1. Kommunikation
1.1. Kommunikation als Regelkreis
1.1.1. Kommunikation als Regelkreis bedeutet, dass Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger in einem geschlossenen Kreislauf ausgetauscht werden. Der Sender kodiert eine Nachricht und sendet sie über einen Kanal an den Empfänger, der sie dekodiert und versteht. Der Empfänger gibt dann eine Rückmeldung, die zeigt, ob die Nachricht richtig verstanden wurde. Dieser Austausch wiederholt sich kontinuierlich, wobei Störungen den Prozess beeinflussen können.
1.1.2. Ja, gerne! Hier ist der Regelkreis der Kommunikation kurz beschrieben und aufgezählt: 1. **Sender:** Kodiert die Nachricht. 2. **Nachricht:** Das kodierte Signal, das übertragen wird. 3. **Kanal:** Das Medium, durch das die Nachricht gesendet wird. 4. **Empfänger:** Dekodiert und interpretiert die Nachricht. 5. **Rückmeldung (Feedback):** Antwort des Empfängers, die an den Sender zurückgeht. 6. **Störungen:** Faktoren, die den Kommunikationsprozess beeinträchtigen können. Dieser Kreislauf wiederholt sich ständig, wobei Sender und Empfänger ihre Rollen tauschen.
1.2. Ausdruckskanäle der Kommunikation: Verbal, Paraverbal, nonverbal
1.2.1. 1. **Verbal:** Die gesprochene oder geschriebene Sprache, also die Worte, die wir wählen. 2. **Paraverbal:** Die Art und Weise, wie wir sprechen, einschließlich Tonfall, Lautstärke, Tempo und Pausen. 3. **Nonverbal:** Körpersprache, Mimik, Gestik, Haltung und Augenkontakt, also alles, was wir ohne Worte ausdrücken.
1.3. 5 Axiome von Watzlak
1.3.1. 1. **Man kann nicht nicht kommunizieren:** Alles Verhalten ist Kommunikation, selbst Schweigen oder Nichtstun sendet eine Botschaft. 2. **Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt:** Der Inhalt vermittelt die sachliche Information, während der Beziehungsaspekt zeigt, wie die Personen zueinander stehen. 3. **Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung:** In einer Kommunikation beeinflussen sich die Gesprächspartner gegenseitig, es gibt keine klaren Anfänge oder Enden. 4. **Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten:** Digitale Kommunikation meint gesprochene oder geschriebene Sprache (Worte), analoge Kommunikation umfasst Körpersprache, Tonfall, etc. 5. **Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär:** Symmetrische Kommunikation passiert zwischen Gleichgestellten, komplementäre Kommunikation zwischen Ungleichgestellten (z.B. Chef und Mitarbeiter).
1.4. Kommunikationsmodell von Schulz von Thun
1.4.1. Das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun, auch bekannt als "Vier-Ohren-Modell" oder "Vier-Seiten-Modell", beschreibt, dass jede Nachricht vier verschiedene Aspekte oder Ebenen enthält. Diese Ebenen sind: 1. **Sachinhalt:** Worüber ich informiere. Die reine Information oder Tatsache, die übermittelt wird. Es beantwortet die Frage: *Was sagt der Sender inhaltlich? * 2. **Selbstoffenbarung:** Was ich von mir gebe. Was der Sender über sich selbst preisgibt, bewusst oder unbewusst. Es beantwortet die Frage: *Was sagt der Sender über sich selbst aus? * 3. **Beziehung:** Was ich von dir Halte. Wie der Sender zum Empfänger steht und was er von ihm hält. Diese Ebene zeigt sich oft durch Tonfall, Mimik und Gestik. Es beantwortet die Frage: *Wie steht der Sender zum Empfänger? * 4. **Appell:** Wozu ich dich Veranlassen möchte. Was der Sender beim Empfänger erreichen will, also welche Handlung, Reaktion oder Einstellung er hervorrufen möchte. Es beantwortet die Frage: *Was will der Sender, dass der Empfänger tut oder denkt?
