Betriebswirt Handlungsbereiche

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Betriebswirt Handlungsbereiche par Mind Map: Betriebswirt Handlungsbereiche

1. HF 1: Strategisches Management und Analysen

1.1. Analyse, Strategieformulierung, Implementierung: Diese Schritte stellen sicher, dass Unternehmensstrategien fundiert entwickelt und effektiv umgesetzt werden

1.2. SWOT-Analyse: Bewertet interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken eines Unternehmens. Diese Analyse ist hilfreich, um strategische Optionen zu identifizieren

1.3. Porter's 5 Kräfte Modell: Bewertet die Wettbewerbsintensität einer Branche durch die Verhandlungsmacht der Lieferanten, die Verhandlungsmacht der Käufer, die Bedrohung durch neue Anbieter, die Bedrohung durch Substitute und den Wettbewerb innerhalb der Branche

1.4. Porter's 5 Kräfte Modell: Bewertet die Wettbewerbsintensität einer Branche durch die Verhandlungsmacht der Lieferanten, die Verhandlungsmacht der Käufer, die Bedrohung durch neue Anbieter, die Bedrohung durch Substitute und den Wettbewerb innerhalb der Branche

1.5. Portfolio-Analyse (BCG-Matrix): Kategorisiert Produkte oder Geschäftsbereiche in "Stars", "Cash Cows", "Question Marks" und "Dogs" basierend auf Marktwachstum und Marktanteil, um Ressourcen effektiv zuzuordnen

1.6. Porter's Wettbewerbsstrategien

1.6.1. Nischenstrategie: Konzentration auf spezifische Marktsegmente, um spezielle Kundenbedürfnisse zu erfüllen

1.6.2. Kostenführerschaft: Erzielung eines Kostenvorteils, um niedrigere Preise als die Konkurrenz anzubieten

1.6.3. Differenzierungsstrategie: Durch besondere Qualität und Einzigartigkeit wird ein Wettbewerbsvorteil erreicht

1.7. Controlling

1.7.1. Operatives Controlling: Sichert kurzfristig die Liquidität (Zeithorizont meist 1 Jahr). Nutzt Kennzahlen wie Liquiditätsgrade

1.7.2. Strategisches Controlling: Ziel ist die langfristige Existenzsicherung (>5 Jahre). Instrumente sind u.a. die Balanced Scorecard (BSC), die vier Perspektiven einbezieht (Finanzen, Kunden, Prozesse, Lernen) und die Du-Pont-Pyramide zur ROI-Analyse (Return on Investment)

1.8. Risikomanagement

1.8.1. Schritte

1.8.1.1. Risikoidentifikation

1.8.1.2. Risikobewertung

1.8.1.3. Risikominimierung

1.8.1.4. Monitoring

1.8.2. Methoden

1.8.2.1. FMEA (Fehler-Möglichkeits- und Einflussanalyse): Identifiziert und bewertet mögliche Fehler, um deren Wahrscheinlichkeit zu minimieren

1.8.2.2. ALARP-Prinzip (As Low As Reasonably Practicable): Risiken sollen so weit wie möglich reduziert werden, sofern es wirtschaftlich vertretbar ist

1.9. Corporate Governance

1.9.1. Verantwortungsvolle Unternehmensführung: Stellt sicher, dass alle Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten) einbezogen werden

1.9.2. Compliance: Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften, wie z.B. Datenschutz (gemäß DSGVO, Datenschutz-Grundverordnung) und Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung

