B.3 Politische Kommunikation und das Problem alternativer Wahrheiten

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B.3 Politische Kommunikation und das Problem alternativer Wahrheiten von Mind Map: B.3 Politische Kommunikation und das Problem alternativer Wahrheiten

1. Erklärung der Begriffe

1.1. Wahrheit; Unterteilung in:

1.1.1. Empirische Wahrheit

1.1.1.1. kann als Geltungsmaßstab von empirischen Ausagen verstanden werden

1.1.2. Wahrhaftigkeit:

1.1.2.1. geht von der Aufrichtigkeit des Sprechers aus

1.1.3. Richtigkeit:

1.1.3.1. Fragen der Werte und ethischen Beurteilungen, die nicht allein durch Wissenschaft entschieden werden können

1.2. "Post-Truth" Postfaktizität

1.2.1. Fakten sind für das politische Denken und Handeln irrelevant

1.2.2. Politische Mitteln sind Lügen und Flutung des Diskursraums mit irrelevanten Fakten (Strohmann-Argumenten)

1.2.3. Kritiker des Begriffs argumentieren er sei emotionalisierend und polemisch, er gründe in einem "Naiven Realismus"

1.3. Fakten

1.3.1. Ist je nach Auffassung ein wirklicher nachweisbarer, bestehnder, wahrer oder anerkannter Sachverhalt

1.4. Kausalität

1.4.1. In Beziehung zwischen Ursache und Wirkung: A => B

2. Lügen

2.1. Unterscheidung zwischen Lüge und Irrtum

2.1.1. Eine Lüge ist das bewusste hervorbringen von Behauptungen, obwohl diese in einem empirischen Sinne nicht wahr sind.

2.1.2. Ein Irrtum, ist ohne die Absicht zur Lüge

2.2. Kategorien:

2.2.1. Normative Lüge:

2.2.1.1. nutzt die Geltungsphäre der Richtigkeit, um bewusst unrichtige Aussagen mit Anspruch auf richtigkeit zu verbreiten

2.2.2. Authentizitätsvorspiegelung

2.2.2.1. Authentizität wird oft als eine besonders glaubwürdige Form der Wahrhaftigkeit angesehen. Sie bezieht sich auf die Darstellung der eigenen subjektiven Welt, wie Gefühle oder Überzeugungen

2.2.2.2. untergräbt das Vertrauen in persönliche und politische Aussagen

2.2.2.3. Eine Täuschung tritt auf, wenn Gefühle oder Überzeugungen absichtlich falsch dargestellt werden oder eine tiefere Selbstreflexion nur vorgetäuscht wird

3. Verwissenschaftlichung öffentlicher Diskurse und demokratietheoretische Konsequenzen

3.1. Diskursivität und Wissenschaft

3.1.1. seit 1960er

3.1.2. Wahrheitsfindung als sozialer und kommunikativer Prozess: in dem Offenheit, Revidierbarkeit und argumentative Prüfung zentral sind

3.1.3. Diskursivierung der Wahrheitsfrage betont die Einigkeit mehrerer Diskursteilnehmer*innen und fortlaufender Auseinandersetzung

3.2. Verwissenschaftlichung

3.2.1. seit 1980er

3.2.2. Wissenschaft beansprucht auch normative Fragen zu beantworten, wodurch sie autoritär erscheint

3.2.2.1. führt zu Dominanz wissenschaftlicher "Richtigkeit"

3.3. Demokratische Problematik

3.3.1. schafft Asymmetrien im Raum der politischen Meinungsbildung und schrängt somit den Platz der demokratischen Debatte ein [Meinung Autor]

3.3.1.1. !Schwachsinn! wie wir an unseren aktuellen Debatten sehen können [Meine Meinung]

4. Meinungsbildung

4.1. Meinung als demokratische Grundlage

4.1.1. Alle Bürger*innen sollen ihre Meinung in öffentliche Diskurse einbringen drüfen

4.1.2. Meinungsfreiheit ist Voraussetzung für politische Gleichheit und die Teilhabe am demokratischen Prozess

4.2. Vielfalt der Meinungen

4.2.1. Individuelle Perspektiven, welche nicht deligitmiert werden sollten

4.2.2. Meinungen entstehen aus eigenem Nachdenken; sind essenziel für die politische Teilhabe, egal wie reflektiert und elaboriert diese sind

