1. Lernmethoden vermitteln*
1.1. Behaltenstechniken
1.1.1. Loci
1.1.1.1. Zu lernende Wörter/Sonstiges fiktiv auf dem Schulweg verteilen oder in verschiedenen Räumen der eigenen Wohnung: So kann man zum Üben im Kopf den Schulweg/Wohnung durchgehen anhand der räumlich verknüpften Wörter.
1.1.2. Schlüsselwortmethode (Eselsbrücken)
1.1.2.1. z.B. "courageux" klingt wie "Kuch-Asche" und es braucht Mut, um einen verbrannten Kuchen trotzdem zu servieren
1.1.3. Gedächtnistafel
1.1.3.1. z.B. les verbes à 1 base, 2 bases type A, 2 bases type B, 3 bases
1.1.3.1.1. 1 base: 1 sieht wie Pinsel aus und "dessiner" hat nur 1 Base
1.1.3.1.2. 2 bases: 2 sieht wie Schwan aus und "je m'inquiète quand il y a un cigne" -> 2 bases type A "Vous décrivez votre inquiétude?" > 2 bases type B
1.1.3.1.3. 3 bases: 3 sieht wie Brille aus: "Je dois porter des lunettes" > devoir ist ein verbe à 3 bases
1.1.4. Elaborationen, z.B. "mots de la même famille"-Mindmap
1.2. Zielstrebigkeit, Lernschwierigkeiten überwinden
1.2.1. mehrere Arbeitstechniken ausprobieren je Lerntyp (Abb. 11 Lerntypkarten S. 80 Gudjons)
1.2.1.1. Blau
1.2.1.2. Gelb
1.2.1.3. Grün
1.2.1.4. Rot
1.3. Wesentliches selektieren
1.3.1. Stategische Notizen (Woolfolk, S. 321)
1.3.1.1. Was weiss ich schon?
1.3.1.2. Notizen mit Schlüsselbegriffen, zentralen Punkten
1.3.1.3. Zusammenfassungen: 3-5 Sätze, die Leitgedanken wiedergeben
1.3.1.4. Fragen: Was ist noch verwirrend/unklar?
1.4. übersichtliche Zusammenfassungen machen
1.4.1. concept mapts (beschriftete Zusammenhänge)
1.5. schriftliche Arbeiten sinnvoll gliedern
1.5.1. Argumentatives Schreiben: TREE-Methode (Woolfolk S. 140)
1.5.1.1. Themeneinführung: Schreibe deine wahre Meinung.
1.5.1.2. Reasons: Zähle 3 Gründe auf für deine Meinung.
1.5.1.3. Ende: Runde die Argumentation auf.
1.5.1.4. Examine: Prüfe die vorherigen 3 Schritte (TRE).
1.6. gezieltes Üben & Wiederholen
1.6.1. Regeln fürs mechanische Üben
1.6.1.1. 1. Sofort beginnen (anfangs kurzer Abstand zum Gelernten ist wirksamer)
1.6.1.2. 2. Üben verteilen (5x/Woche statt an 1 Tag 5x)
1.6.1.2.1. expanded retrieval practice: besser mehrmals 10' statt einmal 2h am Stück, dabei sollen Abstände vergrössert werden
1.6.1.3. 3. Overlearning: Beim Gefühl "jetzt kann ich's" alles nochmals (aber in der Hälfte der Zeit) wiederholen
1.6.1.4. 4. Aktiv erklären (vor sich hin oder jemandem)
1.6.1.5. 5. Sofort kontrollieren (z.B. Lösung aufdecken/Karteikarte drehen)
1.6.1.5.1. Learner self-efficacy: Erfolg verbessert Lernen > SuS brauchen sofortige Kontrollmöglichkeiten
1.6.1.6. 6. Lernhemmungen vermeiden (versch. Sprachen nicht gleich nacheinander)
1.6.2. elaborierendes Üben
1.6.2.1. Inhalte neu konstruieren: So können Verknüpfungen nochmals entstehen dank leicht anderer Konstruktionsprozessen
1.6.2.2. z.B. durch Strukturskizze, in der Kernaussagen bildlich, prägnant hervortreten
1.6.3. Gebrauch
1.6.3.1. Gelerntes anwenden, um Sinn zu sehen: Je höher die Eigenaktivität und je mehr Sinne dabei beteiligt sind, desto besser behält man es.
1.7. kleiner Vortrag frei halten
1.7.1. cognitive apprenticeship mit gutem Lehrervortrag
1.7.1.1. Vortragsaufbau gemäss Hörerpsychologie
1.7.1.1.1. Kontaktaufbau wie mit Weihnachtsvorfreude und Begeisterung: Blick - ev Begrüssung - warten auf Ruhe
1.7.1.1.2. Neugier aufbauen: Problem, tagespolitisch Aktuelles, persönliche Story, Erfahrung, Lebensnähe herstellen, brandheisses Thema, Widerspruch, ...
1.7.1.1.3. Orientierung & Nutzen: Was wird man nachher wissen, wieso ist das relevant > Motivation
1.7.1.1.4. Gliedern
1.7.1.1.5. Sprache: einfach, zuspitzen (z.B. "ich will mal übertreiben", Erlebnisse schildern (evtl fiktive, als solche deklariert), bildhafte Vergleiche
1.7.1.1.6. auf Rückkopplung achten (zB stirnrunzelnden Schüler beschreiben & auffordern, nachher sagen, was ihn da störte)
1.7.1.1.7. kurze interaktionelle Sequenzen (zB melde sich, wer schon mal xy gemacht/erlebt hat) > nicht mehr passive Zuhörende
1.7.1.1.8. Demonstration der Wissenschaft: zB Experiment oder Grafik eines überraschenden Ergebnisses (zuvor Frage stellen - würde man x oder y denken > Grafik überraschend)
