Frühe Kindheit - Bindung

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Frühe Kindheit - Bindung von Mind Map: Frühe Kindheit - Bindung

1. Frühe Eltern-Kind-Interaktion und Bindung

1.1. Bowlby & Ainsworth

1.1.1. Anlass ihrer Theorie

1.1.1.1. hohe Sterblickeit in Waisenhäuserm (37%)

1.1.1.2. Jedoch nicht bei Einrichtung, mit täglichem Kontakt zur Mutter

1.1.1.3. Intensive Trauerreaktion, bei Trennung

1.1.2. Konträr zur vorherrschenden Meinung

1.1.3. Ungenügende emotionale Fürsorge = Entwicklungsrisiko

2. Bezugspersonen

2.1. Verhaltensweisen der Bezugspersonen

2.1.1. Evolutionsbiologisch standen

2.1.2. Intuitiv eingesetzt

2.1.3. spontan umgesetzt

2.2. Charakteristika sensitiver Bezugspersonen

2.2.1. Richtige Interpretation

2.2.2. Konsistente Reaktion

2.2.3. Angemessene Reaktion

2.2.4. Prompte Reaktion

2.2.5. --> kontrollierbar, vorhersehbar, verlässlich

2.3. Wichtige Verhaltensweisen

2.3.1. Einhalten eines optimalen Reaktionszeitfensters

2.3.2. verbales und präverbales Verhalten der Eltern

2.3.3. Herstellen und Aufrechterhalten von Blickkontakt

2.3.4. Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes

3. Phasen der Bindungsentwicklung

3.1. Vorphase der Bindung

3.1.1. Geburt - 6 Wochen

3.1.2. Bindungsverhalten

3.2. Phase der entstehenden Bindung

3.2.1. 6 Wochen - 6 bis 8 Monaten

3.2.2. - Zunehmend spezifische Reaktionen auf Bezugspersonen - Entwicklung spezifischer Erwartungen

3.3. Phase der ausgeprägten Bindung

3.3.1. 6 bis 8 Monate - 1,5 bis 2 Jahre

3.3.2. - Spezifische Bindung - Trennungsangst

3.4. Phase reziproker Beziehungen

3.4.1. Ab 1,5 bis 2 Jahren

3.4.2. - Inneres Arbeitsmodell - Akzeptieren von Trennungssituationen

3.5. Inneres Arbeitsmodell der Bindung

3.5.1. kindliche mentale Repräsentation des Selbst, der Bindungsperson und der Beziehungen im Allgemeinen, die als Ergebnis der Erfahrungen mit den Bezugspersonen entstehen. Arbeitsmodell leitet Interaktionender Kinder mit Versorgern & anderen Personen in Kindheit und später

4. Fremde Situation- Paradigma (Empirische Prüfung Bowlbys Theorie)

4.1. Zwei zentrale Maße für Erfassung der Bindungsqualität

4.1.1. Ausmaß der sicheren Basis

4.1.2. Reaktion auf Trennung und Wiedersehen

4.2. Fremde Situation zeigt, wie Bindungsmuster des Kindes

4.3. Kulturübergreifend

4.4. Häufigkeiten der Bindungsstile kulturell unterschiedlich

5. Zusammenhänge elterlicher & kindlicher Bindungsmuster

5.1. Positive Zusammenhänge zwisschen Bindungssicherheit der Etern und Bindungssicherheit der Kinder

5.2. => keine Hinweise auf erbliche Anteile

5.3. Lernerfahrungen

5.4. Transgenerationale Stabilität

5.5. Diskussion über Effekte im Erwachsenenalter

5.5.1. Position: Bindungsicherheit in früher Kindheit zentral für späater

5.5.2. Position: Bindungssicherheit veränderbar; Stabilität durch stabile Familienstrukturen

6. Sensitivitätstrainings

6.1. Metaanalyse

6.1.1. mittlere Effekte auf die Sensitivität

6.1.2. kleine Effekte auf die Bindungssicherheit

6.2. Beispiel; Freiburger Feinfühligkeitstraining

6.2.1. Wissen über Bestandteile von Sensitivitäts (Wahrnehmung, richtige Interpretation, angemessene / prompte / konsistente Reaktion)

6.2.2. Übung zur Perspektivübernahme ("Sprechen anstelle des Babys")

