"Wie definieren Gleason und Claussen den Begriff 'Identität', welche Unterschiede und/oder Gemein...

Gleason - Claussen AG Mapping WiSe 2024/25

Jetzt loslegen. Gratis!
oder registrieren mit Ihrer E-Mail-Adresse
"Wie definieren Gleason und Claussen den Begriff 'Identität', welche Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten gibt es in ihren Definitionen, und welchen Einfluss schreiben sie historischen Ereignissen oder Strömungen auf die Entwicklung des Begriffs zu?" von Mind Map: "Wie definieren Gleason und Claussen den Begriff 'Identität', welche Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten gibt es in ihren Definitionen, und welchen Einfluss schreiben sie historischen Ereignissen oder Strömungen auf die Entwicklung des Begriffs zu?"

1. "Identität"

1.1. Claussen

1.2. Gleason

2. Claussen beschreibt "Identität" als Bezeichnung von etwas Individuellem und Unverwechselbaren, ohne es genauer bezeichnen zu müssen

3. Der Identitätsbegriff beinhaltet eine intendierte Allgemeinheit, damit sich das Individuum unmittelbar mit einer Gruppe identifizieren kann

4. Gleason

4.1. Aufklärung und Empirismus (17. und 18. Jhr.): John Locke und David Hume setzten sich mit dem philosophischen Konzept der "Identität" auseinander

4.2. Modernisierung und Industrialisierung (19. und Anfang des 20. Jhr): Rasante gesellschaftliche Veränderungen forderten das traditionelle "Identitätsverständnis" heraus, indem Menschen sich zunehmend an neue soziale Rollen anpassen mussten

4.3. Einfluss von Erik H. Erikson (1950er): Prägung des Begriffs "Identitätskrise", welches den höchsten Entwicklungsgrad eines Individuum darstellt

4.4. Nachkriegszeit und Bürgerrechtsbewegung (1960er): Das Interesse an dem Begriff "Identität" stieg im Kontext von ethnischen, religiösen und kulturellen Fragestellungen, stark an. Die Bürgerrechtsbewegung und "neue Ethnizität" in den USA betonten "Identität" als Ursache für Selbstbewusstsein und Gruppenzuschreibung.

4.5. Sozialwissenschaften (ab Mitte des 20.Jhr.): Betrachtung von "Identität" als Produkt sozialer Interaktion und Zuschreibung eines Individuums

5. Historischer Einfluss

5.1. Claussen

5.1.1. Das Stichwort „Identität“ wie es im heutigen politischen Kontext genutzt wird, ist keine zufällige Kreation, sondern entwickelte sich aus strukturellen Veränderungen

5.1.2. Die Studentenproteste von 1968 führen dazu, dass universitäre Fachsprache Eingang in die Massenmedien findet, wodurch sich in den 1970er Jahren eine Journalistengeneration entwickelt, die gesellschaftskritische Themen differenzierter diskutiert

5.1.3. Westliche Studentenbewegung befasst sich tiefer mit sozialistischen Themen. Veränderte Verhältnisse in der westlichen Gesellschaft, massenmediale Wirksamkeit und propagandistisch verzerrte Wahrnehmung führen zum Verschleiß der Begriffe.

6. Paradox: "Identität" eigentlich als individuelle Beschreibung einer Person, wird jedoch zur Identifikation mit bestimmten Gruppen genutzt

7. Gleason beschreibt "Identität" als etwas relationales. Sie entsteht durch Abgrenzung zu anderen Personen oder Gruppen

8. Die Bedeutung von "Identität" nimmt immer mehr zu. Die Bedeutung von Strukturen wie Religion nimmt hingegen ab.

9. Der Begriff "Identität" wird so inflationär genutzt, dass er mittlerwilwe so viel beschreibt, dass es keine klare Definition gibt (S. 918). Deshalb ruft Gleason zu einer verantwortungsvollen Nutzung des Begriffs auf.

10. Gemeinsamkeiten

11. Unterschiede

12. Beide Autoren sehen "Identität" als einen dynamischen Prozess, welcher durch Interaktionen mit der sozialen Umwelt geprägt ist.

13. - Primordialisten sehen "Identität" als etwas Gegebenes und Unveränderliches - Optionalisten betrachten "Identität" als flexibel und situativ abhängig (S. 919-920)

14. Während Gleason eher auf die historische Entwicklung des Begriffs eingeht, befasst sich Claussen mit dem Begriff in der modernen Gesellschaft

15. Literatur

15.1. Gleason, P. (1983). Identifying Identity: A Semantic History. The Journal of American History, 69(4): 910–931.

15.2. Claussen, D. (2000), „Stichwort: Identität. Neue Sprachen in Wissenschaft und Medienbetrieb“, Perspektiven, Nr. 36, Juni 20.01.202400: 19