1.8. selbstbewusst mitdiskutieren
1.8.1. Selbstwirksamkeit erfahren
1.9. Legitimierung FR: Vorführen von Methoden, die man später selber wiederverwenden kann: FR als Methodenkraftstoff
1.9.1. Geschichten erzählen mit L-P-D (lokalisieren - personalisieren - dramatisieren)
1.10. Lesemethoden
1.10.1. PQ4R (Gudjons, siehe auch Woolfolk)
1.10.1.1. P: Preview (überfliegen)
1.10.1.2. Q: Questions
1.10.1.3. R: Read
1.10.1.4. R: Reflect
1.10.1.5. R: Recite (in eigenen Worten)
1.10.1.6. R: Review (nochmals gedanklich durchgehen)
1.10.2. READS
1.10.2.1. R(eview) - Titel&Untertitel überblicken
1.10.2.2. E(xamine) - words in bolt
1.10.2.3. A(sk) what you expect to learn
1.10.2.4. D(o) it: read
1.10.2.5. S(ummarize) in your own words
1.10.3. CAPS
1.10.3.1. Characters
1.10.3.2. Aim of story
1.10.3.3. Problem of action
1.10.3.4. Solving of Problem
1.10.4. KWL
1.10.4.1. Know? (What do I already know?)
1.10.4.2. Want? (What do I want to learn?)
1.10.4.3. Learned? (What did I learn)
2. Definition & Neukonzipierung von Gudjons
2.1. INTEGRATION
2.1.1. in andere Unterrichtsformen (Meyer & Okon 1984)
2.1.1.1. heisst zB, Entdeckendes mit Informationsvermittlung verbinden
2.1.1.1.1. Wechsel von Rezeptivität und Aktivität
2.1.1.1.2. handlungsorientiert, bsp Tee
2.1.2. in andere Sozialformen
2.1.2.1. FR-Phasen sind begrenzt, aber didaktisch legitimiert (relativer Stellenwert!)
2.1.2.1.1. FR "ist unverzichtbar als Unterrichtsphase mit relativem Stellenwert":
2.1.2.2. Nicht-Plenum soll insgesamt mehr Zeit einnehmen als Plenum
2.1.2.2.1. Wissensvermittlung maximal einschränken/Erarbeitendes Gespräch und darauf ausrichten, v.a. entdeckendes, problemlösendes Lernen einzuleiten
2.1.2.2.2. so oft wie nötig, so wenig wie möglich
2.1.2.3. FR ist eine Unterart der Sozialform Plenumsunterricht (so wie SuS-SuS-Interaktion in Fish Bowl), die keine Methode an sich ist.
2.1.3. in offene Lernumgebungen (statt geschlossene)
2.1.3.1. eigenständiges, selbstgesteuertes und -verantwortetes Lernen ist notwendig
2.1.3.2. soll Kooperation fördern
2.1.3.3. kein traditionelles Ablaufschema
2.1.3.4. flexiblerer Zeitrahmen
2.1.3.5. explorative Struktur, kein direktes Führen der LP wie bei geschlossenen LU
2.1.3.6. starker Bezug zur Lebenswelt
2.1.3.7. authentische Problemsituationen mit geringer Strukturierung
2.1.3.8. Offen für Mitplanung, Lernziele aushandelbar
2.2. Ursprünge
2.2.1. - Nürnberger Trichter (Ursprung 1653) als Hirnbeguss
2.2.1.1. Herbart (18. & 19. Jh) erschafft assoziationspsychologische Grundlage fürs Lernen: Es sind Stufen nötig, um der Bildung von Gedankenkreisen/-Ketten behilflich zu sein: Klarheit, Assoziation, Systembildung, Anwendung.
2.2.1.1.1. typisches Instruktionsmuster nach heutiger Kognitionspsychologie
2.2.2. - traditioneller FR als methodische Monokultur (= überanstrengte LP ist Dauerakteur, der steuert, am meisten spricht, Dialog mit SuS (nicht untereinander) hält, und alles nach diesem Ablaufschema: Einstieg, Darbieten, Erarbeiten, Wiederholen, Sichern)
2.2.3. ursprüngliche, verbreitete Abneigung gegen (traditionellen) FR
2.2.3.1. 10 Kontra-Argumente
2.2.3.1.1. Lehr-/Lern-Kurzschluss, dabei gibt's nur einen kontingenten Zusammenhang
2.2.3.1.2. Die soziale Lernkomponente wird vernachlässigt: SuS tragen keine Verantwortung für kollektiven Lernprozess, unterstützen sich nicht untereinander, lernen weder Kommunikation noch Konfliktlösung
2.2.3.1.3. Das asymmetrische LP-SuS-Verhältnis steht im Gegensatz zur Demokratie.
2.2.3.1.4. Der FR zwingt Gleichschritt auf, und wird so indiv. Bedürfnisse, Tempi, Interessen, Lernstile nicht gerecht.
2.2.3.1.5. Für die heutige Zeit sollte unser Geist eigenaktiv lernen, Infos auszuwählen und zu analysieren, aber die Unkultur des Beybringens präsentiert einem vorselektierte Häppchen.
2.2.3.1.6. Billiger Massenunterricht
2.2.3.1.7. Schauplatz, wo LP ihre in anderen Lebenssituationen untergehenden Macht- und Kontrollbedürfnisse ausüben
2.2.3.1.8. LP sind narzisstische Schauspieler auf der Klassenzimmerbühne
2.2.3.1.9. FR spiegelt den Stoffdruck der Bildungsinstitution wieder und meint, ungeachtet des Lehr-Lern-Kurzschlusses, FR sei's effizienter
2.2.3.1.10. Man bekommt nur äussere Rückmeldungen über Disziplin und Motivation, doch in Kleingruppen wär echte Motivation wahrscheinlicher
2.2.4. Gudjons Konzept des integrierten Frontalunterrichts basiert auf psychologischen Grundlagen
3. Raumregie, Körpersprache, Interaktion
3.1. Statik & Dynamik
3.1.1. 2 dynamische Mittelpunkte: ca. goldener Schnitt zwischen Rampenendpunkten > Zuwendungspunkte
3.1.1.1. lieber von dort aus Fragen an SuS weitergeben
3.1.1.2. um zu Mitarbeit oder Widerspruch herauszufordern
3.1.1.3. hier steht man eher im "Standbien-Spielbein"
3.1.2. an dynamischen Linien (im Zickzack zwischen Ecke bei Tafel und diagonaler Ecke bei Rampe) hin und her gehen = aufmunternd, dynamisch, evtl ablenkend
3.1.2.1. um SuS zu versichern bei Vortrag, starke Diagonale aufgeben und sich zB auf SuS-Platz setzen
3.1.2.2. Möglichkeit, starke Diagonale bis vor Rampe (in SuS-Space) zu verlängern, um sich zB einem Störefried zu nähern. Wirkung: intensivierend, daher wichtig, Abstand auch wieder aufzugeben.
