1. Bestandsanalyse
1.1. Der LK Vechta gilt mit Blick auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl allgemein als demografisch stabile Region. Bei einer in den letzten Jahren insgesamt steigenden Bevölkerungszahl zeigen sich dennoch auch hier die ersten Auswirkungen des demografischen Wandels in Form einer älter werdenden Gesellschaft.
1.1.1. Von 2000 bis 2012 stieg die Bevölkerungszahl im LK Vechta um über 8 %.
1.1.2. Bevölkerungsgewinnn ist schwerpunktmäßig in den Städten Vechta und Lohne zu verzeichnen.
1.1.3. Mehr als 40 % der Bevölkerung hatte im Jahr 2012 das 45. Lebensjahr bereits erreicht und rd. 17 % waren älter als 65 Jahre.
1.2. Der Blick auf den aktuellen Wohnungsbestand 2014 verdeutlicht, dass im LK Vechta insgesamt 55.325 Wohnungen im Bestand waren. In den vergangenen zehn Jahren ist der Bestand damit um rd. 8.000 Wohnungen gewachsen. Es dominieren Ein- bzw. Zweifamilienhäuser. Bezüglich des Gebäudealters ist anzumerken, dass jedes dritte Gebäude 1990 oder später gebaut wurde, das durschnittliche Alter bei über 31 Jahren liegt.
1.2.1. Es dominieren aktuell die Wohnungen mit 7 und mehr Räumen. Die durschnittliche Wohnungsgröße lag zwischen 115 m² und 142 m².
1.2.2. Die aktuelle Leerstandsquote lag bei 1,3 %.
1.2.3. Belegungsdichte der Wohnungen mit durchschnittlich weniger als 2,5 Personen je Wohnung deutet auf einen Wandel in der Haushaltsstruktur hin.
1.3. Weiterhin sind viele Neubauzahlen zu verzeichnen. Sowohl die Anzahl der Baugenehmigungen, als auch die Anzahlder fertiggestellten Wohnungen befinden sich seit einigen Jahren auf hohem Niveau.
1.3.1. Insbesondere Wohnungen in höherem Preissegment werden errichtet.
1.3.2. Günstiger Wohnraum wird benötigt.
2. Handlungsempfehlungen
2.1. Für junge Familien wird die Schaffung von Wohneigentum erleichtert, indem der Erwerb einer Altbauimmobilie durch ein kommunales Programm gefördert wird. Die Städte und Gemeinden legen Programme zur Förderung von Altbausanierungen und zur Innenverdichtung auf.
2.1.1. Kontinuierliche Modernisierung der Wohnungsbestände
2.1.2. Angebot einer sozialen Wohnraumversorgung mit angemessenen Wohnungen für HH mit besonderen Bedarfen
2.1.3. Aktivierung von zusätzlichem Wohnraum für einkommensschwache HH durch neue, höherwertige Mietangebote (Umzugsketten)
2.1.4. Stärkung des Geschosswohnungsbaus unter Berücksichtigung unterschiedlicher Ansprüche
2.1.5. Beachtung und konsequente Umsetzung der spezifischen Wohnraum- und Baulandnachfrage der untersch. Zielgruppen für die bevorzugten Standorte
2.1.6. Unterstützung des Mietwohnungsbereich in den kommenden Jahren vorrangig
2.1.7. Bau von preisgebundenen Wohnungen für einkommensschwache HH
2.1.8. Konsequente Erfassung von Baulücken und Erschließung mit Neubauten
2.1.9. Ausschöpfen des Verdichtungspotenzials insb. im städtischen Bereich
2.1.10. Rechtzeitige Einleitung der Wohnbaulandbevorratung
3. Prognosen
3.1. Bevölkerungszuwachs im LK Vechta wird sich in erster Linie auf die Städte der Region konzentrieren. In den Gemeinden werden eher geringe Zuwächse prognostiziert.
3.1.1. Zuwachs ergibt sich zu einem großen Teil aus der Zuwanderung. Laut LSN mit Stand von 2015 für den LK Vechta ein Zuwachs bis 2031 von +20,3 %.
3.2. Die Entwicklung einer älter werdenden Bevölkerung setzt sich auch in der Prognose fort. Gekennzeichnet ist die Altersstrukturentwicklung im LK Vechta von einem Zuwachs innerhalb der Altersgruppe der über 60-Jährigen bei einer Abnahme der unter 30-Jährigen.
3.2.1. Bis zum Jahr 2035 wird prognostiziert, dass ca. ein Dritel der Bevölkerung älter als 60 Jahre sein wird.
3.3. Für den LK Vechta wird landesweit der größte Haushaltszuwachs aller niedersächsischen Landkreise prognostiziert.
3.3.1. Es werden knapp 18 % Zuwächse bei der Haushaltszahl insgesamt erwartet.
3.3.2. Wachstum wird ausschließlich durch die Zunahme der Ein- (+35 %) und Zwei-Personen-HH (+33,5 %) getragen.