kompetenzen“). Nicht der erfahrungsfixierte, sondern der erfahrungsgeleitete Handlungstyp wird benötigt.

8.10. fremdgesteuert vs selbstgesteuert

8.11. objektivierendes vs. subjektivierendes

8.12. entdeckendes

8.13. informelles

8.13.1. Rahmenbedingungen

8.13.1.1. organisatorische

8.13.1.1.1. Zeiträume für das Lernen: Zeit für Besinnung, Anleitung, um etwas auszuprobieren, um zu beobachten, um Erfahrungen auszuwerten, freie Gestaltung der Arbeitszeit

8.13.1.1.2. Lernförderliche Arbeitsgestaltung: wenig verbindliche Arbeitsabläufe

8.13.1.1.3. Gesprächs- und Kommunikationskultur: z.B. die Fähigkeit, sich ausdrücken und sich verständlich machen zu können

8.13.1.2. unternehmenskulturelle

8.13.1.2.1. Lebendiges Leitbild, klare Ziele

8.13.1.2.2. Überzeugung, dass Mitarbeiter lernen wollen

8.13.1.2.3. Fehlertoleranz

8.13.1.2.4. Realistische Sicht der Dinge

8.13.1.2.5. Großzügiger Umgang mit Lerninitiativen

8.13.1.2.6. Keine Konkurrenz unter den Mitarbeitern

8.13.2. oft eine Untergruppe des nicht formellen Lernens

8.13.3. ist in der Regel selbst organisiertes Lernen

8.13.4. kann in allen Lebenszusammenhängen stattfinden

8.13.5. nicht von vornherein geplant oder beabsichtigt = Erfahrungslernen

8.13.6. bis zu gewissen Grad „zufälliges“ oder „inzidentelles“ Lernen

8.13.7. beiläufiges, natürliches, offenes, spontanes, lebensweltbezogenes Lernen

8.14. formales

8.14.1. geplantes, strukturiertes, an dafür geschaffenen Orten (z.B. Schule, Kurse, Seminare) stattfindendes Lernen

8.14.2. explizites Wissen

8.14.3. Formale Bewertung und Anerkennung

8.14.4. institutionelles Lernangebot, das prinzipiell objektiviert ist (alles ist bekannt z.B. Lernziele, Dauer, Methoden etc.)

8.15. non-formales

8.15.1. Individueller Lernbedarf

8.15.2. Implizites Wissen

8.15.3. „subjektgebunden“, was die Auswahl der Lerninhalte, die Lernsituation und das Aneignungsvorgehen betrifft

8.15.4. durch das Fehlen von anerkannten Abschlüssen gekennzeichnet

8.15.5. geplante oder semistrukturierte Lernprozesse sind möglich

8.15.6. kann in alltäglichen Situationen wie z.B. im Arbeitsplatz stattfinden

8.16. Lean Management (Prinzipien)

8.16.1. Identifikation des Wertes

8.16.2. Wertschöpfung

8.16.3. Prozessfluss / Flow

8.16.4. Leistung nur auf Anforderung /Pull

8.16.5. Kontinuierliche Verbesserung / Perfection

8.17. „Black Box“, Reiz-Reaktions-Modell

8.17.1. „Lehrer“

8.17.2. Faktenwissen, Erklären, Darbieten

8.17.3. Initiierung von Verhalten

9. KÖNNEN

9.1. Werte

9.1.1. Werte sind jene Vorstellungen, welche in einer Gesellschaft allgemein als wünschenswert anerkannt sind und den Menschen Orientierung verleihen. Man unterscheidet moralische (Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Treue), religiöse (Gottesfurcht, Nächstenliebe), politische (Toleranz, Freiheit, Gleichheit), ästhetische (Kunst, Schönheit) und materielle Werte (Wohlstand), Familienwerte und Firmenwerte – die wir hier meinen (Philosophie)

9.1.2. Werte befinden sich nach der typischen Unternehmenssicht auf der (obersten) normativen Ebene und sind somit bei Vision, Mission und Leitbild angesiedelt. Sie erscheinen als etwas Hehres, Entrücktes, aber auch schnell Veränderbares. Also auch etwas, worauf man in der „niedrigen“ alltäglichen Praxis nicht unbedingt zu achten braucht.