4.3. Gefahr der Abwertung

4.3.1. werden Meinungen; welche auf nicht-Wissenschaftlicher Rationalität basieren, als wertlos angesehen, würde die politische Gleichheit untergraben werden

4.3.1.1. kann zur Exklusion fürhren, bei der nur wissenschaftlich gestützte Beiträge als legitim gelten

5. Wissenschaft als Gefahr für den öffentlichen Diskurs

5.1. Gefahr der Wissenschaftsemphase

5.1.1. Sollten Entscheidungen primär auf wissenschaftlicher Datenlage basieren und Meinungen irrelevant werden, könnte die politische Gleichheit gefährdet werden

5.2. Bildungsexpansion und soziale Asymmetrien

5.2.1. trotz zunehmder Akademisierung der Gesellschaft bleibt die wissenschaftliche Orientierung in der Meinungsbildung ungleich verteilt

5.3. Demokratische Kosequenzen

5.3.1. Demokratie erfordert auch nicht-wissenschaftliche, emotionale oder partikulare Meinungen in die öffentliche Debatte mit einfließen zu lassen

5.3.1.1. Eine rein wissenschaftsorientierte Politik würde den demokratischen Grundsatz der Inklusion aller Bürger*innen untergraben.

6. Inklusive Öffentlichkeit, welche auch unvollständige Meinungen zulassen soll

6.1. Kritik an überzogenen Anforderungen

6.1.1. Demokratische Diskurse neigen dazu, Meinungsäußerungen nur dann als legitim anzusehen, wenn sie rational, reflektiert und gemeinwohlorientiert sind. Dies schließt jedoch viele Stimmen aus, die emotional oder egozentrisch geprägt sind.

6.1.1.1. Wir leben aber in einer Gemeinschaft und haben somit als Maxime unser politisches Handeln an das allgemeinwohl anzupassen. [Eigene Meinung]

6.2. Gefahr der Selbst-Exklusion

6.2.1. Wenn Meinungen, die nicht wissenschaftlich fundiert oder rational durchdacht sind, marginalisiert werden, könnten Menschen sich aus dem öffentlichen Diskurs zurückziehen oder ihre Meinungen nur noch in Parallelwelten äußern.

6.2.1.1. Dies begünstigt radikale und destruktive Ausdrucksformen wie Hassrede

6.3. Öffentlichkeit als Raum des Vorläufigen

6.3.1. in einer funktionierenden Demokratie muss es erlaubt sein, unfertige emotionale oder egozentrische Beiträge zu äußern

6.3.1.1. Entscheidend ist, dass dieser Raum so gestaltet wird, dass Meinungen korrigiert, weiterentwickelt und in den demokratischen Diskurs integriert werden können.

7. Stärkung der demokratischen Öffentlichkeit um Meinungsvielfalt und politische Gleichheit zu gewährleisten

7.1. Kritik an ungeordneter Öffentlichkeit

7.1.1. die durch die heutige Netzkommunikation(X, Facebook, TikTok) geprägte Öffentlichkeit ist unstrukturiert

7.1.1.1. dadurch anfällig für Manipulation, Machtungleichheit und Hate-Speech

7.1.1.2. Spontante Meinungsbildungsprozesse reichen nicht mehr aus um demokratische Legitimität zu sichern

7.2. Stärkung institutionalisierter Verfahren

7.2.1. geregelte und verfahrensförmige öffentliche Kommunikation soll geschaffen werden, um die Qualität demokratischer Prozesse zu steigern

7.2.1.1. deliberative Formate -> Bsp. Bürgerdialog

7.2.1.2. öffentliche Diskurse

7.3. Verknüpfung von Meinungsfreiheit und Verfahren

7.3.1. Eine solche Kombination aus meinungsoffener Öffentlichkeit und formalen Kommunikationsprozessen könnte die demokratische Legitimität sichern

7.3.1.1. würde die Gefährdung durch Post-Truth-Tendenzen und Verwissenschaftlichung verhindern