1.10. Zielbildung und Planung

1.10.1. SMART-Methode

1.10.1.1. Spezifisch

1.10.1.2. Messbar

1.10.1.3. Anspruchsvoll

1.10.1.4. Realistisch

1.10.1.5. Terminiert

1.10.2. Planungsmethoden

1.10.2.1. Top-down: Vorgaben von der Unternehmensleitung

1.10.2.2. Bottom-up: Planung auf Abteilungsebene

1.10.2.3. Gegenstromverfahren: Kombination aus Top-down und Bottom-up

1.11. Integriertes Managementsystem

1.11.1. Qualitätsmanagement (ISO 9001)

1.11.2. Umweltmanagement (ISO 14001)

1.11.3. Energiemanagement (ISO 50001)

1.11.4. Diese Normen helfen, verschiedene Managementsysteme zu integrieren, um Effizienz zu steigern

1.12. PESTLE-Analyse: Analyse von folgenden Faktoren, die Einfluss auf das Unternehmen nehmen

1.12.1. Political / Politisch

1.12.2. Economic / Wirtschaftlich

1.12.3. Social / Soziokulturel

1.12.4. Technological / Technisch

1.12.5. Legal / Rechtlich

1.12.6. Environmental / Ökologisch-Geographisch

1.13. Kondratieff-Zyklus: Zeigt langfristige wirtschaftliche Entwicklungszyklen auf, die durch technologische Innovationen beeinflusst werden

2. HF 2.1-2.3: Kulturelle, rechtliche und wirtschaftliche Besonderheiten auf Auslandsmärkten, Rechtsformen und Unternehmensstandorte, Finanzierung und Liquidität

2.1. Kulturelle, rechtliche und wirtschaftliche Besonderheiten auf Auslandsmärkten (2.1)

2.1.1. Unternehmenskultur: Die Unternehmenskultur beeinflusst internationale Geschäftsbeziehungen erheblich. Unterschiede in Kultur führen zu variierenden Geschäftspraktiken und Kommunikationsstilen, was besonders bei internationalen Expansionen berücksichtigt werden muss.

2.1.2. Geert Hofstedes Kulturdimensionen-Modell: Hilft, kulturelle Unterschiede zu verstehen, indem es nationale Kulturen anhand folgender Dimensionen bewertet

2.1.2.1. Machtdistanz: Akzeptanz von Hierarchie in der Gesellschaft

2.1.2.2. Individualismus vs. Kollektivismus: Gewichtung individueller Freiheit im Vergleich zur Gruppenorientierung

2.1.2.3. Unsicherheitsvermeidung: Umgang einer Kultur mit Unsicherheit und Mehrdeutigkeit

2.1.2.4. Maskulinität vs. Feminität: Fokus auf Wettbewerb und Erfolg versus Fürsorge und Lebensqualität

2.1.3. Cultural Due Diligence: Bei Unternehmenszusammenschlüssen auf internationaler Ebene ist es wichtig, kulturelle Unterschiede zu bewerten, um mögliche Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.Incoterms: Internationale Handelsklauseln, die von der Internationalen Handelskammer (ICC) herausgegeben werden und Rechte und Pflichten von Käufern und Verkäufern regeln.

2.1.3.1. Incoterms 2020 definieren die Zuständigkeit für Transportkosten und Risiken zwischen Exporteur und Importeur.

2.2. Rechtsformen und Unternehmensstandorte (2.2)

2.2.1. Rechtsformen: Die Wahl der Rechtsform hat strategische Auswirkungen auf Haftung, Gewinnbeteiligung und Kapitalbeschaffung.

2.2.1.1. Einzelunternehmen: Volle Haftung des Inhabers, einfache Gründung

2.2.1.2. GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung): Beschränkte Haftung auf das Gesellschaftskapital, Mindestkapital erforderlich (§ 5 GmbHG)

2.2.1.3. AG (Aktiengesellschaft): Haftung der Aktionäre ist auf ihre Einlagen begrenzt, einfachere Kapitalbeschaffung durch Aktienverkauf (§ 1 AktG)

2.2.2. Standortfaktoren

2.2.2.1. Harte Faktoren: Messbare Kriterien wie Verkehrsanbindung, Arbeitsmarktsituation, Steuersätze.

2.2.2.2. Weiche Faktoren: Nicht direkt messbar, z. B. Lebensqualität, kulturelle Angebote, Image des Standorts. Diese Faktoren können die Attraktivität für Fachkräfte beeinflussen.

2.3. Finanzierung und Liquidität (2.3)

2.3.1. Magisches Viereck der Finanzierung: Folgende Ziele müssen ausgewogen verfolgt werden, um finanzielle Stabilität und Flexibilität zu gewährleisten

2.3.1.1. Liquidität

2.3.1.2. Rentabilität

2.3.1.3. Sicherheit

2.3.1.4. Unabhängigkeit

2.3.2. Eigenfinanzierung: Kapital, das von den Eigentümern selbst stammt, z. B. durch Gewinnthesaurierung. Eigenkapital bietet Sicherheit und reduziert das Insolvenzrisiko, da es keine festen Rückzahlungsverpflichtungen gibt.