3.1.3. statischer Mittelpunkt: Mitte Rampe > Saugpunkt für Aufmerksamkeit
3.1.3.1. lieber von dort aus um Aufmerksamkeit bitten
3.1.3.2. für HA
3.1.3.3. wenn LP auf ihrem Recht bestehen will, zB für Durchsetzung einer Regel
3.1.3.4. Nicht von hier aus "Wer hat noch Fragen?", sonst lehnen sich die SuS zurück
3.1.3.5. Hier steht die LP mit fester Stimme geerdet auf den Fersen.
3.1.4. an statischen Linien (parallel zu Tafel/Rampe vor Pulten) hin und her gehen= statisch, ruhig, evtl lw
3.2. Sitzordnungen
3.2.1. Blocksitzordnung
3.2.1.1. Wie Reihen im Theater -> fördert eher Zuschauerhaltung
3.2.2. besser: Hufeisen- (U-) Form
3.2.2.1. besser kommunizieren
3.2.2.2. Freiraum in Mitte bietet Ruhe
3.2.2.3. einfacheres Umstellen für Gruppenarbeiten od. in anderen Formationen etc.
3.2.3. Gruppentische
3.2.3.1. brauchbar für Gruppenarbeiten, aber unpraktisch für Klassengespräch (jd dreht sich)
3.2.4. Stuhlkreis
3.2.4.1. nur für besonder Phasen in der Regel sinnvoll
3.2.5. S. 217 Abb mit Interaktionspotenzial je nach Platz in Sitzordnung beachten
3.3. Körpersprache
3.3.1. überzeugende Rhetorik wichtig für Präsenz
3.3.1.1. Non-verbales geht dem Verbalen zuvor (zuerst strahlender Blickkontakt, dann guten Morgen)
3.3.1.2. Blickkontakt
3.3.1.2.1. Bei Nervosität sich einen comfort-zone-Schüler aussuchen, so dass sich positiver Blickkontakt mit ihm auf Gesamtklasse überträgt
3.3.1.2.2. ja nicht aus Fenster/aus Tür schauen, denn das signalisiert, wo man jetzt gerne hin würde
3.3.1.2.3. erst blicken, dann sprechen
3.3.1.2.4. Wenn LP Platz wechselt, Blickkontakt verstärken
3.3.1.2.5. glasiger Blick vermeiden (strahlt Langeweile aus)
3.3.2. Kommunikationskreis SuS-Tafel (durch Körper der Lehrkraft, die nach Umdrehen wieder Blickkontakt herstellt)
3.3.2.1. deshalb beim Tafelbeschriften nicht sprechen, erst danach sich wieder Klasse zuwenden > Aufmerksamkeit voll und ganz auf Tafelbeschriftung und nicht mehr auf eigener Stimme, erst nachher wieder > Kommunikationskreis immer erhalten geblieben (man löst seine Stimme durch seine Schrift ab, aber nicht beides gleichzeitig)
3.3.3. Schutzdistanzzone ca 70cm bei Jugendlichen und Erwachsenen, Pubertierende mögen es gar nicht, wenn man sich nahe von hinten anschleicht und Arbeitsergebnisse prüft
3.3.4. Gestik & Mimik
3.3.4.1. ja nicht auslachen, auch nicht zum Spass
3.3.4.2. Kontaktschaffende Körperhaltung: offene Gesten (Handinnenflächen nach oben) oder locker verbundene Hände ca auf Taillenhöhe
3.3.5. Interaktion
3.3.5.1. subjektive Theorien: SuS-Vorstellungen über Wunsch-LP
3.3.5.1.1. love theme
3.3.5.1.2. mastery theme
3.3.5.2. Management im Klassenraum
3.3.5.2.1. withitness (Eindruck erwecken, man wisse immer was überall vor sich geht)
3.3.5.2.2. overlappingness: sich mehreren Problemen gleichzeitig widmen können, und doch Kontrolle über Gesamtsituation wahren
3.3.5.2.3. smoothness and momentum: Übergänge sind reibungslos und der Unterrichtsfluss bleibt schwungvoll erhalten (Stillstände und Verzögerungen vermeiden)
3.3.5.2.4. Gruppenaufmerksamkeit wecken: Fokus ist ganze Klasse - alle sollen aktiviert werden, nicht sich in Zweiergespräch verlieren
3.3.5.2.5. Fähigkeiten und Herausforderungen hervorrufen (angemessene Schwierigkeit)
3.3.5.2.6. Abwechslungsreichtum
3.4. Störungen, Klassenführung
3.4.1. erste 4 Wochen am entscheidensten eines Schuljahrs
3.4.2. Störungen mit minimalem Zeitaufwand sofort unterbinden
3.4.3. Unterricht, der als gut organisiert wahrgenommen wird, fördert Leistungsfähigkeit
3.4.4. förderungsorientierter Unterricht durch innere Differenzierung
3.4.5. Humor entschärft, aktiviert Aufmerksamkeit, fördert Behalten
3.4.6. Feedback (statt Lob) geben, d.h. auf Verhalten/Fortschritt/Idee beziehen, statt "du bist super"
4. Rituale
4.1. Bsp.: Das Schulhalbjahr gestalten
4.1.1. Fragebogen Ich-Reflexion über vergangenes halbes Jahr: Wo bin ich weitergekommen? Was nehme ich mir vor? etc.
4.1.2. Fragebogen Gruppenreflexion: Was waren unsere 3 grössten Erfolge? Drei Wünsche an die Gruppe?
4.1.3. Man fasst Vereinbarungen und Ergebnisse zusammen
4.1.4. Pause
4.1.5. LP stellt Themen / Arbeitsformen vor und definiert, wo SuS noch mitgestalten können. Sie stellt Themen zur Wahl.
4.1.6. SuS nehmen auf vorbereitetem Fragebogen Stellung zum Semesterprogramm
4.1.7. LP wertet das zuhause aus, präsentiert Resultate, hat Fundus von Orientierungen für sich
4.2. können Halt, Struktur, Entlastung geben, besonders wenn gemeinsam beschlossen und manchmal reevaluiert
4.3. Mini-Rituale
4.3.1. gehobene Hand: abmachen, dass das Ruhe bedeutet, auch einsetzbar für SuS in Gruppenarbeiten
