1. Bewusstsein
1.1. Qualitative Bewusstseinsstörungen
1.1.1. Bewusstseinsverminderung
1.1.1.1. Störung der Wachheit (im quantitativem Sinn), von schwer besinnlich (Benommenheit) über schläfrig, aber aufweckbar (Somnolenz) bis nur durch starke Reize weckbar (Sopor)
1.1.2. Bewusstseinstrübung
1.1.2.1. Störung der Bewusstseinsklarheit (in qualitativem Sinn), gestörte Fähigkeit, verschiedene Aspekte der eigenen Person und der Umwelt zu versthen, sinnvoll zu verbinden und sinnvoll zu handeln.
1.1.3. Bewusstseinseinengung
1.1.3.1. Denken, Fühlen und wollen sind auf wenige Themen fokusiert. Charakteristisch ist die verminderte Regiabilität auf Ausgereizte.
1.1.4. Bewusstseinsverschiebung
1.1.4.1. Fast völliges Verbleiben im Subjektiven, erlebte Steigerung/ Erweiterung der Wachheit, der Wahrnehmung von Raum und Zeit sowie des Erfahrungshorizontes.
1.1.5. Delir
1.1.5.1. Desorientiertheit - optische Halluzinationen und - illusionäre Verkennung - motorische Unruhe
1.1.6. Dämmerzustand
1.1.6.1. Eine kurze, zeitlich begrenzte "traumwandlerische" Bewusstseinsstörung, bei der der Betroffene aber handlungsfähig bleibt.
1.2. Quantitative Bewusstseinsstörungen
1.2.1. Benommenheit
1.2.1.1. verlangsamt, eingeschränkt in Auffassung und Denken schläfrig - aber leicht weckbar
1.2.2. Somnolenz
1.2.2.1. - abnorm schläfrig-benommen, - durch lautes Ansprechen oder Anfassen weckbar - Orientierung noch vorhanden
1.2.3. Sopor
1.2.3.1. - schläft - nur durch starke Reize weckbar (schütteln, zwicken) - keine Orientierung mehr - keine sprachlichen Äusserungen mehr - Reflexe sind noch erhalten
1.2.4. Koma
1.2.4.1. - bewusstlos - nicht weckbar
2. Wahrnehmungsstörung
2.1. Hallutinationen - akustische - optische - Geruchs- und Geschmackshalluzinationen
2.1.1. Halluzinationen sind Wahrnehmungen ohne entsprechende Sinnesreize von aussen.
2.2. taktile
2.2.1. Taktile (oder haptische) Halluzinationen sind Halluzinationen der Hauptempfindungen.
2.3. Chronisch taktile Halluzinose
2.3.1. taktile Halluzinose von Krabbeln und Kriechen unter der Haut verbunden mit der wahnhaften Vorstellung, an einer Hautkrankheit durch eingedrungene tierische Erreger zu leiden. Daher auch: Dermatozoenwahn
2.4. Pseudohalluzinationen
2.4.1. Pseudohalluzinationen sind Halluzinationen, bei denen dem Halluzinierenden die Unwirklichkeit der Wahrnehmung bewusst ist. Also keine Halluzination im eigendlichen Sinne (Pseudo!).
2.5. Illusionäre Verkennungen (=Illusionen)
2.5.1. Etwas tatsächlich Vorhandenes wird verkannt - also für etwas anderes gehalten.
3. ICH-Störungen
3.1. Gedankenausbreitung (Gedankenlautwerden)
3.1.1. Eindruck, die Gedanken gehören nicht mehr dem Pat., sind nicht mehr hinter der ICH-Grenze verborgen; andere können sie lesen oder mithören.
3.2. Gedankenentzug
3.2.1. Dem Pat. werden die Gedanken weggenommen oder "abgezogen".
3.3. Gedankeneingebung
3.3.1. Der Pat. empfindet seine Gedanken als von aussen - eingegeben, - beeinflusst, - gesteuert.
3.4. Fremdbeeinflussungserlebnisse
3.4.1. Der Pat. erlebt sein Fühlen, Streben, Wollen bzw. sein Handeln als von aussen gemacht oder gesteuert. Von anderen "Willensbeeinflussung" genannt.
3.5. Derealisation
3.5.1. Die Umgebung erscheint - unwirklich - fremdartig oder - räumlich verändert.
4. Störungen der Affektivität
4.1. Affekte
4.1.1. Affekte sind kurz andauernde Gefühlsregungen; die Gestimmtheit im AUgenblick ("Gefühlswallungen"), z.B. Zorn, Wut, Freude.
