Symbolismus 1880-1910

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Symbolismus 1880-1910 von Mind Map: Symbolismus  1880-1910

1. Hintergrund

1.1. Entstehung in Frankreich: Reaktion auf Realismus und Naturalismus

1.2. Einfluss von/durch:

1.2.1. Charles Baudelaire (Vaterfigur des Symbolismus)

1.2.2. Philosophie z.B. Nietsche

2. Rainer Maria Rilke

2.1. Geboren: 0412.1875 in Prag

2.2. Gestorben: 29.12.1926 in Montreux, Schweiz

2.3. Beziehung zum Symbolismus:

2.3.1. Themen wie Melancholie, Tod und Spiritualität

2.3.2. Vorbild: Stephan George

2.3.3. Idee, dass Poesie das Unsichtbare, sichtbar mach, prägte ihn stark

2.3.4. Reisen nach Russland verstärken seine symbolistischen Neigungen –> Land voller Spiritualität

2.4. Kindheit mit Konflikten

2.4.1. Mutter streng; geregeltes Leben

2.4.2. Vater zwingt ihn zur Militärlaufbahn

2.5. Studierte: Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie; jedoch keine Abschlüsse

2.5.1. schon früh Kontakt mit Kunst und Poesie

2.6. Rilkes Leistung: Brücke zwischen Symbolismus .und Moderne

3. Grundideen und Merkmale des Symbolismus

3.1. Gegenbewegung zu Realismus, Naturalismus und Impressionismus

3.2. Ziele:

3.2.1. Abkehr von der konkreten Wirklichkeitsdarstellung

3.2.2. Rückzug in eine weltfremde Literatur (Symbol/Motiv des „Elfenbeinturm“)

3.3. Fokus auf:

3.3.1. Geheimnisvolle Zusammenhänge

3.3.2. Traumhafte Bilder und Metaphern

3.3.3. Ästhetik: Kunst als Selbstzweck (L‘art pour l‘art)

3.4. Stilmittel

3.4.1. Assonanzen, Lautmalereien, Reimschemen, Metaphern, Synästhesie, Dinggedicht

4. Der Panther (1902

4.1. Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein.

4.2. Ursprung: Rilkes Aufenthalt in Paris, Besuch im Zoo; Einsamkeit im Gedicht spiegelt sein Leben wider Produkt dieser Epoche, die durch technischen Fortschritt, aber auch durch zunehmende Entfremdung gekennzeichnet war

4.3. - 4 Strophen - 5 hebiger Jambus durchgehende Monotonie - Dinggedicht - Enjambements - Panther: Symbol für mlodernen Menschen - Tausend Stäbe - Der weiche Gang - Vorhang der Pupille (Verlust von Lebenssinn) - Anfang: "Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden" Der Panther ist psychisch am Ende durch das ständige Vorbeigehen an den Stäben des Käfigs. - Schluss: "Dann geht ein Schluss hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein" Obwohl der Panther Bilder seiner Freiheit im Geiste erfasst, ist diese Möglichkeit so fern, dass sie seine Lebendigkeit nicht wieder wecken kann.

5. Stefan George 1868-1933

5.1. Reisen durch Europa

5.1.1. eigentliches Ziel: sprachliche Weiterbildung

5.1.2. Bekanntschaft mit Stéphane Mallarmé

5.2. Zeitschrift „Blätter für die Kunst“

5.3. 1897 Gedichtsband „Das Jahr der Seele“

5.4. Distanz zur Politik

5.5. typisch symbolistische Elemente

5.6. 1892 George Kreis

6. Das Zeitgedicht (1907)

6.1. Ihr meiner zeit genossen kanntet schon Bemasset schon und schaltet mich - ihr fehlet. Als ihr in lärm und wüster gier des lebens Mit plumpem tritt und rohem finger ranntet: Da galt ich für den salbentruknen prinzen Der sanft geschaukelt seine takte zählte In schlanker anmut oder kühler würde - In blasser erdenferner festlichkeit. Von einer ganzen jugend rauhen werken Ihr rietet nichts von quälen durch den stürm Nach höchstem first- von fährlich blutigen träumen. ′ Im bund noch diesen freund!′ und nicht nur lechzend Nach tat war der empörer eingedrungen Mit dolch und fackel in des feindes haus… Ihr kundige las′ t kein schauern - las′ t kein lächeln - Wart blind für was in dünnem schleier schlief. Der pfeifer zog euch dann zum wunderberge Mit schmeichelnden verliebten tönen - wies euch So fremde schätze dass euch allgemach Die weit verdross die unlängst man noch pries. Nun da schon einige arkadisch säuseln Und schmächtig prunken : greift er die fanfare - Verlezt das morsche fleisch mit seinen Sporen Und schmetternd führt er wieder ins gedräng. Da greise dies als mannheit schielend loben Erseufzt ihr: solche hoheit stieg herab! Gesang verklärter wölken ward zum schrei!.. Ihr sehet Wechsel - doch ich tat das gleiche. Und der heut eifernde posaune bläst Und flüssig feuer schleudert weiss dass morgen Leicht alle Schönheit kraft und grösse steigt Aus eines knaben stillem flötenlied.

6.2. Der Siebte Ring - 1907 - vollzog sich im Wandel von Georges Denkweise - nicht nur die rein ästhethische Kunst - somit auch pädagogischer Wert - 7 Büchern: jedes Buch enthält eine durch sieben teilbare Anzahl an Gedichten

6.3. Der erste Ring: Zeitgedichte - 14 Gedichte aus je 32 Verszeilen - jedes besteht aus vier Strophen - kein Reimschema; keine Groß- und kleinschreibung - Kritik am Verhalten seiner Mitmenschen - adressiert an die Öffentlichkeit

6.4. Das Zeitgedicht: - das erste Gedicht aus dem ersten der siebten Bücher - Typischer Aufbau - Ihr als Ansprache, Kritik am Mitmenschen 1. Strophe: - kritisiert die Triebe des Menschen - Gier (V.3), nicht feinfühlig (V.4) - salbentrunkener Prinz = Dichter, der besser als die Allgemeinheit ist 2. Strophe. - Menschen sind unfähig, die wahre Kunst zu erkennen - (V.2) kommen nicht durch den Sturm (V.8) blind für was im Schleier schlief 3. Strophe: - Gesellschaft entfremdet sich von Idealen der Kunst - Mensch geht nur mit der Masse mit (V.1) 4. Strophe: - Blick in die Zukunft - letzten drei Verse; der Knabe als Dichter/Künstler; übertriebene Widmung seiner Flöte