1.5. Ich-Botschaften nach Gordon
1.5.1. Die **Ich-Botschaften** nach Thomas Gordon sind eine Methode der Kommunikation, die hilft, klar und respektvoll über eigene Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen, ohne den anderen anzugreifen oder zu kritisieren. Sie bestehen aus drei Hauptbestandteilen: 1. **Verhalten:** Beschreibe das konkrete Verhalten des anderen, das bei dir eine Reaktion auslöst. Wichtig ist, dabei neutral und ohne Bewertung zu bleiben. Beispiel: „Wenn du zu spät kommst...“ 2. **Gefühl:** Drücke aus, wie du dich in dieser Situation fühlst. Es geht darum, deine Emotionen klar zu benennen. Beispiel: „...fühle ich mich enttäuscht...“ 3. **Auswirkung (Konsequenz):** Erkläre, welche Auswirkungen das Verhalten des anderen auf dich hat und warum du dich so fühlst. Beispiel: „...weil wir dann weniger Zeit miteinander verbringen können.“ Eine vollständige Ich-Botschaft könnte also lauten: „Wenn du zu spät kommst, fühle ich mich enttäuscht, weil wir dann weniger Zeit miteinander verbringen können.“ **Vorteile von Ich-Botschaften:** - Sie verhindern, dass der andere sich angegriffen fühlt, weil sie keine Vorwürfe enthalten. - Sie fördern ein offenes Gesprächsklima, in dem der andere besser nachvollziehen kann, warum du dich so fühlst. - Sie helfen dabei, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen und Missverständnisse zu vermeiden. **Ich-Botschaften** fördern also eine konstruktive Kommunikation, die auf gegenseitigem Verständnis und Respekt basiert.
1.6. Drei Modelle zum Beschreiben und Analysieren des zwischenmenschlichen Beziehungs- geschehens: - drei Grundarten von Beziehungen - das Verhaltenskreuz - Transaktionsanalyse nach Berne
1.6.1. Drei Grundarten von Beziegungen
1.6.1.1. Symmetrische Beziehungen: beide Partner können dem andern gegenüber das gleiche Verhalten zeigen: kritisieren, Vorschläge bringen, Ratschläge etc
1.6.1.2. Komplementäre Beziehung: A zeigt andere Verhaltensweise als B, aber beide Verhaltensweisen ergänzen sich gegenseitig: A lehrt, B lernt; A befiehlt, B gehorcht etc. Meist ist eine Form der Überlegenheit / Unterlegenheit im Spiel.
1.6.1.3. Metakomplementäre Beziehung: • A bringt B dazu, ihn zu lenken oder ihm zu helfen. B hat vordergründig die Oberhand, aber eigentlich hat A die Oberhand, indem er diese Art von komplementärer Beziehung herbei geführt hat. Bspw. sich hilflos verhalten und den anderen dazu bringen, sich um ihn zu kümmern. • A erlaubt / fordert von B, ihm gegenüber als gleichwertig aufzutreten, sich ihm gegenüber symmetrisch zu verhalten. Bsp.: Mann verlang von seiner Frau, sich zu emanzipieren. = Vordergründig symmetrische Beziehung, aber eigentlich komplementär.
1.6.2. Das Verhaltenskreuz
1.6.2.1. im Verhaltenskreuz werden die beiden ungünstigen Kommunikationsarten Geringschätzung und Bevormundung als zwei Dimensionen dargestellt: - emotionale Dimension (Wertschätzung vs. Geringschätzung) - Lenkungsdimension (Einräumen von Entscheidungsfreiheiten vs. Lenkung/ Bevormundung). • Verschiedene Botschaften auf Beziehungsebene können anhand der Dimensionen eingeteilt werden. • Vier typische Arten von Beziehungsdefinitionen darstellbar.