4.3.1.1. Alternative: LP hebt rechte Hand, SuS heben sie ebenfalls, wenn sie bereit sind zu schweigen
4.3.2. Stundeneinstiegsrituale
4.3.2.1. Windspiel, das bei dessen Verklingen den Stundenbeginn kennzeichnet
4.3.2.2. SuS wählen je nach Befindlichkeit eine Tagesfarbe auf Papier oder stellen sich in Meinungslinie auf
4.3.3. Haus für Hausaufgaben
4.3.4. zwei Strichmännchen für Partnerarbeit, mehrere für Gruppenarbeit
4.3.5. Schlussritual
4.3.5.1. Feedback per Daumenprobe auf 3 Fragen, zB folgende
4.3.5.1.1. Wie gut habe ich heute mitgemacht?
4.3.5.1.2. Wie gut hat die Zusammenarbeit geklappt?
4.3.5.1.3. Wie spannend fand ich das Thema?
5. LP-Persönlichkeit
5.1. Bedingungen für erfolgreiche Expert*innen
5.1.1. organisierter Unterrichtsablauf
5.1.1.1. Variation Aufgabenschwierigkeiten
5.1.1.2. Rückmeldekultur
5.1.2. Stoff im Unterricht entwickeln
5.1.2.1. Rücksicht auf Leistungsunterschiede
5.1.3. Organisation Unterrichtszeit
5.1.3.1. effiziente Klassenführung
5.1.3.2. Zeitmanagement
5.2. Alle sind Lehrerpersönlichkeiten, am wichtigsten authentisch
5.2.1. 4 Tendenzen jeder Lehrkraft
5.2.1.1. Ordnung vs Freiheit
5.2.1.2. Distanz vs Nähe
6. Funktionen
6.1. Informieren und darbieten
6.1.1. Methodenvielfalt: Rollenspiel, Zerlegen, Demonstrieren, Vortrag, Denkimpulse
6.1.1.1. Überblick durch Advance Organiser
6.1.1.1.1. Gerüst bauen durch knappe Zusammenfassung des folgenden Stoffs und deren exemplarische Bedeutung
6.1.1.1.2. Anknüpfen an Vorwissen (Bridging) positive, während bloss animierende Verweise auf Verwandtes (Unspecified Bridging) negative Effekte hat
6.1.1.2. informierender Unterrichtseinstieg
6.1.1.2.1. Thema, Fragestellungen, LZe, warum wichtig, geplante Arbeitsschritte erläutern
6.1.1.2.2. verbindbar mit Advance Organiser -> steigert Motivation
6.1.1.3. Lehrervortrag
6.1.1.3.1. grundlegende Infos als Themeneinführung, roten Faden sichern
6.1.1.3.2. zwischenzeitlich Dinge hervorheben & Zusammenhänge zwischen Lektionen herstellen
6.1.1.3.3. für Orientierungshilfen für Aufgaben
6.1.1.3.4. wenn's nur kurz im Gedächtnis bleiben soll
6.1.1.3.5. Abschliessende Zusammenfassung
6.1.1.3.6. präzise Wissensvermittlung & Zusammenhänge eines gemeinsam bestimmten, abgegrenzten Wissensbereichs
6.1.1.3.7. Nur wenn einleitend in andere Sozialform und somit Grundlage für eigenständiges Weiterverarbeiten/Verknüpfen der Wissenselemente
6.1.2. Methoden
6.1.2.1. überlegen, was SuS während Darbietung machen
6.1.2.2. Geschichten erzählen mit Methode L - P - D
6.1.2.3. sich gut vorbereiten, zB mit Spickzettel statt grosse Vortragsmappe
6.1.2.4. Blickkontakt halten
6.1.2.5. kein Kommunikationsamalgam aus Vortrag, Fragen, Diskussion. Evtl kurze Zwischenfragen erlauben.
6.1.2.6. klarstellen, was nach Vortrag geschieht: Fragen, Diskussion, Aufgaben, Material, Sozialform?
6.1.2.7. Vortragsaufbau gemäss Hörerpsychologie (siehe Methoden zum Vorzeigen)
6.1.3. Anschauung
6.1.3.1. Tafel
6.1.3.1.1. Tagesordnung (vor h draufschreiben)
6.1.3.1.2. Ergebnisse zusammenfassen
6.1.3.1.3. statisch oder dynamisch
6.1.3.2. Folien
6.1.3.2.1. 1. VOR dem Zeigen der Slide: "Ich zeig euch jetzt gleich, wie..."
6.1.3.2.2. 2. Sprechpause, dass sich SuS die Slide anschauen können
6.1.3.2.3. 3. Erklären & Kommentieren
6.1.3.2.4. wenn möglich Folie selbst vor SuS herstellen (oder Slides, die vor den Augen der SuS "entstehen")
6.1.3.2.5. im Kopf behalten, dass es gut ist, mehrere Sinne (zB Auge, Ohr) zu aktivieren, aber dass Verarbeitung auch Zeit braucht
6.1.3.2.6. Bilder Nutzen zur Lernüberprüfung (zB richtige Reihenfolge finden oder Diagramm umzeichnen bei verändertem Szenario)
6.1.3.3. Medien
6.1.4. Einwände dagegen
6.1.4.1. Aufmerksamkeitsspanne aber nicht länger als 8-12 Minuten
6.1.4.2. rezeptiv, passiv, ohne Eigenverantwortung
6.1.4.3. nach 1 Woche erinnern sich SuS nur noch an 17% Dargebotenes
6.1.4.4. Leistung/Motivation wird erheblich durch Schüleraktivität begünstigt, nicht durch Vortrag
6.1.4.5. Obwohl direkte Instruktion (adaptiver, schüleraktiver, gut geplanter Unterricht => Gegenstück zum traditionellen Frontalunterricht) mit LP als Regisseur 0.59 Effektstärke hat und LP als Moderator nur 0.23, sagt Wissenschaft, dass beim LP-Regisseur träges Wissen vermittelt wird, also nicht anwendbares.
