Zehn Thesen zum Literaturunterricht nach Frommer

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Zehn Thesen zum Literaturunterricht nach Frommer por Mind Map: Zehn Thesen zum Literaturunterricht nach Frommer

1. 1. Literaturunterricht muss mit Spannung zwischen Schullektüre und jugendlichem Lesebedürfnis leben.

1.1. Privatlektüreund Schullektüre unterscheiden sich durch institutionellen Rahmen

1.1.1. Privatlektüre dient der Befriedigung von Bedürfnissen / Schullektüre ist Zielsetzungen unterworfen

1.1.1.1. Unterschied kann nicht aufgehoben werden

1.2. Ambivalentes Spannungsverhältnis zwischen Privatlektüre und Schullektüre: bedürfnisnahes Alltagslesen vs. funktionsorientiertes literarisches Lesen

2. 2. Spannung zwischen Schullektüre und privatem Lesebedürfnis führt zu unnangemessener Erstrezeption.

2.1. Problematisierung, die aus dem Spannunsverhältnis entsteht: SuS sind nur in der Lage, literarisch zu lesen, wenn sie in die geforderte Leserrolle hineinfinden --> sonst ist kein sinnentnehmendes Lesen möglich

3. 3. Literaturunterricht muss vor Erstrezeption einsetzen.

3.1. kann die Rezeptionsweise der SuS beeinflussen

3.1.1. SuS können vor dem Leseprozess die entsprechende Leserrolle einnehmen

3.1.1.1. Verhindert hinterher gegen schlechte Leseerfahrungen ankämpfen zu müssen

3.1.1.1.1. Es müssen bedeutsame Lesesituationen/-anlässe geschaffen werden, da literarische Texte grundlegende Lesebedürfnisse oft nicht zu wecken vermögen.

4. 4. Literaturunterricht muss spezifische Lesebedürfnisse schaffen.

4.1. spezifische Lesebedürfnisse erwachsen aus konkreten Situationen des Lesenden

4.1.1. Texte werden also durch konkrete Situation des Lesers bedeutsam

5. 5. Literaturunterricht muss Rezeptionssituationen organisieren.

5.1. äußere Situation: durch organisatorische Vorgaben Lesebedürfnis der SuS anregen: Anstoß zur inneren Situierung bieten.

5.1.1. innere Situation: Leistung der Einbildungskraft der SuS, persönliche Beziehung zum Text herstellen.

6. 6. Die Rezeptionssituation muss offen sein für den Horizont der SuS.

6.1. Rezeptionssituation muss so organisiert sein, dass SuS ihre Vorerfahrungen einbringen können.

6.1.1. SuS dürfen nicht zu festgelegt sein, sondern zu eigenständigem Denken und Arbeiten angeregt werden.

7. 7. Die Rezeptionssituation stellt die Verbindung zum Text her.

7.1. organisierte Rezeptionssituation: inhaltiche "Vorgabe" + anknüpfende Aufgabe.

7.1.1. Aufgabe initiiert Schüler*innenaktivität

8. 8. Die Rezeptionssituation ist auf Diskrepanzerfahrungen anzulegen.

8.1. SuS entwickeln eigene Perspektiven und Interpretationen

8.2. Leseerwartung ≠ Leseerfahrung

8.2.1. unterschiedliche Interpretationen werden aufgrund von Diskrepanz vertständlich

9. 9. Die organisierte Rezeptionssituation hat den Charakter einer Lese-Verzögerung.

9.1. LeserIn wird in offenes, nicht abschließbares Verhältnis zum Text gesetzt

9.1.1. LeserIn wird durch organisierte Rezeptionssituation geleitet

9.1.1.1. kritische Reflexion der eigenen Interpretation durch organisierte Rezeptionssituation

10. 10. Literaturunterricht muss prozessorientiert sein.

10.1. prozessorientiert, nicht produktorientert

10.1.1. Fokus auf Fähigkeiten und Strategien

10.1.1.1. selbstständige Leser und Interpretierer werden