2.3.3. Fremdfinanzierung: Kapital, das durch Kredite beschafft wird. Diese Methode ermöglicht eine schnelle Kapitalbeschaffung, erhöht jedoch die Zinsbelastung und kann die Unabhängigkeit einschränken (§ 488 BGB).

2.3.4. Innenfinanzierung: Finanzierung durch unternehmenseigene Mittel, z. B. durch einbehaltene Gewinne (Selbstfinanzierung) oder Rückstellungen (§ 249 HGB).

2.3.5. Außenfinanzierung: Kapital wird von externen Quellen bezogen, z. B. durch Banken (Darlehen) oder durch Emission von Anleihen.

2.3.6. Mezzanine-Finanzierung: Eine hybride Finanzierungsform, die sowohl Eigen- als auch Fremdkapitalelemente enthält. Beispiele sind stille Beteiligungen oder Genussrechte. Mezzanine-Kapital bietet Flexibilität, da es oft unbesichert ist und als wirtschaftliches Eigenkapital angesehen wird (§ 221 HGB für Genussrechte).

2.3.7. Liquiditätsplanung: Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit durch die Planung und Überwachung von Ein- und Auszahlungen.

2.3.7.1. Liquidität 1. Grades (Barliquidität): Verhältnis von Zahlungsmitteln zu kurzfristigen Verbindlichkeiten.

2.3.7.2. Liquidität 2. Grades: Einbeziehung von kurzfristigen Forderungen.

2.3.7.3. Liquidität 3. Grades: Zusätzliche Berücksichtigung von Vorräten.

3. HF 2.4-2.6: Jahresabschluss und Lagebericht, Bewertungsgrundsätze, Bilanzierungswahlrechte und steuerrechtliche Aspekte, Controlling-Kennzahlen & Finanzwirtschaftliche Rahmenbedingungen

3.1. Jahresabschluss und Lagebericht (2.4)

3.1.1. Jahresabschluss: Beinhaltet den Handelsbilanz und den Lagebericht des Unternehmens. Diese Berichte dienen zur Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Der Jahresabschluss muss nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) erstellt werden (§ 243 HGB)

3.1.1.1. Handelsbilanz: Dient der Information von Eigentümern und Gläubigern

3.1.1.2. Steuerbilanz: Bildet die Grundlage zur Besteuerung, wobei steuerrechtliche Vorschriften (z. B. EStG) angewendet werden

3.2. Lagebericht: Ergänzt den Jahresabschluss und gibt detaillierte Auskunft über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens (§ 289 HGB). Er beschreibt auch die zukünftigen Risiken und Chancen sowie die strategische Ausrichtung

3.3. Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB): Grundprinzipien, die bei der Erstellung des Jahresabschlusses beachtet werden müssen

3.3.1. Klarheit und Übersichtlichkeit: Alle Angaben müssen nachvollziehbar sein

3.3.2. Vollständigkeit: Alle Geschäftsvorfälle müssen erfasst werden

3.3.3. Belegprinzip: Jeder Buchungsvorgang muss durch einen Beleg nachweisbar sein

4. HF 3: Strategische Marketingfaktoren, Wettbewerbsstrategien, Projektmanagement, Personalmanagement

4.1. Strategische Marketingfaktoren

4.1.1. Externe und interne Faktoren

4.1.1.1. Externe Faktoren: Dies sind äußere Einflüsse auf das Unternehmen, z.B. rechtliche, politische, kulturelle, demografische und ökonomische Faktoren. Unternehmen müssen sich auf Veränderungen in diesen Bereichen anpassen, insbesondere bei internationalen Märkten, um Risiken (z. B. Währungs- und politische Risiken) zu managen

4.1.1.2. Interne Faktoren: Dazu gehören unternehmensinterne Veränderungen wie neue Führungskräfte oder Expansionen, die ebenfalls Einfluss auf die strategische Ausrichtung haben