1.6.2.1.1. Das **Verhaltenskreuz** ist ein einfaches Modell, das beschreibt, wie Menschen in Beziehungen aufeinander reagieren. Es zeigt, wie unser Verhalten entweder akzeptierend oder fordernd sein kann, und wie wir entweder kontrollieren oder nachgeben. Stell dir ein Kreuz vor: - **Akzeptierend:** Hier akzeptierst du das Verhalten des anderen. Du bist einverstanden und gehst auf den anderen ein. - **Fordernd:** Hier verlangst du etwas vom anderen, du erwartest eine bestimmte Reaktion oder ein Verhalten. - **Kontrollierend:** Du versuchst, das Verhalten des anderen zu steuern oder zu beeinflussen. - **Nachgebend:** Du lässt dich von den Forderungen oder Erwartungen des anderen beeinflussen und passt dein Verhalten an.
1.6.3. Transaktionsanalyse nach Berne
1.6.3.1. Die **Transaktionsanalyse (TA)** nach Eric Berne ist ein Modell, das hilft, menschliche Kommunikation und Beziehungen besser zu verstehen. Es geht davon aus, dass jeder Mensch drei unterschiedliche **Ich-Zustände** hat, die sein Denken, Fühlen und Verhalten beeinflussen. Diese Ich-Zustände sind: 1. **Eltern-Ich:** - **Kritisches Eltern-Ich:** Gibt Regeln vor, kritisiert und urteilt. Es repräsentiert die moralischen und gesellschaftlichen Normen, die man von den Eltern oder Autoritätspersonen gelernt hat. - **Fürsorgliches Eltern-Ich:** Zeigt sich beschützend, unterstützend und ermutigend, ähnlich dem Verhalten fürsorglicher Eltern. 2. **Erwachsenen-Ich:** - Handelt sachlich, logisch und objektiv. Es analysiert die Situation, trifft Entscheidungen auf Basis von Fakten und ist emotionsneutral. Dieser Zustand steht für rationales und situationsangemessenes Handeln. 3. **Kind-Ich:** - **Angepasstes Kind-Ich:** Passt sich an Erwartungen an, zeigt Gehorsam oder Rebellion. - **Freies Kind-Ich:** Ist spontan, kreativ, verspielt und emotional, ohne Rücksicht auf Regeln. ### Transaktionen Kommunikation findet in Form von **Transaktionen** statt, das sind die Wechselwirkungen zwischen den Ich-Zuständen zweier Personen. Wenn jemand spricht, sendet er eine Nachricht aus einem seiner Ich-Zustände, und der andere reagiert darauf aus einem seiner Ich-Zustände. Beispiele: - Wenn ein Chef (aus dem Eltern-Ich) eine Anweisung gibt, könnte ein Mitarbeiter (aus dem Kind-Ich) gehorsam reagieren. - Zwei Kollegen könnten auf Augenhöhe miteinander sprechen (Erwachsenen-Ich zu Erwachsenen-Ich). ### Ziel der Transaktionsanalyse Das Ziel der Transaktionsanalyse ist es, solche Transaktionen zu erkennen und bewusst zu steuern. Dadurch kann man Kommunikation effektiver gestalten, Missverständnisse vermeiden und Beziehungen verbessern. Insgesamt hilft die Transaktionsanalyse, zu verstehen, warum Menschen auf bestimmte Weise reagieren und wie man durch bewusste Kommunikation bessere zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen kann.
1.6.3.1.1. Eltern ich: Führrsorgliches Eltern ich(Das ist nicht schlimm komm lass mich dir helfen), Kritisches Eltern ich(Im Bus soll man einer betagten Person seinen Platz anbieten)
1.6.3.1.2. Kind Ich: Freies Kind ich (Ich hasse Haburger), rebellisches Kind Ich (das geht dich gar nichts an, lass mich in Ruhe), angepasstes Kind ich ((tut mir sehr leid, das wollte ich nicht. Ich mach es wieder gut)
1.6.3.2. Wieso Hilft mir die Transaktionsanalyse?Sie erweitert meine Kenntnisse über Beziehungen. • Die TA hilc mir, zu erkennen, was in einem Gespräch abläuc. • Sie hilc mir dabei Streit zu vermeiden, Manipulaaonen aufzudecken und ein Gespräch, das aus dem Ruder zu laufen droht, wieder einzufangen. • Sie hilc mir zu verstehen, warum ich und andere in gewissen Situaaonen auf eine besammte Weise reagieren. • Ich kann bewusst versuchen, vermehrt aus dem Erwachsenen-Ich zu sprechen und keine verdeckten Transakaonen zu machen. Das heisst, zu schauen, dass die soziale (offene) und die psychologische Ebene überein sammen. • Die TA macht, dass ich anderen mit mehr Wohlwollen und Respekt begegne, was sich wiederum prävenav auf die Entstehung von Konflikten wirkt.