6.2. Stoff im Gespräch erarbeiten
6.2.1. Das erarbeitende Unterrichtsgespräch (sinnvoll zur Vorbereitung auf andere Sozialformen, Aktivieren von Vorwissen, Weiterarbeiten mit Zwischenergebnissen, Unterbrechung bei Problemen)
6.2.1.1. Gute Gesprächskultur notwendig
6.2.1.1.1. Wartezeit nach Frage & nach SuS-Antwort mind. 3s aushalten
6.2.1.1.2. LP mit akzeptierender Neugier ("Was genau verstehen Sie nicht?" statt "na gut, dann erklär ich's nochmals")
6.2.1.1.3. Gespräch in Abschnitte unterteilen: "Das genügt zu den Auswirkungen, jetzt besprechen wir die Ursachen
6.2.1.1.4. Zusammenfassungen ankündigen: "Im Wesentlichen haben wir bisher 3 Reaktionen festgestellt..."
6.2.1.1.5. Aufmerksamkeit steuern: "Und jetzt kommt's... alle herschauen"
6.2.1.1.6. Wichtiges unterstreichen: "Merkt euch den Begriff x, der spielt in y eine wichtige Rolle"
6.2.1.1.7. situierende Fragen stellen (wo verschiedene Wissensbestände zusammenspielen, nicht nur 1 Wissenselement abgefragt wird)
6.2.1.2. & Gesprächsregeln
6.2.1.2.1. Loben: Akzeptieren von SuS-Ideen statt nur "toll!" > "Das was x eben gesagt hat bringt uns einen wichtigen Schritt weiter"
6.2.1.2.2. lernschwache Schüler zuerst aufrufen und zwar bei einfachen Fragen
6.2.1.2.3. wenn erschöpft, durchaus auch mal 3' Pause machen: "Ich merke, dass ihr unkonzentriert seid. Wir machen jetzt mal eine Pause von 3 Minuten. Macht bitte kurz das Fenster auf, lasst frische Luft herein, dann machen wir weiter.
6.2.1.2.4. Divergente Beiträge in Zusammenhang setzen: "Was x gesagt hat, steht aber im Widerspruch zu den bisherigen Äusserungen"
6.2.1.2.5. Erklärungen einfordern, auch bei richtigen Antworten: "Wie kommst du darauf?"
6.2.1.3. Modell für erfolgreiche Unterrichtsgespräche, Thomas Unruh (2002)
6.2.1.3.1. 1. Fragestellung/Thema sichtbar fixieren
6.2.1.3.2. 2. Murmelgespräch zu zweit
6.2.1.3.3. 3. LP sammelt Beiträge, SuS nehmen sich gegenseitig dran - LP macht sich nur still Notizen (keine Kommentare/Rückfragen)
6.2.1.3.4. 4. LP fasst alle Beiträge wertungslos zusammen
6.2.1.3.5. 5. Aus Beiträgen formuliert LP nächste Vertiefung > neue Runde ab Schritt 2
6.2.1.4. Argumentative Urteilsbildung
6.2.1.4.1. Gefahr, dass LP so steuert, dass man auf ihr Urteil kommen soll und dieses übernehmen, statt sein eigenes zu bilden und kritisch zu reflektieren
6.2.1.5. Das Expertengespräch (Landwehr 1997, Bußmann 2002)
6.2.1.5.1. 1. SuS sammeln eigene Gedanken, Erfahrungen zu einem Thema
6.2.1.5.2. 2. Fragen sammeln
6.2.1.5.3. 3. Expert befragen
6.2.1.5.4. 4. 20-30' Expertenbefragung
6.2.1.5.5. 5. In Gruppen bisherige Antworten diskutieren/klären
6.2.1.5.6. 6. Runde II Expertenbefragung mit neuen Fragen
6.2.1.5.7. 7. Abschluss
6.2.1.6. Die amerikanische Debatte
6.2.1.6.1. 1. Auf Grundlage bereitgestellter Materialien arbeiten sich die Gruppen in das Thema ein und kreieren Position & Argumente
6.2.1.6.2. 2. Gruppen bestimmen einige Diskutant*innen, statten diese mit komplementären Argumenten aus
6.2.1.6.3. 3. Aufstellung als paarweises Gegenübersitzen von Pro & Contra (nicht mehr als 6-8 Paare)
6.2.1.6.4. 4. Ablauf
6.2.1.6.5. Variante freies Argumentieren: Wer hat das jeweils passende Gegenargument? Diese Form endet, wenn alle Argumente genannt wurden.
6.2.1.6.6. Output: nach einiger Zeit wahrnehmbare Folgen für Diskussionsstil der Klasse
6.2.1.7. Fishbowl
6.2.1.7.1. 1. Kleingruppen arbeiten an
6.2.1.7.2. 2. KG bestimmen 1-2 Fishbowl-Diskussions-TN
6.2.1.7.3. 3. Innenkreis von 6-8 Stühlen (Fishbowl-Diskussions-TN)
6.2.1.7.4. 4. SuS-Kreis umgibt inneren Stuhlkreis
6.2.1.7.5. 5. Reflexion nach 20-30' : Wie haben wir die Diskussion erlebt? Welche Argumente oder vorbereiteten Beiträge kamen zu kurz? Was möchten wir ergänzen?