9.1.3. Wertinteriorisation / -aneignung

9.1.3.1. Regeln, Werte und Normen werden nur handlungswirksam, wenn sie zu eigenen Emotionen und Motivationen angeeignet wurden

9.1.3.2. Prozess

9.1.3.2.1. Orientierungsphase 1 "Kennenlernphase"

9.1.3.2.2. Orientierungsphase 2 "Anwärmphase"

9.1.3.2.3. Unzufriedenheitsphase "Abhängigkeitsphase"

9.1.3.2.4. Lösungsphase 1 "Aufschmelzphase"

9.1.3.2.5. Produktivphase "Arbeitsphase"

9.1.3.2.6. Lösungsphase 2 "Aktivierungsphase"

9.1.3.2.7. Beedigungsphase "Abschlussphase"

9.2. Emotion

9.2.1. emotionales Gedächtnis

9.2.1.1. speichert im Thalamus und der Amygdala emotional-motivationale Wertungen

9.2.2. Holodynski und Friedlmeier: funktionales psychologisches System bei der Auswahl und Erreichung von bedürfnisbefriedigenden Handlungszielen.

9.2.3. selbstorganisierendes System, bei dem mehrere Subsystemen zusammenwirken

9.2.3.1. Bewertungssystem

9.2.3.2. Handlungssystem

9.2.3.3. System der Körperregulation

9.2.3.4. Gefühlssystem

9.2.4. Emotionslernen (Stufen nach Rolf Arnold)

9.2.4.1. Information

9.2.4.2. Transformation

9.2.5. Verunsicherung

9.3. KOBLESS

9.3.1. „Kompetenzentwicklung mit Blended Learning und Social Software“ und meint eine Kombination aus Präsenzlernen, Web 2.0 und Wissensmanagement, um eine Kompetenzentwicklung bei den Lernenden zu ermöglichen

9.4. Kompetenzen

9.4.1. Kompetenzen sind evolutionär entstandene, generalisierte Selbstorganisationsdispositionen komplexer, adaptiver Systeme – insbesondere menschlicher Individuen – zu reflexivem, kreativem Problemlösungshandeln in Hinblick auf allgemeine Klassen von komplexen, selektiv bedeutsamen Situationen. Es handelt sich bei Kompetenzen also um Fähigkeiten, selbstorganisiert zu denken und zu handeln.

9.4.2. Arten

9.4.2.1. Sozial-kommunikative Kompetenzen (Beziehungsebene)

9.4.2.1.1. Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit, Freundlichkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz, Hilfsbereitschaft

9.4.2.2. Aktivitätsbezogene Kompetenzen (Appellebene)

9.4.2.2.1. Ausdauer, Durchhaltevermögen, Belastbarkeit, Flexibilität, Ehrgeiz, Mut

9.4.2.3. Personale Kompetenzen (Selbstkundgabe)

9.4.2.3.1. Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Kreativität, Ehrlichkeit

9.4.3. Ebenen

9.4.3.1. Metakompetenzen

9.4.3.1.1. Sie umfassen unter anderem die Fähigkeit zum Lernen und andere Kompetenzen situationsbedingt anpassen zu können. Ebenso gehört die Fähigkeit eigene Kompetenzen zu beurteilen und die Fähigkeit zur Selbstorganisation dazu. (z.B. Selbstdistanz, Empathie, Wertrelativismus, Lösungsfähigkeit)

9.4.3.1.2. Fachlich-methodische Kompetenzen (Sachebene)

9.4.3.2. Grundkompetenzen

9.4.3.2.1. Personale Kompetenzen: Bezug auf sich selbst (z.B. Selbstvertrauen, Mut, Kreativität)

9.4.3.2.2. Aktivitätsbezogene Kompetenzen: Fähigkeit, Gewolltes mit mehr oder weniger Antrieb in Handlungen umzusetzen (z.B. Ausdauer, Durchhaltevermögen, Belastbarkeit, Flexibilität, Ehrgeiz, Mut)

9.4.3.2.3. Sozial-kommunikative Kompetenzen: Einsatz eigener kommunikativer und kooperativer Möglichkeiten (z.B. Überzeugungskraft, Offenheit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz, Hilfsbereitschaft)

9.4.3.3. Abgeleitete Kompetenzen

9.4.3.3.1. Sie sind meist auf betriebliche oder umfassendere Problemsituationen bezogen, so finden sie z.B. Anwendung in Assessments und Stellenbeschreibungen.