1.7. Grundhaltung der Kommunikation nach Rogers
1.7.1. Diese Prinzipien fördern eine offene, respektvolle und vertrauensvolle Atmosphäre, in der echtes Verstehen und Wachstum möglich sind: 1. **Empathie (Einfühlungsvermögen):** - Empathie bedeutet, sich in die Gefühle und Perspektiven des Gesprächspartners hineinzuversetzen. Es geht darum, den anderen wirklich zu verstehen, nicht nur inhaltlich, sondern auch emotional. Rogers betont, dass man den anderen ohne Vorurteile wahrnehmen sollte und versucht, seine inneren Erfahrungen so gut wie möglich nachzuvollziehen. 2. **Kongruenz (Echtheit):** - Kongruenz beschreibt die Authentizität und Aufrichtigkeit in der Kommunikation. Eine Person ist kongruent, wenn sie ehrlich und echt ist, ohne sich hinter einer Fassade zu verstecken. Dies bedeutet, dass die eigene innere Welt (Gedanken, Gefühle) im Einklang mit dem äußeren Verhalten steht. Kongruent zu sein fördert Vertrauen, weil der Gesprächspartner merkt, dass die Kommunikation offen und unverstellt ist. 3. **Akzeptanz (Wertschätzung oder bedingungslose positive Zuwendung):** - Akzeptanz bedeutet, den anderen bedingungslos anzunehmen und zu respektieren, unabhängig von seinem Verhalten oder seinen Ansichten. Rogers betont, dass Wertschätzung nicht bedeutet, alles gutzuheißen, was der andere tut, sondern ihm mit Respekt und positiver Haltung zu begegnen, ohne ihn zu verurteilen. Diese Haltung fördert eine Atmosphäre, in der sich der andere sicher fühlt und sich öffnen kann.
2. Gruppenpsychologie
2.1. Merkmale, Entstehung, Arten, Bedeutung, Gefahren einer Gruppe
2.1.1. merkmale einer Gruppe/gründe
2.1.1.1. Grösse, Dauer, Gemeinsames Ziel, Interessen, Wechselbeziehungen, Gruppenidentifikation, Wir-Gefühle
2.1.2. Arten
2.1.2.1. • Primär- und Sekundärgruppe – Primärgruppe: eher klein, unmittelbare Beziehungen („Face to Face“), hohe Kohäsion. Bsp. Peergroup, Familie. – Sekundärgruppe: weniger intensive Beziehungen, geringere Kohäsion, meist orientiert an gemeinsamem Zweck und nicht emotionaler Verbundenheit. Bsp. Sportverein, Schulklasse. • Formelle und informelle Gruppe – Formelle Gruppe: organisiert, hat ausdrücklich festgelegte Ziele und Aufgaben, Vielzahl von Regelungen. Bsp. Arbeitsteams, Schulklasse. – Informelle Gruppe: entsteht spontan, nicht durchorganisiert, keine ausdrücklich festgelegten Ziele und Aufgaben. Regeln etc. existieren, sind aber nicht geplant oder offiziell festgelegt. • Eigen- und Fremdgruppe – Zu/r Eigengruppe/n (oft auch „in-group“) gehört man selbst. – Fremdgruppen sind alle anderen Gruppen.