6.2.1.8. Blitzlicht
6.2.1.8.1. mit ganz kurz beantwortbarer Frage zu subjektiver Stellungnahme auffordern (max. 2-3 Sätze)
6.2.1.8.2. LP macht sich Notizen & sollte sich ebenfalls beteiligen
6.2.1.9. Murmelphasen
6.2.1.9.1. LP hört nicht mit > freie Äusserungen
6.2.1.10. Partnerinterview
6.2.1.10.1. SuS befragen sich gegenseitig zu zweit > Zuhörübung, wenn man's dann im Plenum ausrichten soll
6.2.1.11. Bienenkörbe
6.2.1.11.1. kurzfristige 4er-6er-Gruppen, nicht austauschen im Plenum, einfach "summen" und sich äussern
6.2.1.12. Doppelkreis
6.2.1.12.1. Innenkreis & Aussenkreis
6.2.1.12.2. Aussenkreis rückt nach 1' eins weiter links
6.2.1.12.3. 3 mal rücken pro Frage
6.2.1.13. Stilles Gespräch
6.2.1.13.1. Grosse Blätter mit Satzanfängen auf Tischen verteilen + Filzstifte
6.2.1.13.2. SuS beenden Satz und nehmen möglichst auf obiges Bezug
6.2.1.13.3. alles in absoluter Stille
6.2.1.14. SuS als Lehrer
6.2.1.14.1. in Kleingruppen ist abwechselnd mal die mal der die LP
6.2.1.14.2. im Plenum kann ein*e SoS die Klasse inkl. die LP zu einem Expertenthema unterrichten
6.2.1.14.3. motivierende Wirkung
6.2.2. Lernaufgaben z.B. halb frontal, halb eigenständig erarbeiten -> Beim Vergleichen das Gesamtpotenzial nutzen
6.2.3. Gesprächstypen
6.2.3.1. katechetisch (1 Frage entspricht 1 Antwort)
6.2.3.2. fragend-entwickelnd (so legen LP den SuS Antworten geradezu in den Mund > Erfolgsempfinden für LP stärker als für SuS; auch zu hoher Sprechanteil)
6.2.3.2.1. ja nicht als Monokultur
6.2.3.3. sokratisch (geschicktes Fragen ermöglicht Selberfinden der Lösung), auch zielorientiertes Gespräch genannt (da Ziel schon im LP-Kopf vorhanden)
6.2.3.4. problemhaft-heuristisch (es geht hier um argumentative Auseinandersetzung & kritisches Durchdringen eines Themas) > mehrere Lösungsmöglichkeiten
6.2.3.5. Lehrgespräch (LP Hintergrund, SuS diskutieren untereinander, in dem sie bestimmte Gesprächsregeln beachten)
6.2.3.6. Fazit: zurückhaltendere LP, die weniger Fragen und mehr Denkanstösse (od. gute Fragen) geben, fördert die SuS-Aktivität
6.2.3.6.1. didaktisch sinnvolle Fragen sind am besten offen, divergent, sichern langsame Kontinuität des Unterrichts und sollten nicht blosses Wissen abfragen. Sie
6.2.3.7. entwickeln
6.2.3.7.1. v.a. für Texte (nicht für blosses Wissen)
6.2.3.7.2. induktiv/deduktiv
6.2.3.7.3. Martin Wagenschein (wichtiger Autor) kultiviert das genetische Verfahren: Entstehung von etw > z.B. Wiederentdeckung der Wissenschaft von Anfang an! > Elemente vernetzen sich zu einem verständlichen Gesamtbild
6.3. Vernetzendes Lernen
6.3.1. Frontalunterricht wichtig, um erarbeitete Häppchen aus anderen Sozialformen zusammenzuführen > abrufbares Zusammenhangswissen
6.3.2. mehrperspektivische Wissenskonstruktion
6.3.2.1. semantische Netzwerke (z.B. mit allen Sinnen/vielen Kontexten)
6.3.2.1.1. Instuktionsunterricht besonders effektiv, wenn versch Sinneskanäle genutzt werden>komplexe Netzwerke im Gehirn strukturieren
6.3.2.2. Strukturelles Lernen durch Fragen wie "was wäre wenn"
6.3.2.3. Kognitive Landkarten: Kognitive Beweglichkeit sichern durch "Sich-Kreuzen" von Fällen und Konzepten
6.3.2.3.1. Idee: mit FFZ-Kurs "à droite, à gauche, tout droit, en face, derrière" üben mit Tour durch Bienne und alle leiten der Reihe nach mit einem Zettel (vorbereitet von ihnen) einen Richtungswechsel für Gruppe ein
6.3.2.4. An Vorwissen anknüpfen
6.3.2.5. Langsamkeitstoleranz
6.3.2.6. Erarbeitungsphasen frontal anleiten&planen, modellieren, beraten
6.3.2.7. Ergebnissicherung als Systembildung
6.3.2.7.1. S. 133: "m Ende einer Unterrichtseinheit steht also nicht die „Ergebnissicherung“ im Sinne der Sicherung gelernter Fakten, sondern die Systembildung, die Herausarbeitung von Makroschemen und Makrostrukturen für Wissensgebiete."
6.3.3. Lernen als aktiver, konstruktiver Prozess (nicht Transportieren von Wissen in Schülerköpfe) setzt Lernumgebungen vor,
6.3.3.1. in denen EIGENE Konstruktionsleistungen möglich sind
6.3.3.2. in denen kontextgebunden gelernt werden kan
6.3.3.3. in denen situiertes Lernen im Mittelpunkt steht
6.3.4. aktive Konstruktion verbinden mit Instruktion : "Wissen multiperspektivisch und flexibel anwendbar erwerben, und zwar unter instruktionaler Anleitung"
6.3.4.1. Man soll weder fertige Wissenssysteme vermitteln, noch völlig den Konstruktionsleistungen der Lernenden trauen, weil "wer nichts weiss, der kann auch nicht vernetzt denken" -> Balance
6.3.4.1.1. Lernen ist
6.3.4.1.2. 3 unterschiedlich frontale Grundorientierungen
6.4. Entdecken und Problemlösen
6.4.1. Einleiten z.B. kooperativen Problemlösens in Gruppenarbeit, danach Austausch über Kontroverses
6.4.2. effektiv zur Lösungssuche stimulieren & überflüssige Sackgassen vermeiden
6.4.2.1. Lernende vorbereiten & qualifizieren statt blindes Herumprobieren fordern
6.4.3. Pluralismus der Gesamtklasse nutzen im Sinne der gemeinsamen Entdeckerfreude
6.4.3.1. gemeinsamer Entdeckungsprozess
6.4.4. spannende Fragen entwickeln > Motivation durch erweckte Dissonanzen/ungelöste Fragen
6.4.5. Phasen des entdeckenden Wissenswerwerbs beachten
6.4.5.1. 1. Vorwissen aktivieren, Notwendiges (z.B. mit FR) präsentieren
6.4.5.2. 2. Mit dem Erworbenen nun weiteres Wissen entdecken
6.4.5.2.1. hier: Lenkungsmöglichkeiten (Komplexität reduzieren, Problemstellungen variieren, gezielte Hinweisreize geben)
6.4.5.2.2. SuS müssen Relevantes aus LP-Vortrag entnehmen, Hypothesen bilden, begründen, bewerten
6.4.5.3. 3. Üben: Neu Erworbenes automatisieren
6.4.5.3.1. dabei Vorwissen reinvernetzen
6.4.5.3.2. Feedback geben
6.4.5.3.3. Lernhilfen geben
6.4.6. Entdeckendes Lernen (kaum Hilfen, Lösungen liegen nicht fest) liegt irgendwo in der Mitte auf einem Kontinuum zwischen Aufgabenlösen (Ziel und Problem liegt fest) und forschendem Lernen (Problem selber finden)
6.4.6.1. es gibt auch das gelenkt-entdeckende Lernen mit etwas mehr Lenkung, Lernhilfen, und mehreren möglichen Lösungen
6.4.6.1.1. 0.1 Noch vor Unterricht: überlegt sich LP sich : Leitende Problemstellung: zB "Wodurch wirkt Werbung (nicht)?"