9.4.3.4. Querschnittskompetenzen

9.4.3.4.1. Diese Kompetenzen gibt es genau gesehen nicht als solche, da sie ganz wesentlich vom Kontext her determiniert sind. Gemeint sind damit z.B. interkulturelle Kompetenz, Führungs-, Medien- und Innovationskompetenz

9.4.4. (intendierte) Kompetenzentwicklung

9.4.4.1. Praxisstufe

9.4.4.1.1. Handlungslernen. Setzen realer Entscheidungssituationen zur Wertevermittlung. Komplexe, gleichzeitige Vermittlung von Wissen i.e.S. und von Werten mittels operativer Sprache

9.4.4.2. Coachingstufe

9.4.4.2.1. Kontaktphase: Kennenlernen, Klärung der Erwartungen und Zielsetzungen (Vertraulichkeit, Rollen, Aufgaben der Beteiligten)

9.4.4.2.2. Handlungsalternativphase: Neue Wege werden überlegt, Handlungsalternativen gesammelt

9.4.4.2.3. Diagnosephase: Klärung der Ausgangslage, Schwierigkeiten und Hindernisse

9.4.4.2.4. Umsetzungsphase: Realisierung von Handlungsalternativen

9.4.4.2.5. Reflexions- und Auswertungsphase: Verhalten wird analysiert und mit den Ausgangszielen verglichen.

9.4.4.3. Trainingsstufe

9.4.4.3.1. Selbsteinschätzung: Wo sind meine Stärken und Schwächen, welche Kompetenzen habe ich?

9.4.4.3.2. Wege zu persönlichen Veränderungsmöglichkeiten: In welchem Bereich ist Handlungsbedarf notwendig und was muss ich ändern?

9.4.4.3.3. Hintergründe von Veränderungsmöglichkeiten: Änderungen auf Realisierbarkeit prüfen

9.4.4.3.4. Hindernisse bei der Zielerreichung: Wo sind Schwierigkeiten zu erwarten?

9.4.4.4. Gemeinsamkeiten der Methoden

9.4.4.4.1. emotional-motivationale Wertinteriorisation, Erfahrungswerte und Werterfahrungen sind für alle Methoden von großer Wichtigkeit

9.4.4.4.2. Es laufen reale Handlungs- und Kommunikationsprozesse, in denen gleichsam zwangsläufig Kompetenzen erworben werden, ab.

9.4.4.4.3. Das Intendierte besteht vor allem darin, Menschen gezielt in solche Situationen zu bringen, um dann mit ihnen darüber eher alltagssprachlich als wissenschaftssprachlich zu reden.

9.4.4.5. Lernarten

9.4.4.5.1. Erfahrungslernen

9.4.4.5.2. Erlebnislernen

9.4.4.5.3. Lernen durch subjektivierendes Handeln

9.4.4.5.4. informelles Lernen

9.4.4.5.5. situiertes Lernen

9.4.4.5.6. Expertiselernen

9.4.4.6. Unterschied Coaching / Training

9.4.4.6.1. Coaching

9.4.4.6.2. Training

9.4.5. vs. Qualifikation

9.4.5.1. Qualifikation bedingt keine Kompetenz, jedoch erfordert Kompetenz Qualifikation.

9.4.5.2. Kompetenzen sind an das subjektive Ziel gekoppelt, Qualifikationen hingegen an das objektive Ziel.

9.4.6. Kompetenzförderlichkeit

9.4.6.1. Die Kompetenzförderlichkeit lässt sich anhand der Dissonanz- und Labilisierungsmöglichkeiten messen. Aufgrund solcher Messungen kann die Arbeitsumgebung kompetenzförderlicher gestaltet werden.

9.5. Sozial kompetentes Verhalten (Typen)

9.5.1. Typ R (Recht)

9.5.1.1. Diese Personen können zu wenig eigene Rechte durchsetzen, Forderungen stellen oder Forderungen von anderen ablehnen

9.5.2. Typ B (Beziehung)

9.5.2.1. Diese Personen können zu wenig eigene Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche gegenüber anderen äußern sowie angemessen mit Kritik umgehen.

9.5.3. Typ K (Kontakt)