1. Isolation
1.1. Reproduktive Isolation ist die Unterbrechung des Genflusses zwischen Populationen der ursprünglich selben Art.
1.1.1. Mechanische Isolation: Mechanische Inkompatibilität der Geschlechtsorgane
1.1.2. Zeitliche und räumliche Isolation: Veränderungen in der zeitlichen Abstimmung der Fortpflanzung
1.2. Ökologische Isolation ist die Besetzung verschiedener ökologischer Nischen durch Populationen derselben Art im selben Gebiet
1.2.1. Dies kann zu einer Aufspaltung der Population und letztendlich zur Bildung von zwei getrennten Arten führen.
1.3. Geografische Isolation ist die räumliche Trennung von Populationen derselben Art
1.3.1. Kontinentaldrift: Beuteltiere, Madagaskar-Fauna
1.3.2. Eiszeit: Nahverwandte hochalpine Pflanzen-Arten in den Alpen und in Skandinavien
2. Selektion
2.1. Grundlage der natürlichen Selektion (natürliche Auslese) ist die jeweilige Wahrscheinlichkeit, mit der Individuen ihre Erbanlagen an die Folgegeneration weitergeben.
2.2. Sexuelle Selektion ergibt sich aus der Konkurrenz der Geschlechter um Fortpflanzungspartner des anderen Geschlechts innerhalb einer Art.
2.3. Künstlichen Selektion, dabei wird ein ausgewähltes Merkmal oder eine Kombination von Merkmalen in einer Population durch den Menschen gefördert.
3. Rekombination
3.1. Unter Rekombination versteht man in der Biologie die Neuanordnung (Re-) von genetischem Material (DNA, RNA) in den Zellen und im engeren Sinne den Austausch von Allelen.
3.1.1. Rekombination durch sexuelle Fortpflanzung
3.1.1.1. Interchromosomale Rekombination, durch Neukombination ganzer Chromosomen im Chromosomensatz.
3.1.1.1.1. Die Verteilung der Chromosomen bei der Meiose auf (haploide) Keimzellen.
3.1.1.1.2. Die Verschmelzung der Keimzellen zur (diploiden) Zygote bei der Befruchtung.
3.1.1.2. Intrachromosomale Rekombination, durch Neukombination von Allelen innerhalb von Chromosomen infolge Crossing-over bei der 1. Reifeteilung.
3.1.2. Rekombination durch parasexuelle Prozesse
3.1.2.1. Konjugation, einem direkten Transfer genetischen Materials zwischen zwei miteinander verbundenen Zellen.
3.1.2.2. Transduktion, einem Transfer mit Hilfe von Viren.
3.1.2.3. Transformation, durch Aufnahme und Integration von extrazellulärer DNA in das Genom einer Zelle.
3.1.3. Somatische Rekombination
3.1.3.1. Bei Eukaryoten ist Rekombination nicht auf die Meiose und die Keimzellen beschränkt
3.1.3.2. Auch in somatischen Zellen kann es zu einer DNA-Umgruppierung („DNA-Rearrangement“) kommen.
3.1.3.2.1. Als Beispiele seien Transposons („springende Gene“) und die somatische Rekombination der Immunglobuline genannt, siehe V(D)J-Rekombination.
3.1.4. Homologe und nicht homologe Rekombination
3.1.4.1. Homologe Rekombination
3.1.4.1.1. Bei Doppelstrangbrüchen kann durch homologe Rekombination der Schaden ausgebessert werden, indem die Informationen auf dem unbeschädigten Chromatid als Vorlage genutzt wird.
3.1.4.2. Sequenzspezifische Rekombination
3.1.4.2.1. Eine gezielte (also nicht zufällige) Integration von DNA in ein Genom kann auch noch durch die sequenzielle Rekombination erfolgen.
3.1.5. Rekombination in der Gentechnik
3.1.5.1. In der Gentechnik stehen heute Werkzeuge zur Verfügung, mit deren Hilfe rekombinante DNA künstlich hergestellt und in Organismen eingeschleust werden kann