6.2.3. Videofeedback

7. Definition Bindung

7.1. Emotionale Beziehung zu bestimmter Person, welche räumlich und zeitlich bestand hat

7.2. Meist Diskussion über Beziehungen zwischen Kleinkindern und Beteuungspersonen

7.3. treten ebenfalls in Erwachsenenalter auf

8. Bindungstheorie nach Bowlby

8.1. biologische Veranlagung von Kindern postuliert, Bindungen zu Betreuen und Bezugspersonen zu entwickeln, um eigene überlebenschancen zu erhöhen

8.2. Frühe Interaktion zwischen Säuglingen und Bezugspersonen --> evolutionsbiologisch geprägte Verhaltensprogramme

8.3. Annahme eines Bindungssystems (Kind) und Fürsorgesystems (Bezugsperson)

8.3.1. Bindungssystem; aktiviert, wenn Sicherheitsbedürfnisse bedroht

8.3.1.1. Ziel: physische/emotinale Nähe und Sicherheit

8.3.2. Fürsorgesystem; Befriedigung der Bedürfnisse des Säuglings nach psysischer/emotionaler Nähe und Sicherheit

8.4. Bindungsverhaltensweisen

8.4.1. Weinen

8.4.2. Lachen

8.4.3. Blickkontakt

8.4.4. Frühkindliche Imitation

9. Entwicklung der Bindung

9.1. Sichere Basis

9.1.1. Anwesenheit einer vertrauten Bindungsperson dem Säugling o. Kleinkind ein Gefühl von Sicherheit bietet, das ermöglicht, Umwelt zu erforschen

9.1.2. Bindungs- und Explorationsverhalten: Antagonistisches Verhältnis

9.2. Biologische Prädisponiertheit und individuelle Erfahrungen

9.3. Bindung der Elltern an ihr Kind: frühzeitig

9.4. Bindung des Kindes an Eltern: später

9.5. => Entwicklungsvorraussetzung

10. Bindungsarten

10.1. Sichere Bindung (60 - 70%)

10.1.1. Bezugsperson = sichere Basis in fremder Situation

10.1.2. Vermissen der Bezugsperson in Trennungssituationen

10.1.3. Freude bei Wiederkehr

10.1.4. Durch fremde Person nicht vollständig zu trösten

10.1.5. Mögliche Verhaltensursachen seitens Bezugspersonen

10.1.5.1. zuverlässigkeit

10.1.5.2. positiver Austausch

10.1.5.3. kontrollierbar, vorhersehbar, verlässlich

10.1.6. Auswirkungen einer sicheren Bindung

10.1.6.1. - engere, harmonische Beziehungen zu Gleichaltrigen - höhere Empathiefähigkeit - mehr prosoziales Verhalten - weniger aggressiv, weniger antisozial - bleibt in späterer Kindheit und Jugendalter bestehen - Positiveres Gottesbild

10.1.6.2. - weniger Eifersucht - mehr mobilisierung von sozialer Unterstützung - stärkerem Vertrauem in Partner/in Befriedigenderen und stabilieren Beziehungen stärkeren Ausprägungen von Vertrautheit, Leidenschaft, commitment in Partnerschaften