4.2. Stimmungen
4.2.1. Stimmungen sind längerfristige Gefühlszustände, z.B. Traurigkeit, Depressivität, Fröhlichkeit, Gereiztheit.
4.3. Affektarmut
4.3.1. Mangel oder Verlust an emotionaler Schwingungsfähigkeit und Ansprechbarkeit. - nur wenige --> (z.B. nur Wut, Hass, Verharren in depressiver Stimmung) - nur sehr dürftige Affekte (z.B. gleichgültig, unbeteiligt, interesse-, teilnahmlos)
4.4. Gefühl der Gefühllosigkeit
4.4.1. Subjektiv erlebte Gefühlsleere, die der Pat. wahrnimmt und unter der er leidet. Der Pat. erlebt sich als gefühlsverarmt, -leer, -verödet, nicht nur für Freude. auch für Trauer.
4.5. Affektstarre
4.5.1. Verminderung der affektiven Modulationsfähigkeit. Der Pat. haftet an bestimmten Affekten, unabhängig von äusserer Situation oder Gesprächsgegenstand.
4.6. Affektinkontinenz
4.6.1. mangelnde Steuerung der Affekte. Affekte springen übermässig schnell an, heben oft eine übermässige Stärke und können nicht beherrscht werden. In-Kontinenz= Nicht-Zurückhalten
4.7. Inadäquater Affekt oder Parathymie
4.7.1. Gefühlsausdruck und Erlebnisinhalt stimmen nicht überein.
4.8. Affektlabilität
4.8.1. Schneller Stimmungswechsel, - entweder auf Anstoss von aussen (Vergrösserung der affektiven Ablenkbarkeit) - oder scheinbar spontan Überwiegend traurige Gefühlsäusserungen, so dass es zu häufigem Weinen kommt.
4.9. Ambivalenz
4.9.1. Gleichzeitiges Nebeneinander gegensätzlicher - Gefühle, - Vorstellungen, - Strebungen des Pat., die er als gleichzeitig vorhanden und deren Nebeneinander er meist als quälend erlebt. (gleichzeitig - nicht schnelles Wechseln!)
4.10. Störung der Vitalgefühle
4.10.1. Vitale Traurigkeit ist ein eigenartiges Leibgefühl, das der Pat. während einer depressiven Phase als Druck, Schwere oder Schmerz erlebt. Oft in Herz- oder Brustgegend lokalisiert.
5. Aggression
5.1. Aggression
5.1.1. Aggressionstendenzen (verbale Aggression wie Beschimpfungen, erhöhte Bereitschaft zur Tätlichkeiten als Angriff oder Verteidigung) und Aggressionshandlungen (Gewalthandlungen gegen Personen und Gegenstände).
5.2. Selbstverletzendes Verhalten (SSV) - Definition
5.2.1. Verhaltensweisen, durch die sich Betroffene selbst absichtlich Verletzungen zufügen. in ICD-10: X84 Vorsätzliche Selbstbeschädigung auf nicht näher bezeichnete Art und Weise in AMDP: 96 Selbstschädigung: Selbstverletzung ohne damit verbundene Suizidabsichten.
6. Intelligenz
6.1. Intelligenzminderung
6.1.1. Einteilung
6.1.1.1. Die Intelligenzminderung wird in vier verschiedene Grade eingeteilt. Bei einem Intelligenzquotienten von - 50 bis 69 spricht man von leichter Intelligenzminderung, bei einem Quotienten von - 35 bis 49 von einer mittelgradigen Oligophrenie. Bei einem IQ von - 20 bis 34 liegt eine schwere Intelligenzminderung vor, bei einem IQ von - unter 20 spricht msn von einer schwerstgradigen Minderung.
6.1.2. Ein Zusatand von verzögerter oder unvollständiger Entwicklung der geistigen Fähigkeiten; besonders beeinträchtigt aind Fertigkeiten, die sich in der Entwicklungsperiode manifestieren und die zum Intelligenzniveau beitragen, wie Kognition, Sprache, motorische und soziale Fähigkeiten. Eine Intelligenzstörung kann allein oder zusammen mit jeder anderen psychischen oder körperlichen Störung auftreten.