6.4.6.1.2. 0.2 Noch vor Unterricht überlegt sich LP: Wozu sind die gewonnenen Erkenntnisse nützlich?
6.4.6.1.3. 0.3 Noch vor Unterricht sortiert/analysiert die LP Erkenntnisse
6.4.6.1.4. 1. Unterrichtsbeginn mit geeigneter Problemkonfrontation
6.4.6.1.5. 2. Lernende suchen aktiv eine Lösung (ergänzbar durch Texte, schränkt aber Selbstständigkeit ein)
6.4.6.1.6. 3. Evaluation Ergebnisse
6.4.6.1.7. 4. Anwendung (zB selber was herstellen)
6.4.6.2. Beispiele anderer entdeckender Verfahren
6.4.6.2.1. Konferenzzspiel
6.4.6.2.2. Schatzsuche, die praktische Problemlösungssituationen imitiert (z.B. muss man für etw ein Telefonat erledigen, ein Buch ausleihen, Busfahrplan lesen etc.)
6.4.6.2.3. Brainwriting (schriftliches, kollektives Ideensammeln in Stille mit Brainstorming-Regeln)
6.4.6.2.4. immer sagen, wieso man sich für eine Aufgabe entschieden hat und nicht für eine andere
6.5. Ergebnisse sichern – üben – wiederholen (siehe links)
6.5.1. Transfer als Übungsform
6.5.1.1. Mit echten Zeitverhältnissen üben
6.5.1.2. genug oft die Grundlage üben, bevor Transfer erfolgt
6.5.1.3. verwandte Ausgangssituationen nehmen, leicht variieren
6.5.1.4. Achtung negativer Transfer bei ähnlichen Stimuli
6.5.1.5. selber Modell konstruieren und Lösungen laut denken
6.5.2. LP kann unmittelbar auf Probleme reagieren, auch nonverbal
6.5.3. siehe links bei den Lernmethoden
6.5.4. Netzwerktechnik (vor Prüfung einsetzbar)
6.5.4.1. 1. Zentrale Begriffe auf Karteikarten verteilt. Man kann sein Begriffskärtchen auch tauschen, mehr Karten als Teilnehmende. 2. Jeder vergewissert sich, ob er zu seinem Begriff etwas sagen kann. Informationen zum eigenen Begriff bei andern Teilnehmern können eingeholt werden. 3. Alle stehen oder sitzen im Kreis, jeder erklärt seinen Begriff, sobald er glaubt, dass er sich gut an den vorherigen anschließt (Vernetzung!). 4. Wer fertig ist, legt es in die Mitte.
6.5.5. Wettstreit
6.5.5.1. 1. Alle Schüler und Schülerinnen bearbeiten zu Hause ein Arbeitsblatt
6.5.5.2. 2. Die Klasse wird in zwei Parteien geteilt mit je 1 Person, die nach vorn geht
6.5.5.3. 3. Die Lehrkraft liest nun eine Frage vor. Wenn sich mindestens drei Mitglieder einer Partei zur Beantwortung melden, betätigt der Spielleiter der Partei eine Klingel.
6.5.5.4. 4. Spielleiterin der anderen Gruppe nimmt Aufstrecker dran. Andere beiden dürfen ergänzen.
6.5.5.5. 5. Gegnerisches Team beurteilt Richtigkeit und Vollständigkeit.
6.5.5.5.1. Vorteil: Auftauchende Unklarheiten kann man gleich bearbeiten.
6.5.6. Ergebnissicherung
6.5.6.1. direkt (z.B. am Ende der Lektion)
6.5.6.2. immanent (prozessbegleitend, z.B. in Protokollform oder Prozentrechnung, wo gleichzeitig Teilen und Malrechnen kommt)
6.6. Lehr-/Lernprozesse planen, koordinieren, auswerten
6.6.1. möglichst demokratisch
6.6.1.1. lehreraktive Planung vor schüleraktiven Abschnitten
6.6.1.1.1. Ziele&Vorgehen transparent aushängen
6.6.1.1.2. Wochenplanunterricht
6.6.1.1.3. freie Arbeit
6.6.1.1.4. Stationenlernen (z.B. so Grammatikthemen Gym1 aufholen)
6.6.1.2. SuS miteinbeziehen: kooperative Unterrichtsplanung
6.6.1.2.1. eines Unterrichtsmoduls: mit SuS anschauen und gemeinsam entscheiden, wie umsetzen
6.6.1.2.2. kooperative Semesterplanung
6.6.2. auswerten: LP berät, wie sich Lernende zunehmend selber evaluieren
6.6.3. Einstieg inszenierend planen, zB
6.6.3.1. mit Gitarre (&gemeinsam ein Lied singen), erst dann Arbeitsankündigung
6.6.3.2. sanfte Übergänge, zB Windspiel, dass beim Ausklingen den Unterrichtsbeginn ankündigt
6.6.3.3. aber Einstiege müssen auch thematisch motivieren, sich auf Sache einzulassen
6.6.3.3.1. sinnlich annschauliche Themeninszenierungen (besser als konventionell)
6.6.3.3.2. noch besser: Neugier/Erstaunen wecken
6.6.3.3.3. hervorragend: schüleraktive Einstiege
6.6.3.4. Beispiel längerer Einstieg durch Gittergedichte
6.6.3.4.1. 1. LP: "Ihr wisst, dass xy grad aktuell ist/debattiert wird. [3 Stichwörter] Was hat das mit uns zu tun? [kurz erklären] Dazu gibt es einen Roman, den ich gerne mit euch lesen&diskutieren möchte. Er ist von... und heisst..."