4.1.2. Marktchancen und -risiken: Eine genaue Analyse der Marktchancen und Risiken ist entscheidend für die Entwicklung von Strategien, insbesondere bei der Internationalisierung, um potenzielle Vorteile und Gefahren abzuwägen

4.2. Porter's 5-Kräfte-Modell / Porter's 5 Forces: Diese Analyse bewertet die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens durch die Untersuchung folgender Kräfte. Diese Kräfte helfen, die Attraktivität der Branche und die eigene Position im Wettbewerb zu bestimmen

4.2.1. Bedrohung durch neue Anbieter: Wie leicht können neue Wettbewerber in den Markt eintreten?

4.2.2. Verhandlungsmacht der Lieferanten: Inwieweit können Lieferanten Preise und Konditionen beeinflussen?

4.2.3. Verhandlungsmacht der Kunden: Wie stark können Kunden Druck auf Preise und Qualität ausüben?

4.2.4. Bedrohung durch Ersatzprodukte: Gibt es Substitute, die das Produkt ersetzen könnten?

4.2.5. Wettbewerbsintensität innerhalb der Branche: Wie stark ist der Wettbewerb unter den bestehenden Unternehmen?

4.3. B2B- und B2C-Märkte

4.3.1. B2C (Business-to-Consumer): Direkter Verkauf an Endkunden. Transaktionen sind häufig kurzfristig und haben kleinere Beträge

4.3.2. B2B (Business-to-Business): Verkauf an andere Unternehmen. Beziehungen sind langfristig und die Transaktionen umfassen oft größere Beträge

4.3.3. SR-Modell (Stimulus-Response-Modell): Das Konsumentenverhalten wird als direkte Reaktion auf Reize (z. B. Werbung) verstanden

4.3.4. SOR-Modell (Stimulus-Organism-Response-Modell): Erweiterung des SR-Modells, bei dem der "Organism" (innere Prozesse wie Emotionen und Einstellungen) die Reaktion beeinflusst

4.4. Marktsegmentierung: Aufteilung des Marktes in homogene Segmente, um gezieltere Marketingstrategien zu entwickeln

4.4.1. Konsumgüter: Segmentierung erfolgt oft nach soziodemografischen (Alter, Geschlecht), geografischen (Region) und psychografischen (Lebensstil) Kriterien

4.4.2. Industriegüter: Segmentierung erfolgt häufig nach Unternehmensgröße oder Branche

4.4.3. Internationale Märkte: Zusätzlich spielen kulturelle Unterschiede eine Rolle

4.5. Produktlebenszyklus: Ein Produkt durchläuft verschiedene Phasen, die jeweils eigene Herausforderungen und Strategien erfordern

4.5.1. 1. Einführungsphase: Hohe Marketingkosten, niedrige Umsätze. Strategie: Marktdurchdringung

4.5.2. 2. Wachstumsphase: Steigende Umsätze, Gewinn wird erzielt. Strategie: Marktanteil ausbauen

4.5.3. 3. Reifephase: Umsatzwachstum verlangsamt sich, hoher Wettbewerbsdruck. Strategie: Produktvariationen

4.5.4. 4. Sättigungsphase: Umsatz stagniert oder fällt. Strategie: Kostenreduktion und Erhaltung der Marktstellung

4.6. Finanzierungsinstrumente für Export- und Importgeschäfte

4.6.1. Exportwechsel: Ein Wechsel, der zur Zahlung beim Export genutzt wird

4.6.2. Dokumentenakkreditiv: Ein Zahlungsversprechen einer Bank an den Exporteur, sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind (Sicherung der Zahlung)

4.6.3. Export-Factoring: Verkauf von Forderungen an ein Factoring-Unternehmen, um Liquidität zu sichern und Zahlungsausfälle zu vermeiden

4.7. Wettbewerbsstrategien

4.7.1. Kostenführerschaft: Durch niedrige Produktions- und Verwaltungskosten soll ein Preisvorteil am Markt erzielt werden

4.7.2. Differenzierungsstrategie: Das Unternehmen bietet ein einzigartiges Produkt an, das den Kunden einen Mehrwert bietet (z. B. bessere Qualität oder besonderen Service)

4.7.3. Nischenstrategie: Fokus auf spezifische, eng definierte Marktsegmente, um spezialisierte Kundenbedürfnisse optimal zu bedienen