7. Antriebsstörungen
7.1. Antriebsarmut/ Antriebsmangel
7.1.1. Mangel an Energie, Initiative und Anteilnahme. erkennbar u.a. an spärlicher und verlangsamter Motorik und mangelnder Initiative im Gespräch.
7.2. Antriebshemmung
7.2.1. Energie, Initiative und Anteilnahme werden als gebremst/ blockiert erlebt. Der Pat. möchte, schafft es aber nciht --> es ist also mehr Antrieb da, als umgesetzt werden kann. Das subjektive Interesse ist erhalten (bei Antriebsarmut/ -mangel hingegen, fehlt es).
7.3. Antriebsschwäche
7.3.1. Ein zunächst vorhandener Antrieb erlahmt schnell oder kann nur mit grosser Anstrengung aufrechterhalten werden.
7.4. Antriebssteigerung
7.4.1. Zunahme von Energie, Initiative und Anteilnahme. Äussert sich in geordneter, zielgerichteter Tätigkeit - die Person ist umtriebig, macht viele Pläne, hat vermehrt soziale Kontakte.
7.5. Stupor
7.5.1. motorische Bewegungslosigkeit bei klarem Bewusstsein.
7.6. Katatoner Stupor ist
7.6.1. Bewegungslosigkeit und Sprachlosigkeit (Mutismus) bei voll erhaltenem Bewusstsein. Der Pat. wirkt meist verängstigt, innerlich angesprannt.
7.7. Stereotypien
7.7.1. Sprachliche und motorische Üusserungen, die in immer gleicher Form wiederholt werden und sinnlos erscheinen.
7.8. Katalepsie
7.8.1. Haltungsstarre Beibehalten einer am Pat. herbeigeführten Haltung oder Stellung der Gliedmassen (auch wenn sie sehr unbequem ist).
7.9. flexibilitas cerea
7.9.1. "wächserne Biegsamkeit" Leichte ("wächserne") Erhöhung des Muskeltonus, so dass Glieder von aussen leicht bewegt werden können. Die erzielten Stellungen werden beibehalten. gehört zur Katalepsie
7.10. Automatismen
7.10.1. Automatische Handlungen, die nicht als selbst gewollt empfunden werden.
7.11. Echolalie
7.11.1. Alles Gehörte wird nachgesprochen.
7.12. Echopraxie
7.12.1. Alles Gesehene wird nachgemacht..
7.13. Manieriert/ bizarr
7.13.1. Sonderbare oder bizarre Abwandlungen alltäglicher Bewegungen und Handlungen. Wenn die Mimik betroffen ist: Grimassieren.
7.14. Theatralisch
7.14.1. Eindruck der Selbstdarstellung bzw. Dramatisierung der Beschwerden.
7.15. Mutismus
7.15.1. psychogene Stummheit Wortkargheit bis hin zum Nichtsprechen (Verstummen) bei intakten Sprechorganen und Sprachfähigkeit. falls nur gegenüber bestimmten Personen: (s) elektiver Mutismus.
7.16. Logorrhoe
7.16.1. Übermässiger Redefluss ("Sprechdurchfall")
8. Gedächtnis
8.1. Auffassungsstörung
8.1.1. Gestörte Fähigkeit, Wahrnehmung in ihrer Bedeutung zu begreifen und sinnvoll miteinander zu verbinden. Im weiteren Sinn auch in den Erfahrungsbereich einzubauen (gedankliche Verarbeitung der Wahrnehmung)
8.2. Konzentrationsstörung
8.2.1. Verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden.
8.3. Merkfähigkeitsstörung
8.3.1. Störung des Kurzzeitgedächtnisses, d.h. Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, frische Eindrücke über eine Zeit von ca. 10 Min. zu merken.
8.4. Gedächtnisstörung
8.4.1. Störung des Frischgedächtnisses (bis ca. 60 Min.) und des Altgedächtnisses (Erinnerung an weiter zurückliegende Erfahrungen). Ausserdem Amnesien (inhaltliche oder zeitlich begrenzte Gedächtnislücken sowie Zeitgitterstörungen (Störung des zeitlichen Rasters und der Chronologie des Erinnerns).
8.5. Konfabulationen
8.5.1. Erfundene aber nicht als Erfindung erkannte, sondern für Erinnerungen gehaltene Berichte des Pat., mit denen Erinnerungslücken ausgefüllt werden. Charakteristisch ist, dass bei mehrmaligem Nachfragen immer wieder andere Inhalte angeboten werden.
