1. Welche Arten von Datenbanken gibt es?
1.1. Listbroking/ Listenprivileg
1.1.1. Listbroker
1.1.1.1. AZ Direct GmbH
1.1.1.2. EOS Information Services GmbH
1.1.1.3. Deutsche Post Direkt
1.1.2. Listenanbieter
1.1.2.1. tele2 Liste
1.1.2.2. Wer soll das bezahlen? Liste der "Armen"
1.1.2.3. Die ZEIT
1.1.2.4. Schwangere / humana bald
1.1.2.5. Kirchzeitung Paderborn
1.1.2.6. Bürgel Geschäftsführer
1.2. Nutzerprofile
1.2.1. Telekom Entertain Aufzeichnung Fernsehverhalten
1.2.2. Passanger Name Record
1.3. Meldedaten
1.4. Umzugsadressen
1.5. Geodaten (Wohnumfeld)
1.6. Scoringdaten
1.7. Inkassodaten
1.8. Versicherungsdaten
1.9. Konsumentendatenbanken
1.9.1. Deutsche Post Direkt
1.9.2. AZ Direct GmbH
1.9.3. EOS Information Services GmbH
2. Wer hat Zugang zu den informationen?
2.1. Kommunikationsunternehmen
2.2. Versandhandel
2.3. Banken
2.4. Versicherungen
2.5. Arbeitgeber
2.6. staatliche Einrichtungen
2.7. Krankenkassen
3. Wahrung der Privatsphäre (Geheimhaltung) zwecks:
3.1. Vermeidung von unangenehmen Gefühlen wie Scham oder Peinlichkeit
3.2. Vermeidung von Kontroll-/ Machtverlust für den einzelnen Menschen
3.3. Vermeidung negativer Gefühle bei anderen (Neid, Eifersucht, Begehrlichkeiten
3.4. Vermeidung Diskriminierung oder anderer, Nachteile z.B. durch Arbeitgeber, Krankenkassen, etc.
3.5. Vermeidung der sozialen Kontrolle durch andere
3.6. Geheimhaltung, um sich sozialer Kontrolle zu entziehen
3.7. Umsetzung informationeller Selbstbestimmung
3.8. Geheimhaltung, weil man jemandem eine Überraschung bereiten möchte
3.9. Geheimhaltung, weil es so aufregend ist, ein Geheimnis zu haben
3.10. Geheimhaltung, weil weil man befürchtet, dass jemand aus einer an sich harmlosen Tatsache falsche Schlüsse ziehen könnte
4. schützenswerte private Informationen
4.1. Religionszugehörigkeit
4.2. Krankheit (Diabetes, Epilepsie, früherer Herzinfarkt),
4.3. Suchtproblematik
4.4. familiäre Probleme, z.B. Scheidung, uneheliche Kinder
4.5. politische Vergangenheit oder auch Gegenwart
4.6. sexuelle Vorlieben
4.7. getilgte, verbüßte und verjährte Straftaten, speziell wenn diese verjährt sind
4.8. Vermögensverhältnisse (Schulden, Pfändungen)
4.9. Konsumverhalten
4.10. Hobbies
5. Risiken von Datensammlungen
5.1. Datensammlungen bzgl. einzelner Personen
5.1.1. inhaltlich schlechte Qualität der verwendeten Daten
5.1.2. Verwendung von Daten außerhalb ihres ursprünglichen Zusammenhangs und daraus resultierende Gefahr von Fehlinterpretationen
5.1.3. fehlende Zustimmung des Betroffenen
5.1.4. qualitativ schlechte Entscheidungen
5.1.5. Aufnahme in schwarze Listen und Verweigerung der Löschung oder Korrektur
5.1.6. fehlendes Wissen des Betroffenen von der Überwachung bzw. Datensammlung
5.1.7. Fehlidentifikation (Daten werden der falschen Person zugeordnet)
5.1.8. Ungleichgewicht bzgl. Macht- und Informationszugang zwischen Staat oder Wirtschaft und Verbraucher bzw. Bürger
5.1.9. Verweigerung des Zugangs zu Produkten, Services, Dienstleistungen oder eines rechtsstaatlichen Verfahrens
5.2. Datensammlung über Personengruppen oder die gesamten Bevölkerung
5.2.1. Risiken für die Betroffenen:
5.2.1.1. willkürliche Überwachung oder Datensammlung, weil verdachtslos und anlassunabhängig
5.2.1.2. Verknüpfung von Daten außerhalb ihrer ursprünglichen Zusammenhänge (z.B. Wohngebiet oder Nachbarschaft) und daraus resultierende Gefahr von Fehlinterpretationen
5.2.1.3. "Hexenjagd", indem aus bestimmten statistischen Wahrscheinlichkeiten Schlüsse abgeleitet werden, die nicht immer zutreffen
5.2.1.4. Komplexität und Missverständlichkeit von Daten aus unterschiedlichen Quellen
5.2.1.5. Manipulation durch gezielt selektive Werbung
5.2.1.6. Umkehr der Beweislast, etwa wenn der Betroffene eine automatisierte Entscheidung erst durch nachträglichen Widerspruch individuell prüfen lassen kann und seinen Widerspruch dann begründen muss
5.2.1.7. geheime Überwachung
5.2.1.8. unbekannte Versagungsgründe, Vorwürfe und Beschuldigungen
5.2.1.9. Verweigerung des Zugangs zu Produkten, Services, Dienstleistungen oder eines rechtsstaatlichen Verfahrens
5.2.1.10. individuelle Handlungen verlieren an Bedeutung
5.2.2. Risiken für die Gesellschaft:
5.2.2.1. Klima des Misstrauens, weil überall Daten gesammelt werden
5.2.2.2. Gegnerschaft zwischen Datensammlern, -anwendern und Verbrauchern, weil Anwender den automatisierten Entscheidungsfindungsprozess oft nicht verstehen, dies aber nicht eingestehen wollen, und oft eher auf Arbeitsbewältigung bedacht sind als auf die Beziehung zu den Verbrauchern
5.2.2.3. daraus resultierende Gefahr von Fehlinterpretationen
5.2.2.4. Konzentration von Strafverfolgung auf leicht ermittelbare und beweisbare Straftaten anstatt auf professionelle und organisierte Kriminalität, dadurch ungleicher Gesetzesvollzug
5.2.2.5. Verlust an Achtung für das Gesetz und die Vollzugsbehörden
5.2.2.6. Verlust an Eigenständigkeit und Selbstbestimmung
5.2.2.7. Verächtlichmachung von Individualität
5.2.2.8. Verstärkung der Tendenz, sich aus der offiziellen Gesellschaft auszuklinken
5.2.2.9. Schwächung der moralischen Verbundenheit der Gesellschaft
5.2.2.10. Destabilisierung der an sich gewollten Machtbalance
5.2.2.11. repressives Potenzial für eine totalitäre Regierung oder gewinnmaximierende Unternehmen
5.2.2.12. Vorab-Diskriminierung und Schuldvorhersage