4.8. Projektmanagement

4.8.1. Magisches Dreieck des Projektmanagements: Die drei grundlegenden Parameter eines Projektes sind

4.8.1.1. Zeit: Einhaltung des Zeitplans

4.8.1.2. Kosten: Budgeteinhaltung

4.8.1.3. Qualität: Erreichen der vorgegebenen Projektqualität

4.8.2. Phasenmodelle: Projekte werden in verschiedene Phasen gegliedert (Planung, Durchführung, Abschluss), um eine strukturierte und übersichtliche Umsetzung zu gewährleisten

4.8.3. Projektstrukturplan: Visualisiert alle Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Projekts

4.9. Personalmanagement

4.9.1. Personalplanung: Sicherstellung, dass das Unternehmen sowohl quantitativ als auch qualitativ über die erforderlichen Mitarbeiter verfügt

4.9.1.1. Quantitative Planung: Ermittlung des Personalbedarfs mittels Schätzmethoden und Kennzahlen

4.9.1.2. Qualitative Planung: Sicherstellung der Qualifikationen durch Fortbildungen, Seminare und Schulungen

4.9.2. Employer Branding: Maßnahmen zur Darstellung des Unternehmens als attraktiven Arbeitgeber, um die besten Talente anzuziehen und zu binden

4.9.3. Maslow's Bedürfnispyramide: Modell zur Erklärung der Mitarbeiterbedürfnisse

4.9.3.1. Physiologische Bedürfnisse (Grundbedürfnisse wie Lohn für Lebensmittel)

4.9.3.2. Sicherheitsbedürfnisse (Sicherer Arbeitsplatz)

4.9.3.3. Soziale Bedürfnisse (Zugehörigkeit im Team)

4.9.3.4. Wertschätzung (Anerkennung und Karriere)

4.9.3.5. Selbstverwirklichung (Herausfordernde Aufgaben und Entwicklungsmöglichkeiten)

4.9.4. SMART-Methode

4.9.4.1. Spezifisch

4.9.4.2. Messbar

4.9.4.3. Anspruchsvoll

4.9.4.4. Realistisch

4.9.4.5. Terminiert

5. HF 4: Unternehmensstrategien, Zielbeziehungen, Rahmenbedingungen für Entscheidungen, Organisationsformen, Projektorganisation, Personalressourcenplanung, Organisationsentwicklung, Compliance, Nachfolgeplanung & Existenzgründung

5.1. Unternehmensstrategien

5.1.1. Geschäftsbereichsstrategien: Beziehen sich auf die Wettbewerbsposition eines Unternehmens in einem bestimmten Markt oder Sektor. Beispiel: Preisstrategie (bietet Produkte zu niedrigeren Preisen als die Konkurrenz an), Wachstumsstrategie (Expansion in neue Märkte)

5.1.2. Funktionsbereichsstrategien: Diese betreffen spezifische Unternehmensbereiche, wie Beschaffung, Produktion, Vertrieb oder Finanzen

5.2. Analyse-Tools

5.2.1. SWOT-Analyse: Bewertet die Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) eines Unternehmens. Ziel ist es, die strategische Position zu verstehen und Handlungsempfehlungen abzuleiten

5.2.2. PESTLE-Analyse: Bewertet externe Einflussfaktoren auf das Unternehmen, darunter

5.2.2.1. Politik (z.B. Handelsbeschränkungen)

5.2.2.2. Wirtschaft (z.B. Zinsniveau)

5.2.2.3. Soziales (z.B. Konsumverhalten)

5.2.2.4. Technologie (z.B. Innovationen)

5.2.2.5. Recht (z.B. Änderungen im Steuerrecht)

5.2.2.6. Ökologie (z.B. Nachhaltigkeit)

5.2.3. Porter’s 5-Kräfte-Modell: Hilft, die Wettbewerbssituation einer Branche zu verstehen, indem es die Verhandlungsmacht von Kunden und Lieferanten, die Bedrohung durch neue Anbieter und Substitute sowie die Wettbewerbsintensität analysiert