2.1.3. Bedeutung
2.1.3.1. • Mensch = soziales Wesen, auf Beziehungen angewiesen. • In jedem Alter spielt Gruppe eine essentielle Rolle. Bedeutung der Gruppe: • Viele Bedürfnisse können nur in der Gruppe befriedigt werden. Bspw.: – Bedürfnis nach zwischenmenschlichen Beziehungen – Bedürfnis nach Akzeptanz, Zugehörigkeit, Geborgenheit, Liebe. • Seinen eigenen Wert erleben (wird entscheidend durch andere Personen gefördert oder beeinträchtigt), gebraucht werden. • Selbsteinschätzung → Der Mensch hat den Drang, sich mit anderen zu vergleichen, um sich selbst beurteilen zu können. Um zu wissen, ob die eigenen Ansichten richtig sind, und genau zu erfahren, was man kann und was nicht. • Viele Aufgaben und Probleme (bes. in Betrieben und Organisationen) lassen sich effektiv nur durch Zusammenarbeiten von Menschen lösen. – Gruppe ist dann effektiver als der Einzelne, wenn eine grosse Vielfalt an Wissen und Können erforderlich ist, um ein Problem zu lösen. Oder wenn neue Ideen oder originelle Lösungen gefunden werden müssen
2.1.4. Gefahren einer Gruppe
2.1.4.1. • Deindividuation → am Beispiel von Demonstrationen oder Hooligans. • Groupthink → am Beispiel der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. • Konformitätsdruck /-zwang → am Beispiel des Konformitätsexperiments von Salomon Ash. • Blinder Gehorsam → am Beispiel des Milgram- Experiments.
2.2. Phasenmodell der Teamentwicklung nach Tuckman
2.2.1. Das Phasenmodell der Teamentwicklung nach Bruce Tuckman beschreibt die verschiedenen Entwicklungsstadien, die ein Team durchläuft, um effektiv zusammenzuarbeiten. Dieses Modell umfasst fünf Phasen:
2.2.2. 1. **Forming (Orientierungsphase):**
2.2.2.1. - In dieser Anfangsphase lernen sich die Teammitglieder kennen. Die Rollen, Aufgaben und Ziele sind noch unklar, und es herrscht oft eine vorsichtige, höfliche Atmosphäre. Die Teammitglieder orientieren sich aneinander und an den Aufgaben. Die Hauptaufgabe in dieser Phase ist es, ein erstes Verständnis für die Zusammenarbeit zu entwickeln und grundlegende Strukturen zu schaffen.
2.2.3. 2. **Storming (Konfliktphase):**
2.2.3.1. - In dieser Phase treten Konflikte und Meinungsverschiedenheiten auf, da die Teammitglieder beginnen, ihre eigenen Ansichten, Interessen und Arbeitsstile einzubringen. Es kommt zu Auseinandersetzungen über Rollen, Aufgabenverteilung und Führungsansprüche. Diese Konflikte sind jedoch notwendig, um Klarheit zu schaffen und die Teamdynamik zu entwickeln. In dieser Phase ist es wichtig, Konflikte konstruktiv zu lösen und Wege zur Zusammenarbeit zu finden.
2.2.4. 3. **Norming (Regelungsphase):**
2.2.4.1. - Nachdem die Konflikte überwunden sind, beginnt das Team, gemeinsame Regeln und Normen zu entwickeln. Die Teammitglieder finden ihren Platz im Team, und die Zusammenarbeit wird harmonischer. Es entsteht ein stärkeres Wir-Gefühl, und das Team beginnt, effektiver zusammenzuarbeiten. In dieser Phase werden Arbeitsprozesse und Kommunikationswege klarer definiert, was die Effizienz steigert.
2.2.5. 4. **Performing (Arbeitsphase):**
2.2.5.1. - In dieser Phase hat das Team ein hohes Maß an Effektivität erreicht. Die Teammitglieder kennen ihre Rollen, die Kommunikation läuft reibungslos, und das Team arbeitet produktiv und zielorientiert zusammen. Es ist jetzt in der Lage, Herausforderungen zu bewältigen und die gesetzten Ziele erfolgreich zu erreichen. Die Energie des Teams wird vollständig auf die Aufgabenbewältigung fokussiert.