6.6.3.4.2. 2. LP: "ihr habt sicher eure eigenen meinungen zu diesem thema und dazu hab ich euch was mitgebracht"
6.6.3.4.3. 3. Stapel Blätter mit Gittergedichten verteilen. LP: "ihr seht nur beginn von gedichten, die es noch nicht gibt. ihr schreibt sie!" (zu 2. oder alleine, es heisst gittergedicht, weil nur anfang wie gitter existiert, dass noch gefüllt werden muss. ihr habt genug zeit)
6.6.3.4.4. 4. nachher vorlesen, besprechen, aufhängen
6.6.3.5. ES GEHT UMS INSZENIEREN VON BILDUNGSERLEBENISSEN
6.6.3.5.1. eigene tür = eigener zugang zum thema öffnen
6.6.3.5.2. erleben, erfahrbar machen
6.6.3.5.3. lernen wollen > motivation
6.6.4. motivierende Einstiege, Kriterien
6.6.4.1. Ziel, Nutzen, Inhalte, Methode, Schritte transparent machen (evtl auch was daran Spass macht und was schwierig sein wird)
6.6.4.2. schnell auf Kern des Themas kommen (statt Tricks und Spielereien für kurzfristige Motivation)
6.6.4.3. Vorerfahrungen & innere Arbeitshaltungen berücksichtigen
6.6.4.4. Grundbedingungen für wachsendes Interesse:
6.6.4.4.1. zunehmende Komplexität
6.6.4.4.2. Handlungsmöglichkeiten
6.6.4.4.3. positive Gefühle (z.B. Begeisterung)
6.6.4.4.4. in Werte einordnen (intrinsisch statt extrinsisch)
6.6.4.5. auch spannend weitermachen, denn Einstieg verliert wirkung, wenn's nacher zu trocken weitergeht
6.7. Klassengemeinschaft fördern
6.7.1. Aufbau Gesprächskultur (argumentieren, ausreden lassen, zuhören, Bezüge schaffen), mehr dazu Gudjons S. 76
6.7.2. Gruppendynamik fürs Wir-Gefühl pflegen und dies GEMEINSAM verhandeln
6.7.3. Gute Gruppenqualität fördert das soziale & kognitive Lernen
6.7.3.1. Disziplin
6.7.3.2. Vertrauen
6.7.3.2.1. In einer offenen, vertrauensvollen und wertschätzenden Atmosphäre kann auch jeder seine Gefühle und Auffassungen äußern, – ohne dass zu einem Offenheitszwang kommt. Hier ist Vorsicht geboten vor „Seelenstriptease“ und vor dem zwanghaften Niederreißen individueller Schutzzonen und Grenzen.
6.7.3.3. Klima
6.7.3.4. Zusammenhalt
6.7.3.4.1. wobei nur mittl. Grad der Kohärenz anstrebenwert
6.7.3.5. LP kann dies fördern durch - pos. soziale Interaktionen - Klarheit - Zielgerichtetheit - ganze Klasse loben & pos. Leistungsbild geben, nicht nur einzelne
6.7.4. Rollen klären (SuS erfahren gewisse Positionen)
6.7.4.1. aufgabenorientierte Rollen (Initiator/Koordinator)
6.7.4.2. gruppenprozessorientiert (Ermutiger, Vorbild)
6.7.4.3. ego-zentriert (Clown, Aggressor)
6.7.5. Klassenentwicklungsphasen: Forming, Storming, Norming, Performing
6.7.5.1. dabei sollen SuS lernen, sich beschreibendes Feedback zu ihrem Verhalten zu geben und dieses kommentarlos zu empfangen, dann für sich entscheiden, was sie annehmen
6.7.6. Interaktionsspiele (sich zuerst überlegen, ob TN unverbindlich oder prinzipiell (mit Ausnahmen) verbindlich sein soll)
6.7.6.1. Märchengruppen (emotionaler Zugang zum Thema und Kennenlernen)
6.7.6.1.1. man zieht ein Kärtchen mit einer Rolle, schlüpft in diese hinein, und in Kleingruppen beantwortet man Fragen "wieso ich nicht anders konnte in dieser Situation"
6.7.6.2. Interessensbarometer ("Motorinspektion")
6.7.6.2.1. SuS stehen im Kreis um ein Objekt, das das Thema/die Aufgabe symbolisiert
6.7.6.2.2. sie müssen dann still durch ihre Positionierung Distanz oder Nähe zum Objekt einnehmen, was ihr Interesse symbolisiert
6.7.6.2.3. Erst jetzt - bei der Auswertung - äussern sich die Teilnehmenden verbal: Was mein Interesse? Warum stehe ich hier? Was kann ich selber ändern? Was der Lehrer, was gemeinsam tun?
6.7.6.3. Training der Rollenflexibilität innerhalb der Lerngruppe
6.7.6.3.1. Ausgangslage Szene: Man ist in einem Bus, der plötzlich eine Panne hat auf einer verlassenen Dorfstrasse, einsame Gegend. SuS spielen so, wie sie sich in der Klasse normalerweise auch verhalten (10'). Danach Reflexion darüber, wie man die andern in ihrer Rolle wahrgenommen hat
6.7.6.3.2. 2. Runde: SuS spielen so, wie sie unter keinen Umständen sein möchten, danach wieder Feedback über die Eindrücke (Stuhlkreis)
6.7.6.3.3. 3. Runde: SuS spielen so, wie sie gerne sein möchten, danach Feedback: wie weit ist's gelungen? was war natürlich, was ungewohnt?
6.7.6.3.4. 4. Auswertung
6.7.6.3.5. insgesamt mind 90'
6.7.6.4. Stärkenbombardement
6.7.6.4.1. 1. SuS wird angeboten, dass sich jemand vorne auf einen Stuhl setzen kann, um etwas tolles zu erleben
6.7.6.4.2. 2. Rest wird gebrieft, dass an allen etwas Gutes ist und in diesem Spiel nur das zu benennen
6.7.6.4.3. 3. Klasse gibt Rückmeldungen zu
6.7.6.4.4. 4. Auswertung
6.7.6.4.5. braucht etwas Gewöhnung, ist nachher aber äusserst beliebt und löst Verkrampfungen/Konflikte
6.7.6.4.6. Idee: als Thema im Franzunterricht zu Vokabular zu Komplimenten
6.7.6.5. kritisches Feedback - Regeln
6.7.6.5.1. Man bezieht sich auf konkrete Verhaltensweisen, die noch gut in Erinnerung sind
6.7.6.5.2. Man bietet das Feedback an, ohne es aufzuzwingen
6.7.6.5.3. Man beschreibt, was das Verhalten bei einem ausgelöst hat
6.7.6.5.4. Man kann keine Diskussion über "wer Recht hat führen", da persönliche Eindrücke und Reaktionen immer "richtig" sind
6.7.6.5.5. Man kleidet Veränderungsvorschläge in Wünsche
6.7.6.5.6. Feedback annehmen: Man sammelt es wie ein Korb ohne Verteidigung oder Rechtfertigung, nimmt daraus das, was einem nützlich scheint