5.2.4. Balanced Scorecard (BSC): Ein strategisches Steuerungsinstrument, das Unternehmensziele aus vier Perspektiven beleuchtet: Finanzen, Kunden, interne Prozesse und Lernen und Wachstum

5.3. Unternehmensziele können verschiedene Beziehungen zueinander haben

5.3.1. Komplementäre Ziele: Unterstützung durch einander, z.B. Produktqualität steigert Kundenzufriedenheit

5.3.2. Konkurrierende Ziele: Zielkonflikte, z.B. Kostenreduktion vs. Qualität

5.3.3. Antinome Ziele: Ziele, die sich gegenseitig ausschließen

5.3.4. Indifferente Ziele: Ziele, die sich weder unterstützen noch behindern

5.4. Einflussfaktoren auf Entscheidungen

5.4.1. Rechtliches Umfeld: Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften (z.B. Arbeitsrecht, Steuerrecht)

5.4.2. Politisches Umfeld: Politische Stabilität und Regulierungen, die das Geschäft betreffen

5.4.3. Gesellschaftliches Umfeld: Gesellschaftliche Trends und Erwartungen (z.B. Nachhaltigkeit)

5.4.4. Technologische Trends: Fortschritte in der Digitalisierung und Automatisierung beeinflussen, wie Produkte entwickelt und vermarktet werden

5.5. Organisationsformen

5.5.1. Einliniensystem: Jeder Mitarbeiter hat genau einen Vorgesetzten. Vorteil: Klare Verantwortlichkeiten. Nachteil: Langsame Kommunikation

5.5.2. Mehrliniensystem: Mitarbeiter haben mehrere Vorgesetzte (Matrixorganisation). Vorteil: Flexibilität. Nachteil: Mögliche Kompetenzkonflikte

5.5.3. Stablinienorganisation: Kombination von Einlinienorganisation mit beratenden Stabsstellen. Vorteil: Unterstützung durch Experten ohne Entscheidungsbefugnis. Nachteil: Mögliche Konflikte zwischen Linie und Stab

5.5.4. Matrixorganisation: Mitarbeiter arbeiten funktionsübergreifend an Projekten. Vorteil: Flexibilität und bessere Ressourcennutzung. Nachteil: Erhöhter Abstimmungsaufwand

5.6. Formen der Projektorganisation

5.6.1. Reine Projektorganisation: Projektmitarbeiter sind vollständig dem Projekt zugeordnet. Vorteil: Hohe Flexibilität im Projekt

5.6.2. Matrixprojektorganisation: Mitarbeiter sind gleichzeitig im Projekt und in der Linie tätig. Vorteil: Know-how bleibt in der Linie. Nachteil: Mehrfachbelastung der Mitarbeiter

5.7. Personalressourcenplanung

5.7.1. Quantitative Planung: Festlegung des Personalbedarfs durch Methoden wie

5.7.1.1. Schätzmethode: Basierend auf Erfahrungswerten und Vergangenheitsdaten

5.7.1.2. Kennzahlenmethode: Basierend auf festgelegten Verhältnissen (z.B. Umsatz pro Mitarbeiter)

5.7.2. Qualitative Planung: Sicherstellung, dass die Mitarbeiter über die erforderlichen Qualifikationen verfügen

5.7.2.1. Fortbildungen und Seminare: Regelmäßige Schulungen zur Weiterentwicklung der Kompetenzen

5.8. Organisationsentwicklung: Systematische Veränderung von Strukturen, Prozessen und Kultur, um die Effektivität des Unternehmens zu steigern

5.9. Lewin-Modell der Veränderung

5.9.1. Unfreezing: Aufbrechen alter Strukturen und Verhaltensweisen

5.9.2. Changing: Einführung neuer Strukturen und Verhaltensweisen

5.9.3. Refreezing: Stabilisierung der neuen Strukturen, um sicherzustellen, dass die Veränderungen dauerhaft sind

5.10. Compliance: Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und ethischen Standards, um Interessenkonflikte zu vermeiden

5.10.1. Datenschutz (DSGVO): Gesetzliche Regelungen zum Schutz personenbezogener Daten

5.10.2. Korruptionsprävention: Maßnahmen zur Vermeidung von Bestechung und Bestechlichkeit

5.11. Corporate Governance: Transparente Unternehmensführung, die sicherstellt, dass Interessen der Aktionäre und anderer Stakeholder berücksichtigt werden. Dies beinhaltet die Einführung von Kontrollmechanismen zur Vermeidung von Misswirtschaft