2.2.6. 5. **Adjourning (Abschiedsphase):**
2.2.6.1. - Diese Phase tritt ein, wenn das Team seine Aufgaben erfüllt hat und aufgelöst wird oder sich in einer neuen Form reorganisiert. Es kann zu Gefühlen von Verlust oder Erleichterung kommen, und es ist wichtig, den Abschluss angemessen zu gestalten. Diese Phase wird auch manchmal als "Mourning" (Trauerphase) bezeichnet, da die Teammitglieder die Trennung vom Team bedauern können.
2.2.7. ### Bedeutung des Modells
2.2.8. Das Phasenmodell von Tuckman hilft zu verstehen, dass Teamentwicklung ein Prozess ist, der Zeit benötigt und durch verschiedene Herausforderungen gekennzeichnet ist. Die Erkenntnis, dass Konflikte (Storming) eine natürliche und notwendige Phase sind, kann helfen, diese produktiv zu nutzen und das Team letztlich zu einer höheren Leistungsfähigkeit (Performing) zu führen. Indem man sich der jeweiligen Phase bewusst ist, kann man gezielt Maßnahmen ergreifen, um den Fortschritt des Teams zu unterstützen und zu fördern.
2.3. Beziehungen visualisieren: Beziehungskreise, Soziogramme
2.3.1. Soziogramm = grafische Darstellung von interpersonalen Beziehungen innerhalb einer Gruppe. • Positive und negative Beziehungen untereinander lassen sich visualisieren. • Es lassen sich Interventionen planen, um Gruppenklima und Gruppenprozesse zu verbessern. • Wichtig: Momentaufnahme der Gruppensituation!
2.4. Merkmale eines richtig guten Teams (5merken)
2.4.1. 1. **Klare Ziele und gemeinsame Vision:**
2.4.1.1. - Ein gutes Team hat klare, gemeinsame Ziele, die von allen Mitgliedern verstanden und unterstützt werden. Jeder weiß, worauf hingearbeitet wird, und es gibt eine gemeinsame Vision, die das Team motiviert.
2.4.2. 2. **Vertrauen und Offenheit:**
2.4.2.1. - Vertrauen ist die Grundlage jeder guten Zusammenarbeit. In einem guten Team vertrauen die Mitglieder einander, was es ihnen ermöglicht, offen und ehrlich zu kommunizieren, ohne Angst vor negativen Konsequenzen.
2.4.3. 3. **Klare Rollen und Verantwortlichkeiten:**
2.4.3.1. - In einem erfolgreichen Team sind die Rollen und Verantwortlichkeiten klar definiert. Jedes Mitglied weiß, welche Aufgaben es zu erledigen hat, und es gibt keine Unklarheiten darüber, wer für was verantwortlich ist.
2.4.4. 4. **Effektive Kommunikation:**
2.4.4.1. - Gute Teams kommunizieren klar, regelmäßig und respektvoll. Informationen werden transparent geteilt, und es wird darauf geachtet, dass jeder gehört wird. Missverständnisse werden schnell ausgeräumt.
2.4.5. 5. **Konfliktfähigkeit:**
2.4.5.1. - Ein starkes Team ist in der Lage, Konflikte konstruktiv zu lösen. Meinungsverschiedenheiten werden offen diskutiert und als Chance zur Verbesserung gesehen, statt unter den Teppich gekehrt zu werden.
2.4.6. 6. **Kooperation und Unterstützung:**
2.4.6.1. - Teammitglieder arbeiten kooperativ zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Sie teilen Wissen und Ressourcen, um gemeinsam das beste Ergebnis zu erzielen, anstatt in Konkurrenz zueinander zu treten.
2.4.7. 7. **Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:**
2.4.7.1. - Ein gutes Team ist flexibel und anpassungsfähig. Es kann sich schnell auf neue Herausforderungen einstellen und bleibt offen für Veränderungen und Innovationen.