8.6. Paramnesien
8.6.1. Sammelbegriff für: - Déjà vu: Falsches Wiedererkennen bzw. vermeintliche Vertrautheit. Subjektive Gewissheit, etwas schon gehört, gesehen oder erlebt zu haben. - Jamais vu: Vermeintliche Fremdheit - Ekmnesien: Störung der zeitlichen Einordnung, Vergangenheit wird als Gegenwart erlebt. - Hypermnesien: Ungewöhnliche, keineswegs immer positiv erlebte Steigerung der Erinnerungsfähigkeit (z.B. in fieberzuständen oder drogeninduzierten Psychosen)
9. Denkprozesse
9.1. inhaltliche-
9.1.1. Überwertige Ideen
9.1.1.1. Emotional stak besetzte Erlebnisse oder Gedanken meist negativer Art, die die ganze Person in unangemessener Art beherrschen.
9.1.2. Zwangssymptome
9.1.2.1. - Zwangs-Gedanken (-ideen, -vorstellungen, -einfälle) - Zwangs-Impulse - Zwangs-Handlungen
9.1.3. Zwangsgedanken (-ideen, -vorstellungen, -einfälle)
9.1.3.1. zwanghaft sich aufdrängende Gedaken oder Vorstellungen, gegen inneren Widerstand (oft als Gegenimpuls zu einer Situation), als unsinnig erlebt, lassen sich nicht oder nur schwer unterbinden.
9.1.4. Zwangsimpulse
9.1.4.1. Zwangsimpulse sind zwanghaft sich aufdrängende Impulse zu bestimmten Taten, oft aggressiven Inhalts, die aber charakteristischerweise nicht ausgeführt werden. Die Betroffenen leben in ständiger Angst, sich oder andere impulsiv zu verletzten.
9.1.5. Zwangshandlungen
9.1.5.1. Zwangshandlungen müssen aufgrund von Zwangsimpulsen oder -Gedanken immer wieder aber gegen inneren Widerstand ausgeführt werden. Obwohl sie als unsinnig erlebt werden, lassen sie sich nicht oder nur schwer unterbinden.
9.1.6. Wahn
9.1.6.1. Eine inhaltlich falsche und starre Überzeugung - krankhaft entstanden, - die Lebensführung behindernd und - unkorrigierbar. Kurzdefinition: Eine falsche, unkorrigierbare Beurteilung der Realität.
9.1.7. Wahnstimmung
9.1.7.1. Etwas Unheilvolles liegt in der Luft, die Welt erscheint unheimlich verändert und bedrohend, es ist "etwas im Gange", das den Betroffenen angeht.
9.1.8. Wahnwahrnehmung
9.1.8.1. Einer realen Sinneswahrnehmung wird eine abnomre, wahnhafte Bedeutung gegeben, meist im SInne einer überzogenen ICH-Bezogenheit.
9.1.9. Wahneinfall
9.1.9.1. Das gedankliche Auftreten von wahnhaften Vorstellungen und Überzeugungen - meist plötzlich und unvermittelt.
9.1.10. Wahngedanke
9.1.10.1. Wahnideen werden durch Verknüpfungen zu einem komplexen Wahngebäude ausgeschaltet.
9.1.11. Wahndynamik
9.1.11.1. Antrieb und Affekte, die im Wahn wirken, also die Dynamik, die den Wahn antreibt.
9.1.12. Symbiontischer Wahn
9.1.12.1. Nahe Bezugsperson eines Wahnkranken übernimmt dessen Wahn.
9.1.13. Beziehungswahn
9.1.13.1. Menschen und DInge der Umwelt werden wahnhaft in Beziehung zu sich selbst gebracht (Überzeugung, alles mögliche, was in seiner Umgebung geschieht, ereigne sich nur seinetwegen).
9.1.14. Beeinträchtigungswahn
9.1.14.1. Der Kranke bezieht nicht nur (wie im Beziehungswahn) alles auf sich selbst, sondern erlebt alles als feindlich gegen sich gerichtet.
9.1.15. Verfolgungswahn
9.1.15.1. Der Kranke erlebt sich als Ziel von Verfolgung. Harmlose Ereignisse werden in diesem Sinne interpretiert; er fühlt sich ständig von Verfolgern umgeben. Eine Steigerung des Beeinträchtigungswahns. Sonderform: Vergiftungswahn.