5.12. Unternehmensnachfolge

5.12.1. Stiftung: Unternehmensvermögen wird in eine Stiftung eingebracht, z. B. um den langfristigen Fortbestand zu sichern

5.12.2. Management-Buy-Out (MBO): Management kauft das Unternehmen, um die Kontrolle zu übernehmen

5.12.3. Management-Buy-In (MBI): Externes Management kauft sich in das Unternehmen ein, oft als Lösung bei fehlender interner Nachfolge

5.13. Existenzgründung

5.13.1. Venture Capital: Risikokapital von Investoren, die Anteile am Start-up erwerben und Unterstützung bieten

5.13.2. Business Angels: Erfahrene Unternehmer, die Kapital und Beratung für Gründer zur Verfügung stellen, oft in der Frühphase

5.13.3. Förderprogramme: Es gibt verschiedene staatliche und regionale Programme, die Existenzgründungen durch finanzielle Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen unterstützen (z.B. KfW-Förderung)

6. HF 5: Integrierte Managementsysteme, Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Strategisches Controlling, Risikomanagement, Personalmanagement, Wertemanagement

6.1. Integrierte Managementsysteme: Diese Systeme zielen darauf ab, die unterschiedlichen Managementansätze in den Bereichen Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Gesundheitsmanagement und Sicherheitsmanagement zu kombinieren. Das Ziel ist es, Synergieeffekte zu schaffen, die Effizienz zu steigern, Verwaltungskosten zu senken und die Kommunikation zwischen den Bereichen zu verbessern

6.2. Management-Regelkreis: Beschreibt die notwendigen Schritte im Managementprozess

6.2.1. Analyse: Ermittlung des aktuellen Zustands und Erkennen von Verbesserungspotentialen

6.2.2. Zielfestlegung: Definition konkreter Ziele, die erreicht werden sollen

6.2.3. Planung: Festlegung von Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen

6.2.4. Entscheidung: Auswahl der besten Vorgehensweise

6.2.5. Umsetzung: Durchführung der geplanten Maßnahmen

6.2.6. Kontrolle: Überprüfung der Ergebnisse und Vergleich mit den Zielen

6.2.7. Anpassung: Korrekturmaßnahmen ergreifen, falls Abweichungen festgestellt werden

6.3. Qualitätsmanagement nach ISO 9000: Die Normenreihe beschreibt Prinzipien des Qualitätsmanagements, wie

6.3.1. Kundenorientierung: Die Bedürfnisse der Kunden stehen im Mittelpunkt

6.3.2. Führung: Die Unternehmensführung spielt eine zentrale Rolle bei der Implementierung eines effektiven QM-Systems

6.3.3. Faktenbasierte Entscheidungen: Entscheidungen sollten auf Daten und Analysen beruhen

6.3.4. Kontinuierliche Verbesserung: Ständige Verbesserung der Prozesse und Produkte (Kaizen-Ansatz)

6.4. Rule of Ten: Fehlerkosten steigen exponentiell, je später sie im Produktionsprozess entdeckt werden. QM trägt dazu bei, Fehler frühzeitig zu erkennen, was die langfristigen Kosten reduziert

6.5. Umweltmanagementsysteme (UMS): Dienen der systematischen Verankerung des Umweltschutzes im Unternehmen. Zwei wichtige Systeme sind

6.5.1. ISO 14001: Internationale Norm, die Anforderungen an ein UMS stellt, um Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern

6.5.2. EMAS (Eco-Management and Audit Scheme): EU-weites Umweltmanagementsystem, das über die ISO 14001 hinausgeht, indem es z. B. eine externe Umweltberichterstattung verlangt

6.6. Nachhaltigkeit und Abfallreduktion: UMS helfen, Abfall und Emissionen zu minimieren und die Ressourceneffizienz zu steigern. Dies führt zu Kosteneinsparungen und verbessert das öffentliche Image des Unternehmens

