1. Orientierungsprinzipien für die Organisation der Fertigung
1.1. = verrichtungsorientiert
1.1.1. Mschinen-/Arbeitsplätze mit gleichen Verrichtungen sind räumlich zusammengefasst
1.2. = räumlich orientiert
1.2.1. Maschinen-/Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Verrichtungen sind räumlich zusammengefasst oder an einen bestimmten Standort gebunden
1.3. = objektorientiert
1.3.1. Maschinen-/Arbeitsplätze richten sich nach Abfolge der Arbeitsschritte für ein ganz bestimmtes Produkt
1.4. Werkstättenfertigung = Das zu bearbeitende Produkt wandert von Werkstatt zur Werkstatt nach individuellen Fertigungsplänen
1.5. Werkbankfertigung = Ein Arbeitnehmer ist für die Fertigung verantwortlich
1.6. Gruppen- oder Inselfertigung = Mehrere Arbeitnehmer sind für die Fertigung verantwortlich
1.7. Baustellenfertigung = Die Fertigung ist an einen bestimmten Ort gebunden
1.8. Reihenfertigung = Die Fertigungsschritte unterliegen keiner zeitlichen Bindung
1.9. Fließbandfertigung = Die einzelnen Arbeitsschritte erfolgen in einer bestimmten Taktzeit
2. Einzelfertigung
2.1. - erfordert in der Regel einen verhältnismäßig geringen Kapitalbedarf für die Betriebsmittelaustattung
2.1.1. - bedingt allerdings häufig lange Durchlaufzeiten, hierdurch ergibt sich eine geringere Produktivität
2.2. - ist auf die Berücksichtigung von Sonderwünschen eingestellt, daher sehr flexibel
2.2.1. - verursacht hohe Personalkosten durch den Einsatz von Facharbeitern
2.3. - unterliegt einem begrenzten Wettbewerbsdruck, weil häufig nur für eine bestimmte Marktnische produziert wird, in der wenige Anbieter existieren und wegen der speziellen Kundenwünsche ein enger Kundenkontakt notwenig ist
2.3.1. - erschwert eine gleichmäßige Kapazitätsauslastung, weil die Anschlussaufträge nicht immer auf den Fertigstellungstermin des aktuellen Auftrages folgen
3. Massenfertigung
3.1. - ermöglicht eine Arbeitszerlegung und Automatisierung und damit kurze Durchlaufzeiten und eine hohe Produktivität
3.1.1. - ist meist sehr unflexibel bei Nachfrageschwankungen und einem Nachfragewechsel bedingt durch das enge Produktprogramm und spezialisierte Produktionseinrichtungen
3.2. - bringt eine enorme Kostendegression durch die Verteilung der fixen Kosten auf die hohen Stückzahlen
3.2.1. - untersteht dem Druck der fixen Kosten durch den großen Kapitaleinsatz; bei einem Nachfragerückgang erhöhen sich die fixen Stückkosten
3.3. - garantiert durch weitgehende Automatisierung eine gleichbleibende Produktqualität
4. Fertigungsverfahren nach dem Grad der Mechanisierung und Automatisierung
4.1. Handarbeit:
4.1.1. - wenn der Fertigungsablauf nicht programmierbar ist
4.1.1.1. - wenn aus ästhetischen Gründen hierdurch die Wertigkeit des Produktes steigt
4.1.1.1.1. - wenn andere Verfahren aus Kostengründen ausschneiden
4.2. Mechanisierung:
4.2.1. - um den Menschen vom Energieeinsatz zu entlasten
4.2.1.1. - um durch kürzere Bearbeitungszeiten die Produktivität zu erhöhen
4.2.1.1.1. - um bei Verfahrens- und Produktveränderungen relativ flexibel zu sein
4.3. Automatisierung:
4.3.1. - um eine größere Präzision zu erreichen
4.3.1.1. - um den Arbeitnehmer von gefährlichen Arbeiten frei zu halten
4.3.1.1.1. - um den Arbeitnehmer von gängigen und sich ständig wiederholenden Grundverfahren abzulösen
5. Erzeugnisse werden in unterschiedlicher Stückzahl produziert und angeboten
5.1. Einzelfertigung:
5.1.1. Stückzahl = 1
5.2. Serienfertigung:
5.2.1. Stückzahl 2 bis n in mehreren Ausführungen mit geringer Ähnlichkeit
5.3. Sortenfertigung:
5.3.1. Stückzahl 2 bis n in mehreren Ausführungen mit großer Ähnlichkeit
5.4. Massenfertigung:
5.4.1. Stückzahl unbegrenzt
6. Serienfertigung
6.1. - führt zur Kostendegression, wenn die Nutzung der gleichen Produktionsanlagen und des gleichen Vertriebsnetzes möglich ist und wenn ein großer Teil der Baugruppen in den verschiedenen Ausführungen identisch ist
6.1.1. - erlaubt die Befriedigung unterschiedlicher Kundenwünsche
6.2. - erhöht den Kapitalbedarf für den Bau zusätzlicher Maschinenstraßen
6.2.1. - bedingt erhebliche Umstellungskosten für den Anlauf einer neuen Serie
6.3. - schafft unter Umständen Konkurrenz im eigenen Hause d.h. der Kunde kauft die Ausführung A oder B aber nicht A und B
7. Sortenfertigung
7.1. - führt zur Kostendegression durch die Nutzung der gleichen Produktionsanlagen
7.1.1. - schafft ähnlich wie die Serienfertigung unter Umständen eine Konkurrenz zwischen den einzelnen Produkten im eigenen Hause
7.2. - erlaubt die Befriedigung unterschiedlicher Kundenwünsche
7.2.1. - erhöht die Lagerbestände bei den Fertigerzeugnissen, vor allem bei Chargenfertigung