9.1.16. Eifersuchtswahn
9.1.16.1. Wahnhafte Überzeugung, vom Lebenspartner betrogen zu werden (ohne objektive Anhaltspunkte).
9.1.17. Liebeswahn
9.1.17.1. Überzeugung, von einem Mann geliebt zu werden (der das aber nicht zeige, weil er diese Liebe nicht zulassen könne). Auch erotischer Beziehungswahn genannt.
9.1.18. Schuld- oder Versündigungswahn
9.1.18.1. Wahnhafte Überzeugung, gegen Gott bzw. eine höhere sittliche Instanz schuldig geworden zu sein, unter Umständen mit der Ergänzung, dass diese Schuld die Ursache für das Unheil in der Welt sei.
9.1.19. Verarmungswahn
9.1.19.1. Wahnhafte Überzeugung, zu verarmen und seine Familie in Armut zu stürzen.
9.1.20. Nichtigkeitswahn
9.1.20.1. Wahnhafte Überzeugung, klein, nichtig, unbedeutend zu sein.
9.1.21. Hypochondrischer Wahn
9.1.21.1. Wahnhafte Überzeugung, an einer schweren Krankheit zu leiden. Normale körperliche Wahrnehmungen werden in diesem Sinn interpretiert.
9.1.22. Grössenwahn
9.1.22.1. Wahnhafte Selbstüberschätzung z.B. im Blick auf Reichtum, Abstammung, Berufung oder Indentifizierung mit berühmten Persönlichkeiten aus Vergangenheit oder Gegenwart.
10. Denkprozesse
10.1. formale-
10.1.1. Gehemmtes Denken
10.1.1.1. Das Denken wird vom Pat. subjektiv als gebremst oder blockiert (wie gegen einen inneren Wiederstand) empfunden.
10.1.2. Verlangsamtes Denken
10.1.2.1. Gedankengang ist schleppend und verzögert.
10.1.3. Umständliches Denken
10.1.3.1. trennt Wesentliches nicht von Nebensächlichem. Der inhaltliche Zusammenhang bleibt aber stets gewahrt (anders als bei Zerfahrenheit).
10.1.4. Eingeengtes Denken
10.1.4.1. Einschränkung des inhaltlichen Denkumfangs, Fixierung auf wenige Denkinhalte. Das Denken ist verhaftet an ein Thema oder wenige Themen.
10.1.5. Perseveration
10.1.5.1. Haftenbleiben an - Gedanken, - Fragen, - Befürchtungen, - Redewendungen, auch wenn sie im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll ist.
10.1.6. Neulogismen
10.1.6.1. Wortneubildungen, oft nicht unmittelbar verständlich.
10.1.7. Ständiges Grübeln
10.1.7.1. Ständiges Grübeln ist unablässig beschäftigt sein mit bestimmten, meist unangenehmen Gedanken aus der aktuellen Lebenssituation (nicht als fremd erlebt).
10.1.8. Gedankendrängen
10.1.8.1. Der Pat. ist dem Druck vieler verschiedener Einflüsse oder Gedanken ausgeliefert.
10.1.9. Ideenflucht
10.1.9.1. Übermässig einfallsreicher Gedankengang - immer wieder neue Assoziationen wechseln sich ab, dadurch wechselt bzw. verliert der Sprecher das Ziel. Ein assoziativer Zusammenhang ist aber noch nachvollziebar - im Unterschied zur Zerfahrenheit.
10.1.10. Vorbeireden
10.1.10.1. Der Pat. versteht zwar die Frage, gleitet aber in der Antwort (unbeabsichtigt) davon ab.
10.1.11. Sperrung/ Gedankenabreissen
10.1.11.1. Plötzlicher Abbruch eines sonst flüssigen Gedankengangs ohne erkennbaren Grund.
10.1.12. Inkohärenz/ Zerfahrenheit
10.1.12.1. Sprunghafter, zusammenhangsloser Gedankengang; die logischen und assoziativen Verknüpfungen fehlen.
10.1.13. Konkretismus
10.1.13.1. Haften an der unmittelbaren, konkreten Bedeutung von bildhaften oder abstrakten Aussagen. Das abstrahierende, symbolische Denken ist gestört - Redewendungen, Metaphren, Sprichwörter werden in ihrer unmittelbaren, nicht-übertragenen Bedeutung genommen.
10.1.14. Kontamination
10.1.14.1. Vermischung nicht zusammengehöriger Inhalte.