1. WISSENSCHAFTLICHE GRUNDBEGRIFFEN
1.1. Anspielung
1.1.1. Allgemein für einen angedeuteten Hinweis auf Titel, Formulierungen, Figuren, Situationen usw. aus einem als bekannt vorausgesetzten Text
1.2. Argumentation
1.3. Autor
1.4. Bedeutung
1.5. Begriff
1.6. Buch
1.7. Diskurs
1.8. Distribution
1.8.1. Im Unterschied zur Seite der Textproduktion und der Textrezeption Bezeichnung für das Feld des Textvertriebs durch Verlag, Buchhandel, Werbung usw.
1.9. Epoche
1.10. Falsifikation
1.10.1. Widerlegung einer wissenschaftlichen Aussage oder Theorie durch ein Gegenbeispiel
1.11. Form/Inhalt
1.11.1. Dichotomie, die die Annahme bezeichnet, der zufolge Form und Inhalt eines Textes zu trennen seien, so dass auch bei einem Formwechsel wie etwa einer Übersetzung der Inhalt als invariante Bedeutung erhalten bliebe.
1.12. Gattung
1.12.1. Bezeichnung zur Klassifikation von Textgruppen (vor allem nach der klassischen Trias von Lyrik, Epik und Dramatik); wird heute auch durch den neutraleren Begriff der Textsorten ersetzt
1.13. Gebrauchsliteratur
1.13.1. Bezeichnung für Literatur, die für einen genau umrissenen Situationskontext geschrieben wurde (z.B. Flugblätter, Agitprop-Literatur usw.).
1.14. Genre
1.14.1. Bezeichnung häufig im Sinne von „Untergattung“ (etwa für „Novelle“ oder „Roman“ als Untergattung der Epik) oder auch für narrative Schemata, die mit bestimmten Stoffbereichen verknüpft sind (z.B. „Western“, „Thriller“).
1.15. Hypothesenbildung
1.15.1. Aufstellung von plausiblen und im weiteren Verlauf der Untersuchung begründbaren Vermutungen.
1.16. Kommunikation
1.17. kulturelles Wissen
1.18. Immunisierung
1.18.1. Wissenschaftstheoretischer Begriff für Theorien und Methoden, die sich gegenüber einer Überprüfung abschotten.
1.19. Institution
1.20. Kanon
1.20.1. 1. Ein Korpus von Werken, die in einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe für eine bestimmte Zeit als allgemeingültig und verbindlich gelten oder gelten sollen (materialer Kanon). 2. Ein Korpus von Interpretationen, in dem festgelegt wird, welche Bedeutungen und Glossar 3 Wertvorstellungen mit den kanonisierten Texten verbunden werden (Deutungskanon). Kanones erfüllen die Funktionen der Identitätsstiftung, Legitimation und Handlungsorientierung
1.21. Leser
1.22. Lesen/Textverstehen
1.23. Literarisches Leben
1.23.1. Allgemein für die Gesamtheit aller Handlungen und Äußerungen der Literaturproduktion, -distribution und -rezeption.
1.24. Literaturgeschichte
1.25. Literaturkritik
1.26. Literaturmarkt
1.27. Literaturtheorie
1.28. Literaturwissenschaft
1.29. Medien
1.30. Mediengeschichte
1.31. Methode
1.32. Mündlichkeit
1.33. Nationalliteratur/Weltliteratur
1.34. Objektsprache/Metasprache
1.34.1. Sprache, die in einem zu untersuchenden Text verwendet wird im Unterschied zu der Sprache, mit der diese Untersuchung durchgeführt wird. Objekt- und Metasprache unterscheiden und spezifisch verwenden zu können, ist eine basale Kompetenz in der Literaturwissenschaft.
1.35. Paratext
1.35.1. Begriff der Narrativistik für die Gesamtheit derjenigen Texte, die aus einem Manuskript ein Buch machen und dessen Rezeption steuern. Gérard Genette unterscheidet Peritexte, die mit dem Buch zusammen erscheinen (Reihen- und Verlagsbezeichnungen, Titel, Vorund Nachworte, Klappentexte usw.), und Epitexte, die zwar auf das Buch bezogen, aber räumlich von ihm getrennt sind (Entwürfe, Briefe, Prospekte usw.)
1.36. Philologie
1.37. Plagiat
1.38. Pragmatik
1.38.1. Bezeichnung für eine linguistische Teildisziplin, die die Relation zwischen natürlichsprachlichen Ausdrücken und ihren spezifischen Verwendungssituationen untersucht.
1.39. Prätext
1.39.1. Narrativistischer Begriff besonders in Konzepten der Intertextualität für die einem Text vorausgehenden und von ihm aufgegriffenen Texte.
1.40. Querelle des anciens et des modernes - „Streit der Alten (Antiken) und der Neuen (Modernen)“, 1687 von Charles Perrault vor der Académie Française ausgelöster Streit um den kulturellen Vorrang der Antike vor der Neuzeit, um die Möglichkeit, von den tradierten Mustern abzuweichen bzw. diese übertreffen zu können.
1.41. Referenz
1.41.1. Bezeichnung für die Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat.
1.42. Schriftlichkeit - Auch Literalität
1.42.1. Kommunikationszustand, der sich bei der Weitergabe immaterieller Wissensbestände schriftlicher Notationssysteme bedient. Kennzeichen ist vor allem die„zerdehnte“ Kommunikationssituation.
1.43. Semiotik
1.43.1. Auch Semiologie: Bezeichnung für die allgemeine Theorie vom Zeichen. Sie umfasst Semantik (untersucht die Bedeutung von Zeichen), Pragmatik (Gebrauch von Zeichen), Syntax (Verknüpfung von Zeichen) und Sigmatik (Verhältnis von Zeichen und Referent)
1.44. septem artes liberales
1.44.1. [lat. sieben freie Künste, d.h. eines freien Mannes würdige Künste] - I. Trivium: Grammatik, Rhetorik, Dialektik; II. Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie.
1.45. Signifikant/Signifikat
1.45.1. Strukturalistische Begriffe für Bezeichnendes vs. Bezeichnetes: Auf De Saussure zurückgehende Unterscheidung zwischen dem Formaspekt des sprachlichen Zeichens und dem inhaltlichen Aspekt.