10.1.7. Sichere Bindung im Erwachsenenalter assoziert mit:

10.2. Unsicher-ambivalente Bindung (15 - 20%)

10.2.1. fremde Situation: Kinder klammern, suchen Nähe

10.2.2. bei Trennung: ängstlich, wütend bis aggressiv

10.2.3. Bei Wiederkehr: ambivalentes Verhalten

10.2.4. Wütendes / passives Verhalten, wenn mit fremder Person allein

10.2.5. Mögliche Verhaltensursachen seitens Bezugspersonen

10.2.5.1. Phasen der Zuverlässigkeit und der Unzuverlässigkeit

10.2.5.2. nicht vorhersehbar, nicht erklär- und kontrollierbar

10.2.5.3. hohe Ängstlichkeit, von Gefühlen überwältigt

10.3. Unsicher-vermeidende Bindung (10 - 15%)

10.3.1. fremde Situation: Kinder gegenüber Bezugspersonen gleichtültig

10.3.2. Bei Trennung: kaum beunruhigt / kaum Kummer

10.3.3. bei der Wiederkehr: Vermeiden von Nähe und Interaktion

10.3.4. Fremde Person kann auch trösten

10.3.5. Mögliche Verhaltensursachen seitens Bezugperson

10.3.5.1. Bezugsperson oft gleichgültig / emotional unzugänglich

10.3.5.2. Zurückweisung von körperlicher Nähe

10.3.5.3. => keine Zuverlässlig und Sicherheit

10.3.6. Cortisol nach der Fremden Situation

10.3.6.1. Unsicher- vermeidende Kinder erleben Stress, auch wenn sie den nicht zeigen

10.4. Risikofaktoren für unsichere und desorganisierte Bindung

10.4.1. Kindesmisshandlung, Substanzmissbrauch, Ethnische Minderheit, Mutter im Jugendalter, Niedrige Bildung, Alleinerziehende Mutter, Armut

10.5. Desorganisierte Bindung (5 - 10%)

10.5.1. Widersprüchliche Verhaltensweisen

10.5.2. Teilweise ungewöhnliches / bizarres Verhalten

10.5.3. Keinem der anderen Bindungsmuster zuzuordnen

10.5.4. Mögliche Verhaltensweisen seitens Bezugsperson

10.5.4.1. Moeglicherweise besonders ungünstige Interaktionserfahrungen

10.5.4.2. Verhalten der Bezugsperson verwirrt / ängstigt Kinder

11. Gottesbild durch Bindungserfahrungen

11.1. Gott erfüllt die Kriterien einer Bindungsperson

11.2. ist eine Person, mit der man interagieren und eine Beziehung haben kann

11.3. Gottesbild kann gemessen werden, egal wie gläubig die Person ist, z.B. auf den Dimensionen

11.3.1. liebevoll / wertschätzend VS. ablehnend

11.3.2. befreien VS. einschränkend

11.3.3. nah VS. entfernt

11.3.4. Erfahrungen mit beiden Elternteilen als liebevoll => liebevolles Gottesbild

11.4. Beziehungsstil Erwachsener

11.4.1. Bindungsstil hängt mit Gottesbild zusammen

11.4.2. Sichere Bindung => Gottesbild eher liebevoll, eher nah (d. h. sichere Bindung an Gott)

11.4.3. Unsichere Bindung => Gottesbild eher ablehnend, eher distanziert

11.4.4. Beleg für Korrespondenz-Hypothese, d. h. Bindungsstil bezogen auf Menschen ähnelt dem Bindungsstil bezogen auf Gott

11.5. Bindungsstil in der Kindheit (retroperspektive)

11.5.1. Bindungsstil (an Mutter) hängt mit Konversionserlebnissen zusammen

11.5.1.1. Sichere Bindung => 9% erleben Gott in einem plötzlichem Konversionserlebnis (in Jugend oder jungem Erwachsenenalter)

11.5.1.2. Unsichere Bindung (vermeidend & ambivalent) => 53% erleben Gott in einem plötzlichen Konversationserlebnis

11.5.2. Beleg für die Kompensations-Hypothese, d. h. Gott als sichere Bindungsperson kann als Ersatz für unsichere Bindungspersonen in der Kindheit erlebt werden

11.6. Graduelle VS. plötzliche Konversion

11.6.1. Konversion: profunde Zunahme der Bedeutung religiöser Überzeugung, gepaart mit einer persönlichen Erfahrung mit Gott (oder dem Göttlichem)

11.6.2. Zeitmuster von Konversionen

11.6.2.1. Graduell: allmähliche, langsame religiöse Entwicklung (z.B. als einscheidendes Erlebnis in einer Krisen- oder Umbruchzeit)

11.6.3. Bindungsstil hängt mit dem Zeitmuster von Konversionen zusammen

11.6.3.1. sichere Bindung => häufig graduelle Konversion

11.6.3.2. Unsichere Bindung => häufiger plötzliche Konversion

11.6.4. Bindungssicherheit

11.6.4.1. Ursprünglich Monotropieannahme => keine empirische Bestätigung

11.6.4.2. Bindungen zu mehreren Bezugspersonen

11.6.4.3. Kompensationsmöglichkeiten

11.6.4.4. Resilienz: Fähigkeit, eigene Entwicklung trotz ungünstiger Umstände erfolgreich zu bewältigen