2.4.8. 8. **Gemeinsame Entscheidungsfindung:**
2.4.8.1. - Entscheidungen werden im Team gemeinsam getroffen, wobei die Meinungen aller Mitglieder berücksichtigt werden. Dies fördert das Engagement und die Akzeptanz der getroffenen Entscheidungen.
2.4.9. 9. **Positive und motivierende Teamkultur:**
2.4.9.1. - In einem guten Team herrscht eine positive, motivierende Atmosphäre. Erfolg wird gemeinsam gefeiert, und Rückschläge werden als Lernchancen betrachtet.
2.4.10. 10. **Hohes Engagement und Verantwortungsbewusstsein:**
2.4.10.1. - Die Mitglieder eines guten Teams sind engagiert und übernehmen Verantwortung für ihre Aufgaben und das Erreichen der Teamziele. Sie sind bereit, sich für den Erfolg des Teams einzusetzen.
2.4.11. 11. **Kontinuierliche Weiterentwicklung:**
2.4.11.1. - Ein gutes Team strebt ständig danach, sich weiterzuentwickeln. Es reflektiert regelmäßig seine Arbeitsweise und sucht nach Möglichkeiten zur Verbesserung, sei es in Prozessen, Kommunikation oder Zusammenarbeit.
3. Berufsidenität und souveränea, professionelles Auftreten
3.1. Identität, Berufsidentität
3.1.1. Identität
3.1.1.1. Definition: Die Identität eines Menschen ist die Summe seiner Merkmale, die ihn einmalig und unverwechselbar machen, sowohl in der eigenen Anschauung als auch durch die soziale Umwelt. Identität stellt für das Individuum das Erleben der Einheit des Selbst dar (nach Oerter 2002). • …bildet sich im Lauf der Kindheit und Jugend: Wer bin ich, auf wen beziehe ich mich, worüber definiere ich mich, wohin gehöre ich, was macht mich aus? • …ist einerseits zeitlich relativ stabil (Person nimmt sich innerlich als „gleich“ wahr trotz äusserer Wandlungen), entwickelt sich allerdings auch ein Leben lang weiter. • …ist Ergebnis der Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Geschichte, seinem Körper und seiner Lebenslage, auch mit den Bildern, die das soziale Umfeld von ihm hat.
3.1.2. 5 Säulen der Identität nach Petzold
3.1.2.1. Leiglichkeit (körper& Psyche
3.1.2.2. Sotziale Beziehungen
3.1.2.3. Arbeits & Leistunsfähigkeit
3.1.2.4. Materielle Sicherheit
3.1.2.5. Werte & Normen
3.1.3. Berufsidentität
3.1.3.1. Die **Berufsidentität** ist das Selbstverständnis, das eine Person in Bezug auf ihren Beruf entwickelt. Sie beeinflusst, wie jemand sich selbst und seine Rolle im Berufsleben sieht. Eine starke Berufsidentität führt zu höherem Engagement, Zufriedenheit und beruflicher Stabilität. Sie hilft auch, sich sozial zu integrieren und beruflich weiterzuentwickeln. Kurz gesagt, die Berufsidentität prägt das Verhalten, die Motivation und das Wohlbefinden einer Person in ihrem beruflichen Umfeld.
3.2. Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
3.2.1. Definition Selbstkonzept
3.2.1.1. Unter dem Selbstkonzept eines Menschen versteht man die Vorstellungen, die ein Person selbst über ihre eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten hat.