6.7. Strategisches Controlling: Fokussiert auf die langfristige Sicherung des Unternehmens (>5 Jahre). Es unterstützt die Geschäftsführung bei der Planung und Umsetzung langfristiger Strategien und identifiziert Risiken und Chancen

6.7.1. Instrumente

6.7.1.1. SWOT-Analyse: Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, um die strategische Position des Unternehmens zu bestimmen

6.7.1.2. Balanced Scorecard (BSC): Dient der Messung der Zielerreichung in verschiedenen Perspektiven (Finanzen, Kunden, interne Prozesse, Lernen)

6.7.1.3. Portfolio-Matrix: Analyse von Produkten oder Geschäftsbereichen hinsichtlich ihrer Attraktivität und Marktposition, um Ressourcen effizient zuzuordnen

6.8. Risikomanagement

6.8.1. Phasen des Risiko- und Chancenmanagements

6.8.1.1. Risikoidentifikation: Erkennen und Erfassen von Risiken, die die Unternehmensziele beeinträchtigen könnten

6.8.1.2. Risikobewertung: Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkungen

6.8.1.3. Risikoaggregation: Zusammenführung aller identifizierten Risiken, um ein Gesamtbild zu erhalten

6.8.1.4. Risikosteuerung: Maßnahmen zur Reduktion oder Übertragung der Risiken (z.B. Versicherungen)

6.8.1.5. Risikokontrolle: Überwachung der Risiken und der Wirksamkeit der Steuerungsmaßnahmen

6.8.1.6. Risikodokumentation: Alle Schritte des Risikomanagements sollten nachvollziehbar dokumentiert werden

6.8.2. Risikoarten

6.8.2.1. Operationelle Risiken: Risiken, die aus dem täglichen Geschäftsbetrieb resultieren (z. B. Produktionsstörungen)

6.8.2.2. Finanzielle Risiken: Risiken, die durch Zinsänderungen, Währungsänderungen oder Liquiditätsprobleme entstehen

6.9. Personalmanagement

6.9.1. Personalbeschaffung, -entwicklung und -controlling

6.9.1.1. Personalbeschaffung: Sicherstellen, dass ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen

6.9.1.2. Personalentwicklung: Gezielte Maßnahmen, um die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu fördern (z.B. Fortbildungen, Coaching)

6.9.1.3. Personalcontrolling: Analyse und Steuerung des Personalbestands sowie der damit verbundenen Kosten und Effizienz

6.9.2. Employer Branding: Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Dies ist besonders wichtig in Märkten mit Fachkräftemangel

6.9.3. Maslow's Bedürfnispyramide: Ein Modell zur Erklärung der Motivation von Mitarbeitern

6.9.3.1. Physiologische Bedürfnisse: Grundbedürfnisse wie Gehalt, um Lebensunterhalt zu sichern

6.9.3.2. Sicherheitsbedürfnisse: Arbeitsplatzsicherheit und Verlässlichkeit des Einkommens

6.9.3.3. Soziale Bedürfnisse: Zugehörigkeit und Teamarbeit

6.9.3.4. Wertschätzung: Anerkennung und Aufstiegsmöglichkeiten

6.9.3.5. Selbstverwirklichung: Persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und anspruchsvolle Aufgaben

6.10. Wertemanagement

6.10.1. Unternehmenswerte und Ethik: Werte und Ethik prägen die Kultur eines Unternehmens. Corporate Responsibility (CR) stellt sicher, dass Unternehmen soziale und ökologische Verantwortung übernehmen

6.10.2. Stakeholder-Ansatz: Dieser Ansatz stellt sicher, dass sowohl interne als auch externe Interessen (z. B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Umwelt) gewahrt werden. Ein verantwortungsvolles Wertemanagement erhöht das Vertrauen der Stakeholder in das Unternehmen

6.11. Kennzahlensysteme

6.11.1. DuPont-Pyramide: Verknüpft betriebswirtschaftliche Kennzahlen zur Analyse der Rentabilität, insbesondere zur Berechnung des Return on Investment (ROI)

6.11.2. ZVEI-Kennzahlensystem: Analyse des Unternehmens durch Kennzahlen zur Ermittlung der Eigenkapitalrentabilität, Gesamtkapitalrentabilität und anderer finanzwirtschaftlicher Größen