3.2.2. Real Selbst und das Ideal selbst
3.2.2.1. Real-Selbst Das tatsächliche Bild einer Person über das, was sie ist und was sie kann.
3.2.2.1.1. „Ich bin aufgeschlossen und kontakkreudig.“, „In Mathemaak bin ich sehr unbegabt.“, „Mich mögen keine Frauen.“
3.2.2.2. Ideal-Selbst Das Bild einer Person über das, wie sie gern sein möchte und wie andere sie haben möchten.
3.2.2.2.1. „Ich darf keine Wut auf meine Eltern haben.“, „Ich muss in der Schule gute Leistungen erbringen.“, „Ich wäre gerne schlanker.“, „Ich sollte ordentlicher sein.“
3.2.3. Sebstkonzept
3.2.3.1. Was passiert wenn Real und Ideal nicht übereinstimmen?
3.2.3.1.1. Eine Diskrepanz zwischen Real- und Ideal-Selbst erleben wir als unangenehm. Innere Spannung, Unruhe => langfrisag psychische Probleme möglich. • Personen mit einem günsagen Selbstkonzept können Inkongruenzen zwischen dem Erleben und dem Selbstkonzept dadurch auflösen, dass sie das Erlebte einordnen und ggf. ihr Selbstkonzept anpassen.
3.2.3.2. Verhalten
3.2.3.2.1. • Unser Selbstkonzept ist uns selber oft nicht vollständig bewusst. • Habe ich negative „Glaubenssätze“ über mich selber? → falls ja: überprüfen und allenfalls korrigieren. → negative Glaubenssätze wirken sich negativ auf unser Selbstwertgefühl, unser Verhalten und unser Befinden aus. Ø Wenn ich mich für eine Versagerin halte, dann kann ich nicht selbstsicher auftreten. Ø Wenn ich denke, niemand will mit mir zu tun haben, werde ich nicht offen auf andere zugehen
3.3. Souveränes, Profesionneles Auftreten
3.3.1. Die Begriffe «professionell» und «souverän» sind eng verwandt. Für beide Begriffe gibt es je viele und unterschiedliche DefiniZonen. Im Folgenden verstehen wir die Begriffe folgendermassen: • Professionelles Au[reten bezieht sich auf die Art und Weise, wie sich eine Person präsenZert und verhält im beruflichen Umfeld. Es geht darum, einen posiZven und kompetenten Eindruck zu vermi\eln und eine professionelle Haltung an den Tag zu legen. • Souveränes Au[reten bedeutet ganz allgemein, dass sich eine Person über ihre Stärken und Kompetenzen bewusst ist und das nöZge Vertrauen in sich selbst hat, angemessen und richZg zu handeln.
3.3.2. Die **Angst vor der Meinung anderer** schwächt das souveräne Auftreten, weil sie Unsicherheit und Selbstzweifel fördert. Sie führt dazu, dass man weniger authentisch ist, Risiken vermeidet und sich zu sehr an andere anpasst. Dadurch wirkt man weniger selbstbewusst und entschlossen, was ein souveränes Auftreten beeinträchtigt.
3.3.3. Verständlichmacher (4 Nennen)
3.3.3.1. 1. **Einfache Sprache:** Verwende kurze, klare Sätze und vermeide Fachjargon.
3.3.3.2. 2. **Beispiele:** Nutze konkrete Beispiele, um abstrakte Konzepte greifbar zu machen.
3.3.3.3. 3. **Vergleiche:** Vergleiche komplexe Ideen mit etwas Bekanntem, um sie verständlicher zu machen.
3.3.3.4. 4. **Visualisierungen:** Setze Bilder, Diagramme oder Grafiken ein, um Informationen anschaulich darzustellen.
3.3.3.5. 5. **Wiederholungen:** Wiederhole wichtige Punkte, um sicherzustellen, dass sie verstanden werden.
3.3.3.6. 6. **Fragen stellen:** Stelle Fragen, um sicherzugehen, dass der Inhalt verstanden wurde, und um das Denken anzuregen.
3.3.3.7. 7. **Zusammenfassungen:** Fasse das Wesentliche am Ende noch einmal kurz zusammen.
3.3.3.8. 8. **Analogien:** Verwende Analogien, um schwierige Konzepte in einfacher Form zu erklären.
3.3.3.9. 9. **Gliederungen:** Strukturierte Inhalte in übersichtliche Abschnitte unterteilen, um den roten Faden sichtbar zu machen.
3.3.3.10. 10. **Klarheit der Zielgruppe:** Passe die Sprache und Erklärungen an das Verständnisniveau der Zielgruppe an.